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SCHWEINFURT: SPD-Diskussion: Der Wald-Mythos und die teuren Preise

SCHWEINFURT

SPD-Diskussion: Der Wald-Mythos und die teuren Preise

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    Zuhören, mitreden lassen, ernst nehmen – das sind die drei Schlagworte, die am besten das neue Projekt der Schweinfurter SPD für mehr Bürgerbeteiligung an der Kommunalpolitik beschreiben. Ihre erste Live-Diskussion hatten SPD-Fraktionschef Ralf Hofmann und sein Stadtratskollege Peter Hofmann kürzlich zum Thema Landesgartenschau-Bewerbung. Und es zeigte sich: Unter www.erfrischend-denken.de wird genau das getan. Erfrischend gedacht und vor allem rege diskutiert.

    Man wolle nicht schwurbeln, hatte Ralf Hofmann zu Beginn der rund halbstündigen Live-Diskussion gesagt, die auf der Internetseite als auch in den sozialen Medien auf der entsprechenden Facebook-Seite übertragen wurde. Man kann konstatieren, sie haben sich bemüht. Es wurde nicht „geschwurbelt“, sondern verständlich erklärt wurde, warum die SPD-Fraktion gegen eine Bewerbung der Stadt Schweinfurt für eine Landesgartenschau 2026 auf einem Teil des Geländes der ehemaligen Ledward-Kasernen und des Kessler Fields ist. Mittlerweile haben sich bekanntlich zwei Ausschüsse und der Stadtrat mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, dass sich Schweinfurt bewirbt.

    „Die Kommunalpolitik lebt vom Einmischen und Mitmachen“, betonte Ralf Hofmann. Es tat der Live-Diskussion und gut, dass Hofmann auch offen damit umging, dass die Stimmung bei den Fragestellern eher pro Landesgartenschau war. Was es der SPD ermöglichte, herauszuarbeiten, dass man nicht grundsätzlich gegen eine Landesgartenschau sei, diese aber aus Sicht der Sozialdemokraten im Ledward-Gelände ungeeignet ist. Zum Beispiel habe die SPD vor Jahren vorgeschlagen, eine solche Schau am Main, zum Beispiel den Oberndorfer Wiesen oder den Wehranlagen, zu veranstalten. „Da könnte man auch die Innenstadt weiterentwickeln“, erklärte Peter Hofmann. Erklärt wurden auch die Befürchtungen der SPD in Sachen Finanzierung im Hinblick auf die anderen großen Investitionen wie Neubau der Maxbrücke, Kulturforum und Theatersanierung.

    Differenzierte Bürger-Meinungen

    Interessant an dem neuen Format ist die Unmittelbarkeit der Diskussion, aber auch die differenzierte Meinung der User im Internet. Von wegen Shitstorm. Michael aus Niederwerrn zum Beispiel fand, wenn man eine Landesgartenschau mache, „dann mit einem besseren Konzept als in Würzburg.“ Dort wird die LGS in diesem Jahr auf dem Hubland-Gelände aus verschiedenen Gründen kritisiert. Robert aus Dittelbrunn sah die LGS als „tolle Chance“, Bamberg zum Beispiel sei „herausragend“ gewesen. Er mahnte aber, dass die Preise für die Besucher in Würzburg aus seiner Sicht zu hoch seien. Ein Kleingärtner, der an der Alten Warte eine grüne Oase hat, kritisierte, dass häufig die Forderung nach mehr Natur in der Stadt gestellt werde, wenn eine Chance wie die LGS entstünde, sei es aber wieder nicht recht. Peter Hofmann verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die dringend notwendige Entsiegelung des Ledward-Geländes unabhängig von der Landesgartenschau viel schneller zu verwirklichen sei.

    Gerüchten vorgebeugt

    Peter und Ralf Hofmann beantworten alle Fragen sachlich, mit klarer SPD-gefärbter Haltung, was sie aber von Anfang an klar machten. Und sie beugten „Fake News“ vor: Ein Mit-Diskutant erklärte, es solle ein Wald entstehen und das fände er sehr schön. Er bezog sich offenbar auf den Antrag der FW/SWL-Stadträtin Ulrike Schneider, statt einer Landesgartenschau lieber einen Wald auf dem Gelände zu pflanzen. Ralf Hofmann klärte das Missverständnis auf, dass das eben nicht beschlossen ist, sondern nur eine Idee der Kollegin Schneider war. Der Antrag wurde in der jüngsten Stadtratssitzung auch mit 31:10-Stimmen klar abgelehnt.

    Nächste Online-Diskussion am 9. Juli

    Die nächste Möglichkeit zum Dialog gibt es am Montag, 9. Juli, ab 18 Uhr – wieder live auf der Internetseite und auf Facebook. Da will sich die SPD dem Thema Bildung in Schweinfurt widmen und hat unter anderem den früheren Schulamtsleiter Jürgen Eusemann als Experten eingeladen. Er war auch bei der Ausarbeitung des Schulentwicklungsplan beteiligt und wird die Fragen der Bürger mit beantworten.

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