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SCHWEINFURT: Schweinfurt: Abzug der US-Armee wirft viele Fragen auf

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Schweinfurt: Abzug der US-Armee wirft viele Fragen auf

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    Die Conn-Kaserne mit Flugplatz (im Vordergrund): Sie ist mit 203 Hektar die größte dicht bebaute Liegenschaft der US-Armee aus Landkreisgelände bei Geldersheim. Für Landrat Harald Leitherer ist das Areal eine große Herausforderung nach dem beschlossenen Abzug der US-Armee, es biete aber auch Chancen für Industrieansiedlungen.
    Die Conn-Kaserne mit Flugplatz (im Vordergrund): Sie ist mit 203 Hektar die größte dicht bebaute Liegenschaft der US-Armee aus Landkreisgelände bei Geldersheim. Für Landrat Harald Leitherer ist das Areal eine große Herausforderung nach dem beschlossenen Abzug der US-Armee, es biete aber auch Chancen für Industrieansiedlungen. Foto: Foto: Stadt Schweinfurt

    Wenn die Amerikaner weg sind, werden acht Liegenschaften verwaist sein mit Flächen zwischen acht Hektar (Yorktown Village im Stadtgebiet) und 2534 Hektar (Brönnhof im Landkreis) – und noch weiß niemand genau, wie sie dann genutzt werden könnten.

    Die flächenmäßig größten Areale liegen im Landkreis Schweinfurt: die „Training Area Pfändhausen/Maßbach“ (Brönnhof) nördlich von Schweinfurt mit über zweieinhalbtausend Hektar und 104 Gebäuden drauf, und die Conn-Kaserne bei Geldersheim, 203 Hektar groß, mit 260 Gebäuden bebaut, Flugplatz, Lager- und Wartungshallen, Einkaufszentrum sowie einer relativ neuen Recycling- und Sondermüllanlage.

    Schon wegen der großen Flächen, die einer Umnutzung harren, sei der Landkreis Schweinfurt in einer ganz anderen Lage als die Stadt, sagt Landrat Harald Leitherer. Und: „Ich bedauere die Entscheidung der Amerikaner sehr.“ Das Positive an der Entscheidung des Pentagon sei, dass der Abzug nicht in kurzer Frist, sondern schleichend stattfinden wird – auf zwei, drei Jahre gestreckt.

    Für die kleine Gemeinde Geldersheim werde eine leere Conn-Kaserne, die schon seit den 1930er Jahren besteht, ein Problem darstellen. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), die im Auftrag des Bundes derzeit schon Grundstücken mit eine Gesamtfläche von über 300 000 Hektar und 48 000 Wohnungen verwaltet, wird sich dann auch mit der „Konversion“ (Umwandlung) des militärischen Conn-Geländes befassen müssen, auf dem sicher auch mit Altlasten zu rechnen ist.

    Leitherer sieht neben dem Problem, das ein Leerstand zunächst bedeuten wird, aber auch Chancen. Das Areal dort könnte für Firmenansiedlungen interessant sein. Ausdrücklich weist der Landrat auf die unmittelbare Nähe zur Autobahn A 71 hin. Den Abschied des US-Militärs werden aber auch viele private Vermieter zu spüren bekommen, die oft Zwei- und Dreifamilienhäuser gebaut hätten. Rund 900 Wohnungen und Häuser haben Amerikaner vor allem in den umliegenden Dörfern gemietet: in Geldersheim, Nieder- und Oberwerrn, Dittelbrunn, Maßbach, Poppenhausen vor allem.

    Völlig ungeklärt ist bislang auch, was aus den rund 600 Zivilbeschäftigten werden soll. Die aus ihren Reihen zu erwartende Arbeitslosigkeit werde auch deshalb umso problematischer sein, als viele von ihnen über 50 Jahre alt seien. Nach den Statistiken der Bundesagentur für Arbeit sind Erwerbslose dann allein wegen ihres Alters kaum mehr zu vermitteln, die Quoten sind sehr gering.

    „Das habe ich letzte Woche schon im Jobcenter angesprochen, als das Abzugsszenario immer wahrscheinlicher geworden ist“, so Leitherer, „wir werden da eine Menge Arbeit bekommen.“ Auch mit dem Vorsitzenden der Betriebsvertretung der Zivilbeschäftigten, Michael Dörfer, habe er schon Gespräche geführt.

    Ein weiterer positiver Aspekt der Standortschließung fällt dem Landrat auch noch ein: „Es ist ein alter Wunsch in Dittelbrunn und Niederwerrn, dass die Heeresstraße für den zivilen Verkehr benutzt werden kann.“ Das werde sich dann sicher machen lassen. Mit den Bürgermeistern wird man sehen, „wie wir das hinbekommen.“ Bisher ist die Heeresstraße allein den US-Panzern vorbehalten. Die sind dann ja weg.

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