(kör) Eigentlich wollte der Freundeskreis ehemaliger Luftwaffenhelfer seinen Treffen am Mahnmal beim Spitalseebunker künftig nur noch zu „runden“ Gedenktagen offiziellen Charakter geben.
Dass es beim gestrigen Gedenken an den Angriff vom 14. Oktober 1943 doch einen etwas größeren Rahmen gab, hing mit der Vorstellung eines Buches zusammen, mit dem fünf ehemalige Oberschüler aus Hof ihren Einsatz in Schweinfurt in den Jahren 1943 bis 1945 festgehalten haben.
Das Originelle dieses 138 Seiten zählenden Buches ist seine Bearbeitung durch vier Studentinnen der Fachhochschule in Mittweida/Sachsen im Rahmen ihrer Ausbildung im Fach „Medien-Management“. An der dortigen FH lehrt der Sohn eines der Autoren, und der überließ den Studentinnen umfangreiches Material, das in einigen Ordnern, aber auch in Kartons gelagert war. Ein Jahr haben die jungen Frauen gesichtet, geordnet, ausgewählt, ergänzende Interviews mit den heute 82 bis 85 Jahre alten Autoren geführt und den Druck vorbereitet.
Jetzt ist es also erschienen. Der Freundeskreis wird es allen Gemeinden im Schweinfurter Umland schenken, in denen es Flakstellungen gab, sagte Dieter Schorn, einer seiner Motoren. Er kündigte auch an, dass es 2013 eine große Gedenkveranstaltung geben wird, zu dem auch die Freunde der „Second Schweinfurt Memorial Association“ (SSMA) erwartet werden. Es werden dann wohl überwiegend Kinder und Enkel der Bomberbesatzungen aus dem Zweiten Weltkrieg sein.
Auch nachdem die Initiatoren der Freundschaft zwischen den Flakhelfern und den amerikanischen Soldaten, Luftwaffenhelfer Georg Schäfer und der amerikanische Pilot Bud Klint, im letzten Jahr gestorben sind, bestehen die Beziehungen fort. So hat Klints Sohn kürzlich Oberbürgermeister Sebastian Remelé besucht und als Mitglied der SSMA gewonnen.
Josefine Adolf, Sabine Carius, Sandra Scholz, Stephanie Wünsche: „Wir waren ja eigentlich noch Kinder. . .“,Hochschulverlag Mittweida, 138 Seiten, ISBN 978-3-9812499-4-1