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Bergrheinfeld: Sie findet wieder statt: die Bergrheinfelder Kirchweih

Bergrheinfeld

Sie findet wieder statt: die Bergrheinfelder Kirchweih

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    Auf die Kirchweih freuen sich unter anderem (links) Bürgermeister Ulrich Werner, Jürgen Göbel (BUKI) sowie (rechts) Günter und Tini Kolb (Betreuer der Plüapaare) und Hildegard Reichert, die seit 40 Jahren die Kirchweihbäume schmückt, den Käsekuchen für die Helferinnen backt und die Plüaburschen am Kirchweihsamstag versorgt.
    Auf die Kirchweih freuen sich unter anderem (links) Bürgermeister Ulrich Werner, Jürgen Göbel (BUKI) sowie (rechts) Günter und Tini Kolb (Betreuer der Plüapaare) und Hildegard Reichert, die seit 40 Jahren die Kirchweihbäume schmückt, den Käsekuchen für die Helferinnen backt und die Plüaburschen am Kirchweihsamstag versorgt. Foto: Horst Fröhling

    Nachdem bedingt durch die Pandemie die Bergrheinfelder Kirchweih 2020 und 2021 ausfiel, findet sie heuer – vom 19. bis 23. August – wieder statt. Dieses Jahr ist erstmals der im August 2019 gegründete "Verein für Brauchtumspflege und Kirchweihtraditionen Bergrheinfeld e.V." (BuKi) Ausrichter des großen Fests.

    Das viertägige Fest ist eine logistische Herausforderung. Helfer ohne Ende werden während der Festtage zum Aufbau von Zelt und Innenausstattung sowie hinterher zum Abbau gebraucht. Auch ist es üblich, dass sich Bergrheinfelder Vereine im Rahmen der Kirchweih gegenseitig unterstützen. An den vier Festtagen werden über 10.000 Besucher erwartet.

    Ein Blick zurück auf die Geschichte der "Bercher Kerm"

    Bis 1957 war die "Bercher Kerm" eine Saalkirchweih, die an "Martini" gefeiert wurde. Vom Ende der fünfziger Jahre an feierte man die Kirchweih dann am Festplatz "Wad" als Sommerfest. Mit der Fertigstellung der Erholungsanlage und dem Festplatz an der "Holderhecke" im Jahr 1982 wurde der alte Kirchweihbrauch nach über 20 Jahren Pause schließlich zu neuem Leben erweckt. Mittlerweile ist es wieder zu eine schöne Tradition, dass zur Bergrheinfelder Kirchweih die "PlüaBaama" – zwei große Fichten – von den Plüaburschen am Eingang zum Festplatz aufgestellt werden. Dort tanzen Paare dann traditionelle fränkische Kirchweihtänze. Damit findet seit 40 Jahren die Kirchweih wieder so statt, wie sie vor 100 Jahren gefeiert wurde.

    Mit geliehenen Dirndln ein Brauchtum wieder zum Leben erweckt

    Dass dies möglich wurde, war in erster Linie drei Menschen zu verdanken: dem ehemaligen Plüaburschen Otto Bauer, Hildegard Reichert und dem damaligen Bürgermeister Wendelin Fenn. Diese hatten damals acht junge Paare überzeugt, bei der Kirchweih aufzutreten und das fast vergessene Brauchtum wieder zum Leben zu erwecken.

    Das ging nicht ohne Schwierigkeiten ab. So mussten sich die Mädchen anfangs mit geliehenen Dirndln begnügen. Die damaligen Plüaburschen waren erst nach einer knappen Abstimmung bereit, zum traditionellen weißen Hemd und der schwarzen Hose auch eine Schürze zu tragen. Diese wurden vom Vorstand des ersten Kirchweihausrichters, dem Verein für Gartenbau und Landespflege, gestiftet. Doch erwiesen sich die Schürzen als zu groß, weil der damalige beleibte Vorstand an sich hatte Maß nehmen lassen. Kurzfristig konnten diese aber doch noch geändert werden.

    Hildegard Reichert ist heute, nach 40 Jahren noch immer aktiv. Bei ihr in der Scheune werden die Kränze für die Kirchweihbäume gebunden und geschmückt. Dazu gibt es den von ihr gebackenen "Kaaseplootz". Am Kirchweihsamstag werden bei ihr die Plüaburschen versorgt, wenn sie mit den Kirchweihbäumen vom Wald zurückkommen.

    Probleme mit dem Nachwuchs der Plüapaare gibt es nicht

    Seit 1982 waren rund 200 junge Mädchen und Burschen als "Plüapaare" im Einsatz. Betreut wurden sie fast 40 Jahre lang von Elisabeth Eusemann, die mit ihrem Mann Josef die Paare begleitet haben. In vielen Stunden hatten diese das Tanzen lernen müssen. Jetzt betreuen Tini und Günter Kolb die Plüapaare.

    Probleme mit dem Nachwuchs der Plüapaare kennen die Bergrheinfelder glücklicherweise nicht. Bis jetzt gibt es genügend Interessenten. Während nach dem alten Kirchweihbrauch Bursche und Mädchen aus Bergrheinfeld sein mussten, reicht es heute, wenn ein Partner ortsansässig ist. Zum Jubiläum warten die Plüapaare mit einer besonderen Aktion auf. So werden am Sonntag zum Treffen der ehemaligen Bercher Plüapaare viele der einstigen Tanzpaare erwartet.

    Dieses Jahr tanzen folgende Paare zusammen: Nils Rudloff, Emely Neuhauser; Marco Geßner, Yvonne Amrhein; Janik Geßner, Eileen Grumbach; Lorenz Kolb, Luisa Kling; Leon Berger, Jasmin Stumpf; Tim Rudloff, Alisa Rudloff; Jakob Eusemann, Laura Grob; Peter Bauer, Sophie Triebel; Valentin Eusemann, Selina Karg; Jon Dotzel, Lela Dotzel; Valentin Kolb, Lina-Marie Hirschmann; Marius Karg, Cosima Göb.

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