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GEROLZHOFEN/SCHWEINFURT: Socke mit Schaffell

GEROLZHOFEN/SCHWEINFURT

Socke mit Schaffell

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    Garantie gegen kalte Füße: Die Gerolzhöferin Manuela Cronau präsentiert ihre Erfindung – Socken, in denen sie ein Schaffell eingearbeitet hat (zu sehen am Strumpf über ihrer rechten Hand). 2500 Paar hat sie schon verkauft. Nach einer Beratung des Zentrums „Marke & Patent“, das auch Informationstage in Schweinfurt anbietet, hat sie sich ihre Idee als Gebrauchsmuster schützen lassen.
    Garantie gegen kalte Füße: Die Gerolzhöferin Manuela Cronau präsentiert ihre Erfindung – Socken, in denen sie ein Schaffell eingearbeitet hat (zu sehen am Strumpf über ihrer rechten Hand). 2500 Paar hat sie schon verkauft. Nach einer Beratung des Zentrums „Marke & Patent“, das auch Informationstage in Schweinfurt anbietet, hat sie sich ihre Idee als Gebrauchsmuster schützen lassen. Foto: Foto: Laszlo Ruppert

    Manuela Cronau ist ein Mensch, der schnell friert. Zudem ist sie jemand, der viele Ideen im Kopf hat und gerne strickt. So ist aus der verfrorenen Frau eine Erfinderin geworden. Sie hat Wollsocken mit Schaffell-Einlagen entwickelt, die kalten Füßen die kalte Schulter zeigen sollen. Ihre Erfindung hat sie mit Hilfe der Beratung durch das Technologie- und Gründerzentrum Würzburg rechtlich schützen lassen.

    Mit der Geburt ihres Kindes hat alles angefangen: Gerne hat sich Manuela Cronau das Schaffell, auf dem Neugeborene kuschelig in der Wiege schlummern können, genommen und es um ihre kalten Füße gewickelt. Doch mit diesem wohligen Genuss war es vorbei, wenn das Kind wieder schlafen wollte und die Gerolzhöferin das Fell wieder im Babybett ausbreiten musste. „Es muss doch irgendwie möglich sein, das Fell dauerhaft an die Füße zu bekommen“, hat sich Cronau gedacht und ist ans Werk gegangen.

    Sogar rutschfest

    Sie hat ihre Idee mit der Leidenschaft fürs Stricken verbunden. In selbst gestrickte Wollsocken hat sie quasi als feste Innensohle eine Einlage aus Schaffell eingearbeitet. Fünf Jahre hat es gedauert, bis ihr Produkt den Grad ihrer Zufriedenheit erreicht hat. „Die Socken sollten auf jeden Fall auch waschmaschinentauglich sein“, erläutert sie das Ziel.

    Und nachdem sie mit ihren Fellsocken auf dem Parkett ausgerutscht und schmerzhaft gestürzt ist, ist die nächste Neuerung dazugekommen: Eine Latexmischung sorgt für Rutschfestigkeit, ähnlich wie bei den bekannten Stopper-Socken. Damit kann man sie auch als Hausschuhe nutzen.

    Nun kommt das Technologie- und Gründerzentrum Würzburg ins Spiel, das mit seinem „Zentrum Marke & Patent“ Erfinder berät. Denn Manuela Cronau ist nicht nur Mutter, sondern auch Geschäftsfrau, die bis vor wenigen Tagen in der Gerolzhöfer Spitalstraße einen Wollladen betrieben hat. Sie hat sich bei einem der Sprechtage, die die Institution unter anderem auch in Schweinfurt anbietet, beraten lassen. Nun haben ihre„Wellness-Schaffell-Socken“ ein Gebrauchsmuster und sind rechtlich gegen Nachahmung geschützt.

    Patentanwalt Michael Gosdin erläutert die verschiedenen Möglichkeiten: Ein Geschmacksmuster schützt ein Design, ein Gebrauchsmuster dagegen die technische Lösung. Im Falle von Cronaus Socken sind dies das Schaffell und die bestimmte Einarbeitung von Fäden. Dass die Erfinderin für ihr Produkt kein Patent angemeldet hat, hat auch finanzielle Gründe. Denn dann würde das Patentamt das Fabrikat und seine technische Funktion auch inhaltlich überprüfen; das kostet Geld. Es reichte Manuela Cronau aus, dass ihre Socken nur formell geprüft und als Geschmacksmuster eingetragen worden sind. Das bedeutet: Niemand darf sie in den nächsten zehn Jahren in Deutschland nachbauen und vertreiben.

    Noch mehr schlaue Köpfe

    Offenbar gibt es mehr schlaue Köpfe wie Manuela Cronau als man vermutet: Laut einer Statistik des „Zentrums Marke & Patent“ haben in den vergangenen elf Jahren fast 900 Erfinder in Unterfranken die kostenlose Beratung wahrgenommen, um ihre Ideen richtig zu schützen. Auch der jüngste Termin in Schweinfurt war ausgebucht. Wie Anwalt Gosdin sagt, fragen immer mehr Produktentwickler auch nach chinesischen Schutzrechten, weil dort die größte Zahl an Plagiaten im Umlauf ist.

    Für Manuela Cronau hat sich das Beratungsgespräch gelohnt. Mittlerweile hat sie 2500 Paar ihrer Schaffell-Socken unters Volk gebracht. Zwei Strickmaschinen laufen bei ihr, um den Bedarf zu decken; zwei Aushilfen unterstützen sie. Cronau vertreibt die Socken in zwei Internetshops und baut derzeit in Marktredwitz (Oberfranken) ein neues Ladengeschäft auf.

    Und weitere Ideen, die bald geschützt werden könnten, sind nicht ausgeschlossen: Sie kreiert eigene Modelle, die sie verkauft, und entwirft Designs, die sie samt Strickanleitung Wolleherstellern anbietet.

    Den nächsten Info-Tag für Erfinder in Schweinfurt bietet das Zentrum „Marke & Patent“ am Donnerstag, 20. Oktober, um 15 Uhr im IHK-Gebäude (Karl-Götz-Straße 7) an. Anmeldung unter Tel. (09 71) 72 36-0.

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