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Brünnstadt/Herlheim: Schäfer-Ehepaar aus Zeilitzheim ist fassungslos und fragt sich: "Wer klaut 22 Lämmer von unserer Weide?"

Brünnstadt/Herlheim

Schäfer-Ehepaar aus Zeilitzheim ist fassungslos und fragt sich: "Wer klaut 22 Lämmer von unserer Weide?"

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    Schäfer Daniel Geiling-Storch ist fassungslos: Von seiner Weide am Solarpark nahe Brünnstadt haben Unbekannte von Samstag auf Sonntag 22 Lämmer von seiner rund 200 Tiere starken Herde gestohlen. Dabei starben auch einige Tiere, die tot in einem solchen Trennzaun hingen.
    Schäfer Daniel Geiling-Storch ist fassungslos: Von seiner Weide am Solarpark nahe Brünnstadt haben Unbekannte von Samstag auf Sonntag 22 Lämmer von seiner rund 200 Tiere starken Herde gestohlen. Dabei starben auch einige Tiere, die tot in einem solchen Trennzaun hingen. Foto: Marco Karaschinski

    Es ist der zweite belegte Fall von Tierdiebstahl binnen zwei Monaten im Raum Gerolzhofen. Auf dem Gelände eines Solarparks zwischen Brünnstadt und Herlheim waren, wie diese Redaktion berichtete, in der Nacht von Samstag auf Sonntag 22 Lämmer verschwunden.

    Zudem entdeckte das Schäfer-Ehepaar aus Zeilitzheim drei tote Tiere, darunter ein Mutterschaf. Zwei davon hingen leblos in einem Trennzaun, ein drittes Schaf lag mit Genickbruch etwas entfernt unter einem Wasserwagen. Die Polizei ist in den Fall eingeschaltet und ermittelt derzeit. Von den Tätern fehlt bislang aber jede Spur.

    Zweiter Fall nach Schafdiebstahl in Kolitzheim im April

    Was den aktuellen Fall besonders macht: erstens die hohe Zahl an Schafen. Mitte April waren von der Weide eines Landwirts in Kolitzheim drei Merinoschafe entwendet worden, deren Köpfe und Fell einige Tage später in einem Waldstück bei Lindach aufgefunden wurden. Bis heute gibt es keine Hinweise darauf, wer diese grausige Tat verübt hat. 

    Zweitens sind diesmal jene Eigentümer betroffen, die bei einem weiteren Vorfall am 13. Mai mehr Glück hatten als der Landwirt in Kolitzheim. Damals konnten die Schäfer Franziska Storch und ihr Mann Daniel Geiling-Storch dank eines aufmerksamen Spaziergängers den Diebstahl ihrer Schafe auf einer anderen Weide, und zwar an den Hörnauer Seen bei Gerolzhofen, verhindern. 

    Franziska Storch und ihr Mann Daniel Geiling-Storch hoffen auf Hinweise auf den oder die Täter, die ihre Lämmer gestohlen haben.
    Franziska Storch und ihr Mann Daniel Geiling-Storch hoffen auf Hinweise auf den oder die Täter, die ihre Lämmer gestohlen haben. Foto: Marco Karaschinski

    Informiert wurde das Ehepaar am Samstagabend von einem Anrufer, der ein totes Tier in einem Zaun entdeckt hatte. Selbst am Montag, bei einem Treffen vor Ort, sind beide fassungslos, verzweifelt und fragen sich: "Das haben wir bislang nicht erlebt. Wer klaut 22 Lämmer von unserer Weide?"

    Franziska Storch sind nach Bekanntwerden der Vorfälle "die Tränen in die Augen geschossen". 365 Tage im Jahr kümmere man sich um die Tiere, ziehe sie groß, ziehe die Junglämmer mit der Flasche groß – "und zack, sind 22 weg. Da fragt man sich schon: Für was machst du das?".

    "Das haben wir bislang nicht erlebt."

    Schäferin Franziska Storch aus Zeilitzheim

    Beide vermuten, dass allein aus logistischen Gründen mehrere Täter beteiligt gewesen seien, die mit mindestens einem großen Fahrzeug vor Ort waren. Auch das Einfangen der Tiere habe eine Zeit gedauert. Sie haben deshalb die Hoffnung, dass jemand den Vorfall mitbekommen hat.

    Was beide übrigens ausschließen: einen Wolfsangriff. Es gebe keinerlei Bissspuren und sonstige Verletzungen bei den restlichen knapp 200 Tieren aus der Herde, was darauf hinweisen könnte.

    Unbekannte versetzten die Herde in Panik

    Durch die Jagd nach den Tieren muss die Herde, nach Ansicht der Schäfer, in Panik geraten sein. Weil der Solarpark mehrere Hektar groß ist, stecken sie mit Trennzäunen neue Bereiche ab, die die Tiere abgrasen können. Einen davon trampelten die Tiere auf einer Breite von 12 Metern nieder. In dem mobilen Zaun verfingen sich zwei Schafe und starben. Franziska Storch ist überzeugt: "Das würden die Tiere nie tun, außer sie sind in Angst und Panik."

    Beim dritten toten Schaf gehen sie davon aus, dass es absichtlich getötet wurde. Ihre Vermutung: Das Waliser Schwarznasenschaf, das aufgrund seines voluminösen Fells schwerer aussieht als es ist, sei den Unbekannten nach dem Fangen nicht geeignet erschienen für ihre Zwecke. Laut Daniel Geiling-Storch fehlen vor allem Lämmer, die um die 50 Kilogramm wiegen und zum Schlachten geeignet sind. Seinen finanziellen Schaden beziffert er mittlerweile auf rund 6000 Euro.

    Franziska Storch und ihr Mann sind überzeugt, dass es sich um eine Tat mit einem professionellen Hintergrund handelt. Sprich, jemand möchte das Fleisch weiterverkaufen. Deshalb richten sie einen Appell an die Bevölkerung: Wer etwas Verdächtiges am Samstagabend gesehen hat sowie Schaffleisch angeboten bekommt oder zufällig Schafschlachtungen beobachtet, soll sich bei der Polizeiinspektion Gerolzhofen melden. Auf dem Fell der Tiere sind Nummern gestempelt, das könnte ein Hinweis sein, meint Franziska Storch. 

    PETA setzt 500 Euro Belohnung für Hinweise aus

    Bei der Polizei sind zwei Hinweise zu dem Fall, den die Schäfer zur Anzeige gebracht haben, eingegangen. Sie seien aber nicht vielversprechend, sagt PI-Leiter Bernhard Warmuth, der ebenfalls darum bittet, verdächtige Wahrnehmungen zu melden. Wie die Eigentümer geht er davon aus, dass die Täter mit einem großen Fahrzeug die 22 Lämmer abtransportiert haben. Funde von Schlachtabfällen oder abgezogenen Fellen sind bislang nicht gemeldet worden. 

    In diesem Zusammenhang hat die Tierrechtsorganisation PETA eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise ausgesetzt. "Wir möchten helfen, die tatverantwortlichen Personen zu überführen", heißt es in einer Mitteilung. Immer wieder würden wehrlose Tiere auf Weiden misshandelt, getötet und entführt. Eine erhebliche Zunahme von Tierdiebstählen, speziell von Schafen, hat die Polizei in jüngster Zeit aber weder im Raum Gerolzhofen noch im Bereich des Polizeipräsidiums Unterfranken registriert. 

    Hinweise können der Polizei Gerolzhofen mitgeteilt werden, unter Telefon: (09382) 9400.

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