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Schonungen: Schonungen: Aus für wilde Deponie auf Wertstoffsammelplatz

Schonungen

Schonungen: Aus für wilde Deponie auf Wertstoffsammelplatz

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    Immer wieder wurde der Schonunger Wertstoffsammelplatz zur Mülldeponie.
    Immer wieder wurde der Schonunger Wertstoffsammelplatz zur Mülldeponie. Foto: Gemeinde Schonungen

    Es ist Montagvormittag. Der Bauhof hat am Morgen die Container geleert und den Platz gesäubert. "Sonst würde es hier anders aussehen. Das ist heute gar nichts," sagt der Rentner aus Schonungen, der die Glasflaschen aus zwei Kartons in die Container für braune, grüne oder weiße Ware wirft. Er weiß, dass die Gemeinde den Wertstoffsammelplatz an der Jahnstraße auflösen will. "Es geht nicht anders. Der Zustand ist unhaltbar", sagt der Mann.

    Kurz danach kommt ein weiterer Schonunger. Bis unter das Dach des Kleintransporters sind Kartons mit Blechdosen, Flaschen und Kartonagen gestapelt. Nach nur zehn Minuten ist alles in den Containern, auch die jetzt zerrissenen Kartons. Dass die Gemeinde den Platz schließen will, ist dem Mann egal, aber irgendwo müsse ein neuer Standort in Schonungen eröffnet werden, meint er. Auch der dritte Anlieferer binnen einer halben Stunde kommt aus Schonungen und zeigt ebenfalls Verständnis für das Vorgehen des Gemeinderats. Weil im künftigen Industriegebiet (Richtung Haßfurt) und damit in der Nähe ein Wertstoffhof geplant sei, hofft er auf eine dauerhaft bessere Lösung.  

    Am frühen Morgen hatte der Bauhof aufgeräumt.
    Am frühen Morgen hatte der Bauhof aufgeräumt. Foto: Gerd Landgraf

    Der Wertstoffhof sei angedacht, nicht beschlossen, erfährt die Redaktion von Bürgermeister Stefan Rottmann. Die Gemeinde sei jedoch auch für andere Lösungen offen – nur nicht für eine Duldung des jetzigen Chaos. Vergammeltes Fleisch, tote Hunde und Katzen habe der Bauhof schon neben Altreifen, Fernsehern, Möbelstücken und Autoteilen auf dem Platz eingesammelt, auf dem lediglich Container für Altkleider, Dosen, Kartonagen und Gläser zugelassen sind. Auch sei die Gemeinde für die Abfallwirtschaft (Sache des Landkreises) gar nicht zuständig, verschieße sich jedoch nicht dem Wunsch der Bürger nach einer ordentlichen Entsorgung.

    Der Platz an der Jahnstraße ist bestens anzufahren und kaum einzusehen. Schon wenige Stunden, nachdem der Bauhof aufgeräumt hat, lehnt ein Kindersitz an den Altkleidercontainern. Eine Plastikwanne mit allerhand Unrat ist beim Altglas abgestellt. Ein ausgedienter Ventilator liegt im Gebüsch. Batterien sind über den Platz zerstreut.  

    Gegen Mittag war der Sperrmüll neben die Container gestellt.
    Gegen Mittag war der Sperrmüll neben die Container gestellt. Foto: Gerd Landgraf

    Was Rottmann freut, das ist das couragierte Auftreten von immer mehr Bürgern, "die die Müllsünder auf ihr Fehlverhalten ansprechen, Beweisfotos knipsen und sich als Zeugen zur Verfügung stellen." So habe man auch herausgefunden, dass unter den Verursachern allerhand Auswärtige seien. "So wird unsere ausgezeichnete Verkehrsanbindung uns zum Verhängnis", so Rottmann.

    Mit Aufrufen in den Medien, auch den sozialen Netzwerken, und im Gemeindeblatt hat die Verwaltung den Mülltourismus den Kampf angesagt. Wer erwischt wird, müsse Bußgeld und den sämtlichen Aufwand bei der Entsorgung seines Müll bezahlen, sagt der Bürgermeister der Gemeinde, die weiterhin "rigoros und konsequent" gegen die Umweltsünder vergehen will. Dies gelte überall auf dem Gemeindegebiet.

    Schonungen kämpft auch gegen den Mülltourismus in der Landschaft.
    Schonungen kämpft auch gegen den Mülltourismus in der Landschaft. Foto: Gerd Landgraf

    Doch an der Jahnstraße führten Aufrufe, Stichproben und Kontrollfahrten zu keiner Besserung. Eine Absperrung mit Bauzäumen außerhalb der Öffnungszeiten wurde ignoriert – der Müll wurde über den Zaun geworfen.  

    Jetzt wird der Sammelplatz aufgelöst. Für die Dosen bleibt den Bürger der gelbe Sack (oder Tonne). Für Papier gibt es die blaue Tonne und die Altpapiersammlungen. Zusätzlich bietet die Gemeinde für Papier und Grobschrott an der Grünschnittdeponie (zwischen Marktsteinach und Waldsachsen) Öffnungszeiten. Umziehen werden nur die Altkleider- und die Glascontainer auf eine gut einsehbare Stelle an der Jahnstraße.

    In den anderen Ortsteilen der Großgemeinde bleibt das Angebot für die Abgabe von Wertstoffen unverändert. Aus dem bisherigen Sammelplatz an der Jahnstraße wird noch im Juli ein Parkplatz. 

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