Gerade erst hat das Projekt Stadtschokolade einen Sonderpreis des bundesweiten Wettbewerbs "Hauptstadt des Fairen Handels" eingeheimst. Nun sind alle Schweinfurter aufgefordert, der Klimakrise, dem Artensterben oder einem ungerechten Welthandel die Zähne zu zeigen – und kräftig in die aktuelle Edition zu beißen, die jetzt beim Einkaufsmarkt "Kupsch", Ecke Keßlergasse/Kirchgasse, angeliefert worden ist.
Organisator Roland Merz stellte seitens der Lokalen Agenda-Gruppe "Nachhaltigkeit" die Tafeln vor, die diesmal in einer Auflage von mehr als 17 000 Stück über die Theken gehen. Der Kooperationspartner, die globale Aufforstungsinitiative "Plant for the Planet", hat eine eigene Palette der Schweinfurt-Schoggi für den deutschlandweiten Verkauf eingeplant, so dass die Stadtschokolade insgesamt rund 24 000-mal ausgewickelt werden darf. Vom Erlös werden fast 5000 Bäume gepflanzt. Pro Fünferpackung der nachhaltig produzierten und prämierten Schweizer Schokolade wächst demnächst ein Baum auf der mexikanischen Halbinsel Yukatan, mit Garantie der Initiative.
Junge Künstler der vier Schweinfurter Fairtrade-Schulen waren bei der Vorstellung am Freitag ebenfalls dabei. Sie haben die Deckblätter der 1-Euro-Schokolade gemalt, rund um das aktuelle Schwerpunktthema Artenschutz. Es geht dabei nicht nur um den Roten Panda oder Blauwal, sondern auch um selten gewordene heimische Tier- und Pflanzenarten, die in einem Infoheft vorgestellt werden. Schon der Schwund von Mikroorganismen in der Erde, etwa durch Glyphosat, gefährde die Bodengüte und damit das Überleben der Gattung Mensch, warnte Merz: "Allein von der Brennnesel leben vier Schmetterlingsarten".
Nun sollen an den Schulen Artenschutzbeauftragte ausgebildet werden, die Aufklärung bei den Jüngsten betreiben, mit dem "Nebeneffekt" der Integration von Kindern aus Migrationsfamilien, die so ihre Umwelt kennenlernen. Die Montessori-Schüler werden am Dienstag, 26. Oktober, zwischen 11.30 und 12.30 Uhr im Kupsch-Markt Weber die Schokolade vorstellen. Möglich wurde die Aktion 2021 durch einen Zuschuss der Sparkasse Schweinfurt-Haßberge: "Wir sind ebenfalls verwurzelt", meinte Vorstandsmitglied Roberto Nernosi zur Motivation, Baumpflanzungen zu unterstützen.