Die Sommer in Schweinfurt werden heißer, die Stadt heizt sich immer mehr auf. Ein Thema, das auch Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) bewusst ist, denn nicht umsonst gibt es im Rahmen der Landesgartenschau 2026 auch ein so genanntes grünes Band von der Ledward Kaserne bis an den Main. Doch was ist mit der grauen Betonwand des Rückert-Zentrums in Richtung Kino?
Die wäre aus Sicht von Ulrike Schneider (Zukunft./ödp) ideal für eine Begrünung. Nicht nur, weil es eine städtebauliche Bereicherung im Gegensatz zum derzeit zu sehenden 1300 Quadratmeter großen grauen Beton wäre, sondern vor allem, weil das aus Sicht Schneiders und ihrer Gruppierung ein echter Beitrag zum Klimaschutz in der Stadt und zur Senkung der Temperaturen wäre.

Schneider hatte im Stadtrat bereits vor Beginn der Corona-Pandemie im Herbst 2019 den Antrag gestellt, die Umgestaltung der Betonwand zu einem hängenden Garten sollte geprüft und Gespräche mit dem Besitzer des Rückert-Zentrums geführt werden. Dieser ist laut Schneider grundsätzlich interessiert, das Problem ist aber, dass die im vergangenen Jahr beschlossene städtische Satzung zu den Themen Fassadenbegrünung, Dachbegrünung, gärtnerische Gestaltung und Entsiegelung einen maximalen Zuschuss von 5000 Euro pro Gebäude vorsieht. Das ist bei diesem Projekt aber viel zu wenig, denn gerechnet werden muss mit 600 bis 800 Euro Kosten pro Quadratmeter für Bau und Bepflanzung.
Wandgestaltung mit Begrünung städtebaulich für Schweinfurt ein Gewinn
Aus Schneiders Sicht schlägt die Stadt den falschen Weg ein, müsste gerade bei solchen städtebaulich wichtigen Projekten eine andere Lösung finden anstatt auf die neue Verordnung zu verweisen. Dass der Besitzer der Immobilie der Stadt signalisiert habe, bei einer Förderung von lediglich 5000 Euro keine Investition zu planen, verwundert Schneider nicht.
"Wir werden beantragen, dass der Antrag im Namen der Initiative Zukunft.ödp endlich ordentlich behandelt wird. Sollte er – was angesichts der Allianz mit den Grünen erstaunlich wäre – scheitern, müsste man ein sogenanntes Crowd Funding in Erwägung ziehen. Denn von der Begrünung dieser Wand haben alle Schweinfurter etwas", schreibt Schneider in einer Erklärung.
Für die Umsetzung brauche es "einen beherzteren Griff in den Fördertopf", so Schneider, denn die Begrünung gerade dieser Betonwand sei eine kommunale Aufgabe – aus ästhetischer wie auch klimapolitischer Sicht. Außerdem plane die Stadt bekanntlich für die so genannten Trittsteine im Rahmen des grünen Bands durch die Stadt mehrere Millionen Euro ein. Aus Sicht Schneiders ist die geplante Sanierung der Gutermann-Promenade überflüssig, dieses Geld sei besser in die Fassadenbegrünung investiert.