Das wollte er nicht so stehen lassen, sagt Gerhard Schmitt aus Karlstadt auf Nachfrage der Redaktion. In einem öffentlichen Brief an den Grünen-Abgeordneten Paul Knoblach aus Garstadt rückt er dessen Vorwürfe an den Freistaat zurecht, wie er sagt. Weil es ihm sauer aufstößt, mit welcher Leichtfüßigkeit der Grüne dem Freistaat Versäumnisse vorwerfe, was den Erhalt von Schloss Mainbergangeht. Der frühere Bezirksgeschäftsführer der CSU kennt das Projekt aus dieser Zeit "von Anfang an", weiß, wie sehr sich CSU-Politiker und der Freistaat engagierten, wie er sagt.
In seiner Pressemitteilung Ende Mai hatte Knoblach den Landtag zu einem überparteilichen Einsatz für den Erhalt des Schlosses aufgerufen, gleichzeitig der Staatsregierung "Standesdünkel" vorgeworfen, weil man dem fränkisch-thüringischen Henneberger-Landadel zu wenig Bedeutung einräume, ja verachte. In einer Antwort auf seine Anfrage zum weiteren Vorgehen bei der Bewahrung des Baudenkmals habe das CSU-Wissenschaftsministerium nicht nur eine eigene Verantwortung abgelehnt, sondern auch die Aufnahme in den Immobilienbestand der Bayerischen Schlösserverwaltung (BSV) verweigert, hieß es in der Pressemitteilung Knoblachs.
Der hätte sich, so kontert nun Schmitt in seinem Brief an den Abgeordneten, zuvor besser informieren sollen. Schließlich sei Schloss Mainberg in Privatbesitz, sein Erhalt Sache des Eigentümers und nicht des Freistaats. Der Eigentümer entscheide auch darüber, ob das Schloss zugänglich gemacht würde. "Ihre unterstellte Verpflichtung des Freistaates zur Übernahme des Bauwerkes und zu seiner Erhaltung ist also reines Spektakel", schreibt Schmitt. Knoblach verschweige, dass der Freistaat das Schloss kaufen oder enteignen müsste. "Diese Verkaufsabsicht bestand aber bisher nicht und eine Enteignung scheidet aus rechtsstaatlichen Gründen aus." Auf dem Internationalen Immobilienmarkt wird das Schloss inzwischen für zwei Millionen Euro zum Verkauf angeboten.
"Zugeständnisse, die in der Geschichte des Denkmalschutzes in Bayern einmalig sind"
Knoblach sei auch entgangen, dass sich in der Vergangenheit der frühere Landrat Leitherer, Landtagsabgeordneter Eck und der Landrat des Landkreis Schweinfurt "in die schwierige Situation zwischen fehlenden finanziellen Mitteln des Eigentümers und der Notwendigkeit zur Sicherung des Schlosses eingebracht haben". Diese hätten Maßnahmen ergriffen und Mittel des Denkmalschutzes eingeworben, um den Baugrund zu untersuchen, den Stollen der Vorburg zu sichern, Pilzbefall zu untersuchen, ein Tragwerksgutachten zu erstellen, die Risse in der Fassade, die Schäden an den Dachwerken und die mangelhafte Entwässerung zu bekämpfen.
Als Kreisrat hätte sich Knoblach über die anhaltenden Bemühungen des Landratsamtes als Untere Denkmalschutzbehörde zur Notsicherung des Schlosses jederzeit informieren können, schreibt Schmitt weiter. Schon 2015 habe das Landratsamt ein Gutachten zum Zustand des Schlosses beauftragt, die Kosten dafür der Freistaat Bayern getragen. Ein Zugeständnis, was in der Geschichte des Denkmalschutzes in Bayern ein einmaliger Fall sei, "um die Substanz eines Schlosses zu sichern, das nicht im Eigentum des Freistaates steht, das aber wegen seiner bauhistorischen Bedeutung nicht dem Verfall preisgegeben werden darf".
Das alles seien leicht zugängliche Fakten, schreibt Schmitt. Knoblachs Forderungen könnten nur "mit einem zeitgemäßen Ausdruck als fake-news beschrieben werden".