Die Besucher der ESKAGE verwandelten am Samstagabend die Veranstaltungshalle am Hainig in einen Festsaal des Faschings. Präsident Florian Dinkel und sein Team boten ein abwechslungsreiches Programm, das selbst durch die krankheitsbedingte Abwesenheit von Prinz Thorsten I. keinen Dämpfer erhielt. So stand sein Pendant Frank I. an diesem Abend allein für das Sessionsmotto "Lebe bunt, lebe froh! Pfleg' die Haare, sonst hast' Stroh!".
Die Tanzgarden sind ein Markenzeichen der ESKAGE. Sie entführten das Publikum schon vor dem Programmstart ins schillernde Reich der Musicals. "Die Schöne und das Biest" erstrahlte auf der Bühne, während die Tänzerinnen mit ihren prachtvollen Kostümen die Herzen der Zuschauer im Sturm eroberten. Im Verlauf des Abends bewiesen die Tanzgruppen einmal mehr, dass sie zu den besten ihrer Zunft gehören. Von den ganz Kleinen bis zu den erfahrensten Tänzern war für jeden Geschmack etwas dabei: vom spritzigen Gardetanz bis hin zum farbenfrohen Showtanz der jüngsten Akteure.
Guggamusik begeisterte das Publikum
In der Bütt ließ Elina Reuß das Publikum mit ihrem Bericht über das Leben mit dem Führerschein auf Probe schmunzeln. "Wenn der Fahrlehrer mir rät, vor Fahrtantritt in den Spiegel zu schauen, dann konnte ich stets feststellen: Die Frisur sitzt!" Nachdem sie wegen des 30er-Schildes im Kreisverkehr diesen gleich 30-mal durchfuhr, brachte sie den Fahrlehrer einmal mehr zur Verzweiflung.
Die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, als die "Fürstliche Guggamusig Röfischrenzer Schaan" aus Liechtenstein über die Bühne fegte. Die energiegeladenen Darbietungen, darunter Hits wie das knallrote Gummiboot und Major Tom, entlockten dem Publikum ein völlig losgelöstes Zugabe-Rufen.

Inmitten des bunten Treibens startete Nancy Steinert als "Taube" ihren Büttenflug über Schweinfurt. Sie nahm die vielen Ärgernisse ins Visier, die ihr als Bürgerin auf die Nerven gehen. "Shopping war hier mal großgeschrieben, wo sind die Läden nur geblieben?", fragte sie im Hinblick auf das Einkaufszentrum spitzfindig. Nicht einmal das Josef-Krankenhaus oder die Stadtwerke konnten sich ihrem scharfen Humor entziehen. Doch die Taube hatte einen Hoffnungsschimmer zu bieten: "Die Zukunft der Wirtschaft ist offen, durch den Zuschuss aus Bayern können wir hoffen."

Urgestein Wolfgang Düringer als Bauer in der Bütt
Nach einer fantasievollen Parodie der Blue-Man-Group und einer Playback-Chartshow war die Bühne bereit für Wolfgang Düringer, ein Urgestein des fränkischen Faschings. Auch bei Griffen ins tiefere Humorregal fand der Büttenredner seine Lacher. Er stellte sich als aufrichtiger Bauer vor, der auf der Suche nach der passenden Frau skurrile Erfahrungen gemacht hat: "Eine fragte mich, wo denn meine Schweine überwintern. Ganz trocken antwortete ich: in der Dose." Am Ende der Suche stand eine besondere Schwiegermutter: "Jetzt weiß ich, was Mitgift wirklich bedeutet!"

Schon nach Mitternacht betraten Lubber und Babbo die Bühne. Sie verwandelten die närrische Welt in ein Pfadfinderabenteuer. Lubber erzählte von einem anglerischen Missgeschick an Silvester: "Zwölf Stunden saß ich am See und habe nichts gefangen – der See war nämlich zugefroren!" Der Pfadfinder geht übrigens nicht fremd, er betreut ein "Nachbarschaftsprojekt", das er bereits zwölf Jahre kennt. "Ich gehe also eher bekannt", erklärte Lubber.
Ein Männerballett darf im Fasching nicht fehlen! Die Jungs der ESKAGE verwandelten die Bühne in einen pulsierenden Western-Saloon. Den Abschluss des Abends gab die Musikgruppe "Echt Krass", die das Publikum unter den Klängen von "Viva Colonia" in den Feierabend entließ.