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SCHWEINFURT: Sonderverkauf für farbige Ausgabe

SCHWEINFURT

Sonderverkauf für farbige Ausgabe

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    Motivierte Jungredakteure: In der Konferenz des „Maulkorb“ am Celtis Gymnasium wird mit Lehrer Christoph Süß heiß diskutiert.
    Motivierte Jungredakteure: In der Konferenz des „Maulkorb“ am Celtis Gymnasium wird mit Lehrer Christoph Süß heiß diskutiert. Foto: Fotos: Katja Glatzer

    Hektik in der Redaktion der Schülerzeitung „Gegenwind“ am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium: Bald ist Andruck, aber noch sind nicht alle Seiten fertig. „Wir sind gespannt, wie sich die Ausgabe verkaufen lässt, denn zum ersten Mal erscheint sie komplett in Farbe“, sagt die betreuende Lehrkraft Jasmin König.

    Titelthema der Ausgabe: „Lehrer sind auch nur Menschen.“ Da erwartet den Leser Spannendes aus dem Leben der Pädagogen. „Wir haben zum Beispiel Lehrerinnen befragt, die gerade ein Baby bekommen haben“, sagt Schülerin und Chefredakteurin Katharina Schäfer. Oder es gibt einen Lehrertypentest für Schüler. Natürlich dürfen auch die Lehrerwitze nicht fehlen. Zweimal im Jahr – zum Halbjahr und zum Schuljahresende – erscheint eine Ausgabe des „Gegenwind“. Und das schon seit vielen Jahrzehnten.

    Die Titelthemen werden in der Redaktionskonferenz gemeinsam beschlossen. Etwa 25 Schüler packen tatkräftig mit an, sie umzusetzen. „Wer es braucht, kann mit der AG auch einen Intensivierungsschein erwerben“, so König. Einige Wochen vor Andruck, wenn es ans Redigieren und Layouten geht, fahren die Schüler mit Jasmin König und einigen Notebooks bewaffnet ins zur Schule gehörende Schullandheim nach Eichelsdorf am Fuße der Haßberge. „Da ist dann richtig Arbeit angesagt“, so die betreuende Lehrerin.

    Der „Gegenwind“ erscheint in einer Auflage von 500 Exemplaren. Um die Ausgabe mehrfarbig drucken zu können, musste auch mehr Geld in die Hand genommen werden. „So haben wir einen Sonderverkauf gestartet und in den Pausen Tee und Kuchen verkauft“, sagt Katharina. Und Jasmin König marschierte selbst durch die Geschäfte Schweinfurts und sammelte Werbeaufträge für die Finanzierung.

    „Maulkorb“ am Celtis

    Auch in der Redaktionskonferenz der Zeitung „Maulkorb“ am Celtis-Gymnasium geht es geschäftig zu. Die eine Ausgabe ist gerade im Druck, da wird die nächste von den etwa 20 Mitstreitern schon geplant. „Wir schreiben immer eine Themensammlung an die Tafel und stimmen dann gemeinsam ab“, erklärt die 16-jährige Chefredakteurin Selina Stranz, die mit der gleichaltrigen Anna Weber eine „Doppelspitze“ bildet, wie sie lachend sagt. Eines der letzten Themen war Ernährung, da wurden sämtliche Punkte von „gesund essen“ bis hin zu Lebensmittelallergien wie Lactoseintoleranz oder Zöliakie beackert. Eine ansprechende, informative Ausgabe. In puncto Layout und Schreibstil haben sich die Schüler einiges selbst beigebracht, manche haben auch an einem Seminar für Schülerzeitungen teilgenommen. Betreuungslehrer Christoph Süß lässt den Schülern ziemlich freie Hand bei ihrer Arbeit. „Ich bin Ansprechpartner, wenn es Probleme gibt und beim Korrekturlesen.“

    Auch der „Maulkorb“ blickt auf eine langjährige Geschichte zurück. Ende der 60-er Jahre habe es schon das „Pulverblättchen“ gegeben, wissen die Schüler. Neu ist im laufenden Schuljahr das „Maulkörbchen“, in dem die Redaktions-Crew den neuen Schülern der fünften Klassen das Leben erleichtern wollte: „Wir haben die neuen Fächer vorgestellt, die Lehrer und die Ansprechpartner“, sagt Selina. Bei der Finanzierung hat der Elternbeirat geholfen.

    Der Maulkorb erscheint zweimal im Jahr mit einer Auflage von 350 bis 400 und kostet zwei Euro. Deckblatt und Rückseite sind farbig, der Rest ist schwarz-weiß. Um ihre Zeitung zu finanzieren, setzen die Schüler auf die ortsansässigen Geschäfte. „Um Anzeigen kümmern wir uns selbst“, sagt Jorid Schätzlein. Das Schreiben empfindet sie manchmal als anstrengend, „aber das Endprodukt ist toll“. Ob sie später Journalistin werden will? „Nicht unbedingt, aber ich könnte mir vorstellen beim Fernsehen in der Heute-Show zu arbeiten.“

    Der „Versuch“ am OMG

    Immer weniger Schüler, die Lust haben, bei der Schülerzeitung mitzuarbeiten, gibt es indes am Olympia-Morata-Gymnasium. „Derzeit sind wir nur acht Leute“, sagt Chefredakteurin Bianca Durst. Sie habe das Gefühl, dass der „Versuch“ zwar gerne gelesen wird, es aber uncool sei, in der Redaktion mitzumachen. Schade findet sie, dass die Redaktionsarbeit nicht als Wahlfach anerkannt wird. Dabei seien viele Aspekte dabei, um Erfahrung fürs spätere Berufsleben zu sammeln.

    Jede Ausgabe hat ein Titelthema, „ansonsten setzen wir bewusst auf Unterhaltung und viele Bilder“. So gibt es die Rubrik „Sherlock OMS“, Lehrerzitate oder eine Kurzgeschichte. Der „Versuch“ erscheint zweimal jährlich und finanziert sich durch Werbung. „Mir macht die Arbeit Spaß, deshalb habe ich schon überlegt, ob ich Journalistin werden soll. Allerdings gibt es auch andere Dinge, die mir gefallen“, sagt Bianca.

    „Zenit“ am Rathenau

    Keine typische Schülerzeitung gibt es derzeit am Walther-Rathenau-Gymnasium. Dafür aber die Fachzeitschrift „Zenit“, in der die Schüler der Arbeitsgemeinschaft Astronomie über Himmels-Phänomene berichten. „Wir beleuchten aktuelle Themen aus Astronomie, Physik, Technik und Wissenschaft näher“, erklärt Chefredakteur Tobias Reuß. Erstmals erschien der „Zenit“ im Jahr 1985, seit 2007 gibt es ihn einmal im Jahr komplett in Farbe.

    Angefangen mit 200 Exemplaren, mauserte sich die Auflage des Magazins auf über 500 Exemplare, erzählt der betreuende Lehrer Josef Keil ein wenig stolz. Die meist verkaufte Ausgabe war anlässlich der Sonnenfinsternis 1999. Derzeit ist die AG auch dabei, das 2006/2007 erschienene Heft „Astrobasics - Astronomie erleben und verstehen“ neu aufzulegen.

    Man merkt: Weniger am Journalismus, sondern mehr am Thema, haben die Schüler Interesse. „Aber wir wollen die Astronomie eben für alle verständlich machen“, sagt Tobias.

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