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Schweinfurt: Solidarität mit den Opfern von Solingen: Syrer zeigen in Schweinfurt ihr Mitgefühl und verurteilen allen Hass

Schweinfurt

Solidarität mit den Opfern von Solingen: Syrer zeigen in Schweinfurt ihr Mitgefühl und verurteilen allen Hass

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    Mohamad Douba (Mitte) fand als Verantwortlicher der Gedenkveranstaltung klare Worte gegen Terror und Hass. Die Syrerinnen und Syrer in Schweinfurt trauerten gemeinsam mit den Opfern von Solingen.
    Mohamad Douba (Mitte) fand als Verantwortlicher der Gedenkveranstaltung klare Worte gegen Terror und Hass. Die Syrerinnen und Syrer in Schweinfurt trauerten gemeinsam mit den Opfern von Solingen. Foto: Michael Mößlein

    Sonntagnachmittag, kurz nach drei. Im großen Kreis stehen etwa 70 Frauen, Männer und Kinder vor der Rückseite des Rückert-Denkmals. Zwei Buben halten weiße Blumen in der Hand. Handgeschriebene Plakate sind zu sehen. Auf einem steht: "Hand in Hand, um den Hass zu besiegen." Auf einem anderen: "Euer Schmerz ist unser Schmerz."

    Wenige Stunden, nachdem in Solingen, am Ort des mutmaßlich islamistisch motivierten Anschlags vom 23. August, eine zentrale Trauerfeier mit Politprominenz stattfand, gedenkt in Schweinfurt die syrische Gemeinde den Opfern des Messerangriffs. "Wir wollen Nein sagen zu Terror und ausdrücken: Die allermeisten Syrer sind gegen Hass", erklärt Mohamad Douba deren Motiv.

    Manche der Versammelten hatten Blumen mitgebracht, andere trugen Plakate.
    Manche der Versammelten hatten Blumen mitgebracht, andere trugen Plakate. Foto: Michael Mößlein

    Er ist einer der beiden Veranstalter der Gedenkveranstaltung. Innerhalb von fünf Tagen hätten sie diese organisiert und im kleinen Kreis beworben. Sie hatten laut Douba vermeiden wollen, dass Störer die Veranstaltung für sich vereinnahmen – aus welchem Anlass auch immer.

    Störungsfreier Ablauf

    Die Veranstaltung, die nach 20 Minuten zu Ende ist, bleibt absolut friedlich und störungsfrei. Markus Hack, der Polizeichef in Schweinfurt, ist selbst vor Ort. Er spricht im Anschluss von "null Vorkommnissen".

    Was nachhallt, sind die deutlichen Worte Doubas, die er im Namen der seiner Schätzung nach über 5000 Syrer in der Stadt äußert. Den Vorfall in Solingen, für den mutmaßlich ein 26-Jähriger aus Syrien verantwortlich ist, bezeichnet er als "schrecklich". Verbrecher gehören Douba zufolge "nicht zu Syrien". Straftäter, die in Deutschland geltende Werte und die Sicherheit hierzulande gefährden, "gehören konsequent abgeschoben", sagt er.

    Am Sonntagnachmittag gedachten auf dem Schweinfurter Marktplatz etwa 70 Menschen, überwiegend mit syrischen Wurzeln, den Opfern des Messerangriffs in Solingen.
    Am Sonntagnachmittag gedachten auf dem Schweinfurter Marktplatz etwa 70 Menschen, überwiegend mit syrischen Wurzeln, den Opfern des Messerangriffs in Solingen. Foto: Michael Mößlein

    In Trauer vereint

    Das tiefe Mitgefühl der Versammelten gehöre den Opfern und deren Familien. Douba wünscht sich, dass die entstandenen Wunden heilten. Die Syrer in Schweinfurt sehnten sich nach einer friedlichen und harmonischen Gesellschaft. Die Menschen mit syrischen Wurzeln stünden in der Trauer fest an der Seite aller anderen in Schweinfurt.

    Auf einem Plakat steht der dazu passende Wunsch: "Zusammenhalt gewinnt und Hass verliert."

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