Entspannt und gleichzeitig konzentriert blondiert die 20-jährige Mona Schneider die Haare von Hannah Müller. Die Kundin bekommt Strähnen und einen stufigen Schnitt. Sie sei zufrieden mit der Arbeit ihrer Frisörin, sagt sie. Gerne komme sie wieder. Kein Wunder: Mona Schneider ist Unterfrankens beste ihres Handwerks 2024.
Mona Schneider aus Haßfurt wollte immer kreativ arbeiten und begeisterte sich dazu für Kosmetik. Nach ihrem Realschulabschluss begann sie daher im August 2021 die Ausbildung zur Frisörin im Salon "Artroom" in Schweinfurt. Ausbilderin Katharina Blüm hat Schneider laut eigener Aussage eingestellt, weil bei ihr eine große Begeisterung für den Beruf spürbar gewesen sei. Sie überzeuge im Salon mit ihrer ruhigen und sehr freundlichen Art. Besonders bei der Kundenberatung wirke sie daher entspannend und überlegt. Sie sei außerdem affin mit Sozialen Medien und bringe daher neue Ideen in den Salon. So bringe sie sogar den Ausbildern noch etwas bei.
Der Kontakt zu vielen verschiedenen Menschen sei für sie bereichernd und doch teils herausfordernd, sagt Mona Schneider. Manche Kunden erzählen von schweren Schicksalsschlägen oder persönlichen Problemen. Die Frisörin kann in diesem Moment nicht mehr tun, als zuzuhören und den Kunden mit einer neuen Frisur eine Freude bereiten. "Eine kleine Veränderung der Haare kann einen Menschen glücklich machen", erzählt sie begeistert. "Der Frisörbesuch ist für viele ein Ausgleich zum Alltag."
Als Schweinfurts Beste ging es nach Regensburg
Weil sie ihre Gesellenprüfung mit dem besten Ergebnis in Schweinfurt ablegte, wurde Schneider von der Handwerkskammer zu einer weiteren Prüfung in Regensburg eingeladen. Dort wurde Kammersiegerinnen für jeden Regierungsbezirk ermittelt. Bei der Prüfung Mitte September bewertete eine Jury der Handwerkskammer drei vorbereitete Puppenköpfe, die farblich zu verändern waren. In der sonstigen Gestaltung waren die Kandidatinnen und Kandidaten frei. Dazu kamen die Prüfungsaufgaben vor Ort, ein Herren- und ein Damenhaarschnitt und eine Steckfrisur.

Mona Schneider wurde schließlich Kammersiegerin in Unterfranken. Dafür gab es einen Geschenkgutschein und ein Guthaben von 250 Euro für Weiterbildungen bei der Handwerkskammer.
Schneiders Chef Matthias Herzberg ist voll des Lobes
Der Inhaber des Salons, Matthias Herzberg, lobt die Frisörin in den höchsten Tönen. Ihre Passion und ihr Talent zeige sich in jedem Detail ihrer Arbeit. Dass sie ihre Gesellenprüfung als Beste abschloss und schließlich Kammersiegerin für Unterfranken wurde, habe seine Erwartungen noch übertroffen, sagt Herzberg.
Mona Schneider blickt nach vorn: Sie könne sich in der Zukunft einen eigenen Salon vorstellen. Der "Artroom" unterstütze sie bei Weiterbildungen und biete ihr viele Möglichkeiten wie diverse Veranstaltungen oder Shows. Mit der Meisterprüfung möchte sie allerdings noch einige Zeit warten, um zunächst mehr Berufserfahrung zu sammeln. Es sei für sie sinnvoll, das Handwerk sicher zu beherrschen, um sich bei der Meisterausbildung auf betriebswirtschaftliche Inhalte fokussieren zu können. Auch ihr Chef Matthias Herzberg ist überzeugt: "Wir sind sicher, dass wir in Zukunft noch viel von ihr hören werden."