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Schwanfeld: Schwanfeld erinnert an die Deportation jüdischer Mitbürger

Schwanfeld

Schwanfeld erinnert an die Deportation jüdischer Mitbürger

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    Ein steinerner Rucksack soll in Schwanfeld an die Deportation vieler jüdischer Mitbürger erinnern. Der Gemeinderat diskutierte in seiner jüngsten Sitzung zwei alternative Standorte: die Straße, in der neben der Familie Gutmann weitere Schwanfelder Juden lebten, und die Gedenkstele in unmittelbarer Nähe zum Rathaus. Bei drei Gegenstimmen votierte der Rat für einen Stein in Rucksackform neben der Stele.

    Schwanfeld war früher eine stark von Juden geprägte Gemeinde, der Judenfriedhof vor den Toren des Ortes erinnert noch heute daran. Mit fachkundigen Führungen durch die Gräberreihen hält Schwanfeld das Gedenken an diese Historie im Gedächtnis.

    Der Rucksack ist Teil des Projektes DenkOrt. In Unterfranken werden in den Heimatorten der verschleppten Juden Gedenkstücke wie Taschen oder Koffer als Zeichen der Deportation aufgestellt, alle Stücke finden sich dann in Kopie am Hauptbahnhof in Würzburg wieder.

    Schnell waren sich die Gemeinderäte einig, einer Nutzungsänderung (Lagerhalle) zuzustimmen. Komplexer wurde die Diskussion rund um den WC-Container am Platz für Jung und Alt. Kurt Eichelbrönner legte den Stand der Dinge dar und gab eine erste Kostenschätzung ab. Dabei beliefen sich alleine die Erdarbeiten für Wasser und Kanal auf über 20 000 Euro. Hinzu kommen der Stromanschluss, ein spezieller Türmechanismus und ein Alarmsystem.

    Die Idee des Containers fand viele Befürworter, weil man so gute Voraussetzungen für Feiern und Feste zur Verfügung hätte. Die Kosten aber erscheinen den Räten zu hoch. Die Gemeinde wird die Gewerke bestimmen und dann entsprechende Ausschreibungen verfassen. Mit deutlicher Mehrheit schloss sich der Gemeinderat dieser Variante an.

    Die neue Allianz Mainschleife

    Die übergemeindliche Allianz Main-Steigerwald wird sich in zwei Teilgebiete aufspalten. Diese Erkenntnis aus dem Evaluierungskonzept stellte Bürgermeister Richard Köth nochmals vor. Ein Teil der Kommunen bleibt rund um Gerolzhofen zusammen, der andere Teil – darunter Schwanfeld und Wipfeld – schließt sich zur neuen Allianz Mainschleife zusammen, die wahrscheinlich ihren Sitz in Volkach haben wird. Köth erklärte, dass die finanzielle Beteiligung gleich bleiben soll, also ein Euro pro Einwohner und Jahr. Darüber hinaus geht es jetzt um Fragen der Organisation und der Umsetzung.

    Damit die Kirchenglocke wieder gut zur vollen Stunde zu hören ist, beteiligt sich die Gemeinde an den Reparaturkosten für das Hammerwerk, ein Drittel will die Gemeinde dazu geben, höchstens aber 500 Euro.

    Schwanfeld gehört zu den sieben Gemeinden, die 2020 in den Genuss der kostenlosen Energieberatung über das Programm Energiecoaching:Plus in Unterfranken kommen. Rund zehn Beratungstage umfasst dieser Service.

    Stoffwindeln werden von der Gemeinde nicht gefördert. In der Diskussion wurden das Für und das Wider mehrmals ausgetauscht. Einen echten Zugewinn konnten die meisten Gemeinderäte nicht erkennen. Am Ende gab es nur drei Befürworter.

    Einstimmig votierte der Gemeinderat für die Rahmenbedingungen des internationalen Workcamps 2020: Zehn bis zwölf Teilnehmer werden erwartet; die Kosten, die Organisation und der Zeitraum wurden einstimmig genehmigt. Dies entspricht den Werten der Vorjahre.

    Der Windstützpunkt Schwanfeld wird durch den Landkreis Schweinfurt weiter ausgebaut. Richard Köth erinnerte an den Bericht dieser Redaktion und informierte den Rat.

    Am 5. März besuchte eine Delegation aus Schwanfeld die Kläranlage Stammheim. Es ging um die Phosphatfällanlage in der Gemeinde am Main. Schwanfeld wird auch eine solche Anlage benötigen. In der Diskussion stehen eine normale und eine automatisierte Version. Die Verwaltung wird Angebote einholen.

    Wenn Menschen an den Grabsteinen "wackeln", dann handelt es sich mit großer Sicherheit nicht um Vandalen. Die Gemeinde hat einer Firma den Auftrag erteilt, die Standfestigkeit der Steine im Friedhof zu prüfen.

    Signalbunte Farben

    Vor Ort werde man gemeinsam einen neuen Platz für die Bushaltestelle an der Hauptstraße finden, informierte der Bürgermeister. Kein Schild, aber signalbunte Farben sollen die Mitfahrbänke in Schwanfeld für Jedermann gut erkennbar machen. Der Gemeinderat verwarf nach längerer Diskussion Vorschläge für Schilder und Tafeln und setzt auf bequeme Bänke, die in gleicher Form schon in der Gemeinde stehen. Die Latten sollen bunt angemalt werden, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen. Ein Gemeinderat konnte sich mit dieser Idee nicht anfreunden.

    Das Thema Suedlink stand auf der Agenda des Gemeinderates. Am 31. März – falls der Termin wegen des Coronavirus gehalten werden kann – findet in der Würzburger Posthalle eine Auftragskonferenz statt. Richard Köth präsentierte dem Gemeinderat einen Teil der vielen Karten, die er erhalten hat. Er erläuterte die möglichen Streckenverläufe. Wer an dieser Konferenz teilnehmen möchte, muss sich zuvor anmelden, so der Bürgermeister.

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