Jetzt steht der Termin für die Sprengung der Kühltürme des stillgelegten Atomkraftwerks Grafenrheinfeld (Lkr. Schweinfurt) fest: Voraussichtlich am Freitag, 16. August, werden die 143 hohen Betonbauwerke in sich zusammensacken. Dieses Datum gab das Landratsamt Schweinfurt am Donnerstag bekannt.
Es weist aber darauf hin, dass es bei den Vorbereitungen der Arbeiten zu Verzögerungen kommen kann, weswegen dann der Termin kurzfristig geändert werden müsse. Das Werk befindet sich derzeit im Rückbau, der bis 2033 dauern soll.

Die Idee, die weithin sichtbaren Kühltürme zu sprengen, hatte der Werksleiter Bernd Kaiser schon kurz nach seinem Dienstbeginn 2017 verkündet. Der Betreiber Preussen-Elektra hatte den Vorschlag aber verworfen. Er kam wieder auf die Tagesordnung, als das Unternehmen offensichtlich dem Drängen aus der Lokalpolitik nachgab, die hervorstechenden Monumente der Atomkraft während der Rückbauphase möglichst schnell zu beseitigen. Rein technisch gesehen eilt der Abbau der Türme nicht.

Die Sprengung darf man sich nicht wie eine Explosion vorstellen, bei der im großen Stil Betonteile durch die Luft fliegen, sondern die Gebäude sacken wie Kartenhäuser in sich zusammen. In Philippsburg bei Karlsruhe sind im Mai 2020 die Türme gesprengt worden. Nach nicht einmal 30 Sekunden waren sie zusammengefallen.