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Stettbach: Sprengung der Autobahnbrücke Stettbach bei Werneck im Landkreis Schweinfurt: Pünktlich um 9. 15 Uhr kam der Knall

Stettbach

Sprengung der Autobahnbrücke Stettbach bei Werneck im Landkreis Schweinfurt: Pünktlich um 9. 15 Uhr kam der Knall

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    Innerhalb weniger Sekunden brach das Teilstück der Autobahnbrücke der A7 zwischen Stettbach und Werneck in einer dicken Staubwolke zusammen. 
    Innerhalb weniger Sekunden brach das Teilstück der Autobahnbrücke der A7 zwischen Stettbach und Werneck in einer dicken Staubwolke zusammen.  Foto: Torsten Leukert

    Auf einem Feldweg bei Werneck stehen Johannes Schmitt, seine Frau Katharina und ihre drei Kinder im Matsch, mit bunten Regenschirmen und Gummistiefeln. Die Familie aus Karlstadt (Lkr. Main-Spessart) ist an diesem Donnerstagvormittag etwas früher auf den Beinen als sonst. Aber so eine Brückensprengung erlebt man schließlich nicht alle Tage, sagt der Familienvater. 

    Ähnlich dachten auch Urban Hettrich und seine Frau Hildegart etwas weiter oben auf der Anhöhe. Das Ehepaar ist um sieben Uhr mit den Fahrrädern von Stettbach auf die andere Seite nach Werneck rüber geradelt. "Ich weiß noch, wie diese Brücke 1966 gebaut worden ist", erinnert sich die 65-Jährige. Wie laut die Sprengung wohl sein wird, fragen sich die beiden. Keine 30 Minuten später sollten sie es erfahren. 

    Zahlreiche Schaulustige verfolgten die Sprengung des Teilstücks der Talbrücke Stettbach.
    Zahlreiche Schaulustige verfolgten die Sprengung des Teilstücks der Talbrücke Stettbach. Foto: Marcel Dinkel
    Die Sprengung eines Teilstücks der Autobahnbrücke bei Stettbach verfolgten am Donnerstagmorgen etliche Schaulustige aus sicherer Entfernung.
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    Sprengung bei Schweinfurt verlief erfolgreich

    Pünktlich um 9.15 Uhr hallt ein lauter Knall durch das Tal. Sekunden später fallen die 8000 Tonnen Stahl, Asphalt und Beton in sich zusammen. Im Rahmen der Erneuerung der Talbrücke Stettbach auf der A7 Richtung Fulda hat die Autobahndirektion Nordbayern ein altes Teilstück der Brücke gesprengt.

    "Die Sprengung der Talbrücke Stettbach ist erfolgreich gewesen", resümiert Stefan Weißkopf-Zunft von der Außenstelle der Autobahn GmbH des Bundes in Würzburg unmittelbar nach der Sprengung. Der Abschnitt habe planmäßig und ohne Probleme fallen können. Auch das Wetter spielte mit. Trotz des Regens sei die Sicht und damit letztlich die Sprengung nicht beeinträchtigt gewesen.

    Sprengung der Talbrücke Stettbach. Eindrücke vor Ort.
    Sprengung der Talbrücke Stettbach. Eindrücke vor Ort. Foto: Désirée Schneider

    Im nächsten Schritt wird von den Expertinnen und Experten vor Ort kontrolliert, ob es durch die Sprengung zu Schäden am neuen Bauwerk der Brücke nebenan gekommen ist. "Die durchgeführten Erschütterungsmessungen liegen im absolut tolerablen Bereich, sodass wir davon ausgehen können, dass alles passt", sagt Weißkopf-Zunft. Abschließend werden noch einmal die Zündladungen von den Sprengmeistern kontrolliert, sodass das Bauwerk und der Abtransport des Bauschutts möglichst bald freigegeben werden können.

    Kreisstraße SW 15 mindestens zwei Wochen gesperrt

    Genaue Angaben dazu, wie lange das dauern wird, kann Weißkopf-Zunft derzeit nicht machen. "Wir werden jetzt möglichst schnell versuchen, die Straße freizuräumen", versichert er. Bis die Kreisstraße SW 15 zwischen Werneck und Stettbach wieder für den Verkehr geöffnet wird, rechnet die Autobahn GmbH mit mindestens zwei Wochen Sperrzeit.

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    Was die A7 zwischen Würzburg und Fulda betrifft, rollt der Verkehr seit 10 Uhr wieder, bestätigt Polizeihauptkommissar Martin Kuhn von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Unterfranken. Die Autobahn war für die Dauer der Sprengung ab 8.20 Uhr zirka eineinhalb Stunden gesperrt. Dank des geringen Verkehrsauskommens sei es laut Polizei kaum zu Beeinträchtigungen, auch auf den umliegenden Strecken, gekommen.

    Lediglich auf der B19 bei Werneck staute sich der Verkehr zurück. Für die Sprengung wurde ein weiträumiger Sicherheitsbereich von 400 Metern im Umkreis eingerichtet. Neben den örtlichen Feuerwehren waren mehrere Polizeidirektionen im Einsatz.

    "Der Vorteil am Sprengen ist, dass auf einen Schlag alles abgebrochen wird, sodass dann wieder möglichst schnell mit dem Neubau losgelegt werden kann", sagt Weißkopf-Zunft. Um eine reibungslose Sprengung zu gewährleisten, hatten die Expertinnen und Experten in den Wochen zuvor Berechnungen durchgeführt. Insgesamt 250 Sprenglöcher wurden in die Pfeiler gebohrt.

    Brückenneubau verzögert sich wohl um ein Jahr

    Der Abbau der Trümmerstücke erfolgt nun mit Baggern und Lastwagen, welche den Schutt über die Baustellenzufahrten der A7 abtransportieren. Sobald die Kreisstraße SW 15 darunter freigeräumt sei, werde es zu keinen weiteren Beeinträchtigungen auf der Strecke zwischen Werneck und Stettbach kommen, so die Autobahn GmbH.

    "Jetzt wird sich Feld für Feld vorgearbeitet, um das ganze Traggerüst wieder herzustellen", sagt Weißkopf-Zunft. Läuft alles nach Plan, wird der Neubau der Brücke bis 2026 abgeschlossen sein. Damit verzögert sich der Bau laut Autobahndirektion nach derzeitigem Stand um mindestens ein Jahr. Die Kosten der Maßnahme in Höhe von rund 27 Millionen Euro trägt der Bund.

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