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GELDERSHEIM: Sieg des Lebens und der Natur über die Eiseskälte

GELDERSHEIM

Sieg des Lebens und der Natur über die Eiseskälte

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    Kunst zum Anbeißen: Claudia Cebulla und Dietmar Füßer trotzten in den Gaden frostigen Temperaturen.
    Kunst zum Anbeißen: Claudia Cebulla und Dietmar Füßer trotzten in den Gaden frostigen Temperaturen. Foto: Foto: Uwe Eichler

    Bei der Vernissage zur „Querbeet“-Ausstellung von Dietmar Füßer ging es um Herzenswärme, trotz eisiger Zeiten. Die Heizung in den Gaden war am Freitagabend ausgefallen, offenbar durch einen Frostschaden an der Wasserleitung. Da hieß es sich erst mal warm anziehen.

    Tobias Barth (noch nicht ganz elf) begrüßte die eingemummten Besucher musikalisch. Claudia Cebulla übernahm als Vorsitzende des Gadenvereins die Laudatio: Wer ist Dietmar Füßer? Eigentlich Hausmeister der Schwanfelder Schule. Das fotografische Talent hat er wohl vom Opa geerbt, dem Dorffotograf, nebst 10 000 Dias zum Gemeindeleben. Mittlerweile sind Füßers Bilder eine feste Größe beim Fotokreis Schwanfeld, dessen Mitglieder im Publikum gut vertreten waren, rund um Leiter Ekkehard Römmelt.

    Sofort in den Bann geschlagen hat Cebulla das Bild vom halbverzehrten Käsekuchen mit angedeuteter Gabel: eine Art Stillleben oder Street Art im Stil von Fotokünstlerin Jill Dieroff-Brown, die ebenfalls schon am Biegenbach ausgestellt hat. Fotograf Herbert Götz hat den Kontakt nach Geldersheim vermittelt. Vor der gut besuchten Vernissage war beim Aussteller („Ich? Nee“) doch einige Überzeugungsarbeit nötig, die sich sichtlich gelohnt hat.

    Den Fußball als liebstes Hobby hat Füßer längst mit einer Digitalkamera vertauscht. Beim Wettbewerb „Vergessen und verlassen in Mainfranken“ des Deutschen Verbands für Fotografie war er 2017 erfolgreich mit zwei Bildern dabei. Der marode Heizkessel aus Schwanfeld und eine Flasche der Uraltmarke Theresienbrunnen sind nun auch in der Gadengalerie zu sehen.

    Eine gute Kamera, Begabung, noch mehr Fleiß, der Blick fürs Detail und ständige Weiterbildung sind, so Cebulla, die Grundlage für faszinierende Momentaufnahmen: Fotos, in denen eine kühle Kunstwelt vom echten Leben und Alltäglichen zurückerobert wird. Bei der Berliner Mauer kam es zum Durchbruch, der BraveheartBattle wird zur Schlammschlacht, eine Sambatänzerin lässt den Winter vergessen. Ein schottischer Dudelsackspieler bläst die Backen auf, ein großes Elefantenauge mustert den Betrachter, durch die Luft segelt ein Storch.

    Nicht nur ein Käsekuchen, auch Krapfen und Salamibrote wurden verewigt. Rote Beeren im Schnee kündigen den nahen Sieg der Natur über die Eiseskälte an: eine tröstliche Botschaft für die Fans. „Alles Unnötige ist nicht drauf“, sagt Cebulla. Es gehe nicht nur um Stimmungen, sondern auch eine Haltung, so die Gastgeberin: „zu zeigen, wie schön das Leben auf unserem Planeten ist“. Zur Eröffnung gab es unter anderem Käsekuchen.

    Zu sehen sind die Füßer-Fotografien jeweils sonntags von 15 bis 17 Uhr und während Veranstaltungen in den Gaden, bis einschließlich 15. April.

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