Er war und ist ein außergewöhnliches Projekt für die Gemeinde Stadtlauringen – der Kunsthandwerkerhof. Gegenüber der Kirche als marodes, altes Bauernhaus von der Gemeinde erworben, bereichert er durch das mittlerweile sichtbare helle Fachwerk das Ortsbild sehr. Stadtlauringens Bürgermeister Friedel Heckenlauer und Verwalterin Heike Sittig ziehen ein positives Fazit.
Gleich bei der Eröffnung im September vergangenen Jahres war im Kunsthandwerkerhof so einiges geboten. 14 Aussteller von Maler, Bildhauer, Fotografen bis hin zu Schmuckdesignern füllten alle Räume bis in den Februar 2019. Am ersten Wochenende kamen über 1000 Besucher.
Heckenlauer sieht eine positive Entwicklung: "Wir hatten ein marodes denkmalgeschütztes Gebäude mit Nebengebäuden und das Ortsbild trägt ja auch das Gesamtbild der Gemeinde. Innenentwicklung ist also sehr wichtig für die Gemeinde." So bekam die Gemeinde eine Abrissgenehmigung für die nicht mehr restaurierbaren Bauten und für die Sanierung des heutigen Kunsthandwerkerhofes 80 Prozent Zuschuss.
Kirchplatz aufgewertet
Nach anfänglicher Skepsis reagierten die Stadtlauringer positiv auf das Projekt, sagt Heckenlauer. "Der Kirchplatz hat eine enorme Aufwertung erfahren. Die eigentliche Idee ist aber noch nicht umgesetzt", so Heckenlauer weiter. Angedacht ist, dass jemand den Hof für einen Euro pro Monat anmietet und ausstellt. Regionale Beispiele hierfür gebe es laut Heckenlauer unter anderem in Bad Königshofen. Allerdings macht der Bürgermeister auch klar, dass man dafür bestimmte Eigenschaften mitbringen muss: "Das kann nur funktionieren, wenn man das Kreativ-Künstlerische und die Geschicktheit beim Handel vereint."
Für ausstellende Künstler seien die Bedingungen in Stadtlauringen aber jetzt schon ideal. Der Kunsthandwerkerhof bietet neben niedrigen, kleineren Räumen im Altbau ebenfalls lichtdurchflutete große Ausstellungsräumlichkeiten, die in der sanierten Scheune eingebaut wurden.

Der Kunsthandwerkerhof entwickelt sich zur Marke. Sittig bekommt öfter Anfragen von Leuten, die ausstellen wollen.Die Zusammenarbeit mit den Künstlern sei laut Sittig ebenfalls sehr angenehm. "Für die erste Ausstellung haben wir noch sehr eng mit dem Künstlerkreis Schweinfurter Oberland zusammengearbeitet. Mittlerweile kommen schrittweise auch andere Künstler auf uns zu, die zudem ihre eigenen Vorstellungen mitbringen."
In der nahen Zukunft steht mit den Unterfränkischen Kulturtagen (14. – 29. September) ein großer Programmpunkt auf der Agenda der Gemeinde.