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SS-Totenkopf auf dem T-Shirt

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SS-Totenkopf auf dem T-Shirt

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    schweinfurt (jel) Wegen seines T-Shirts ist ein 18-Jähriger auf einem Konzert der rechten Szene im August von der Polizei aufgegriffen worden. Das Hemd war ein Fan-Artikel der amerikanischen Band "Max Resist" mit einem SS-Totenkopf als Symbol. Wegen Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen musste sich der junge Mann nun vor dem Jugendrichter des Amtsgerichts verantworten. Das Verfahren wurde schließlich eingestellt.

    Die Staatsanwaltschaft hatte dem jungen Mann vorgeworfen, den SS-Totenkopf bewusst und zur Provokation getragen zu haben. Das stritt der mittlerweile 19-Jährige ab. Ihm sei zwar bekannt, dass bestimmte Symbole verboten sind, aber den SS-Totenkopf zählte er nicht dazu: "Ich identifiziere mich nicht mit diesem Zeichen oder der dazu gehörenden Ideologie, es sollte nur eine Sympathie-Bekundung für die Band sein."

    Das wollte ihm allerdings anfangs niemand glauben. Der Angeklagte war bis vor einem Monat Mitglied der NPD. Den Bruch mit dieser Partei erklärte er so: "Ich sehe mich nicht als rechtsorientiert, sondern als links-national. Die rechten Strömungen in der Partei wurden in letzter Zeit zu stark. Das konnte ich nicht mehr vertreten." Jetzt interessiert er sich für die PDS.

    Im Laufe der Verhandlung wurde deutlich, dass der junge Mann zwar einige Grundideen der NPD gut findet, aber kein typischer Nazi ist. Auch der Bericht der Jugendgerichtshilfe fiel positiv aus. Der 19-Jährige ist in einem festen Arbeitsverhältnis, geht auf die Abendschule, möchte sein Abitur nachholen. Später will er Politik studieren.

    Der junge Mann ist nicht vorbestraft und konnte sowohl Richterin als auch Staatsanwältin davon überzeugen, dass er das T-Shirt nur wegen der Band angezogen hat. Das Verfahren wurde eingestellt mit der Auflage, 200 Euro an "Lebe e.V." zu zahlen, einen Verein, der sich um psychisch Kranke kümmert.

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