Es geht hier nicht um die Frage, ob die alten Rechte in Wipfeld erloschen sind oder nicht. Das kann das Verwaltungsgericht in Würzburg entscheiden. Aber eines ist klar: Bürgermeister Peter Zeißner hat sich mehr als ungeschickt benommen. Er müsste doch wissen, dass man Menschen, die so eng mit ihrem Grund und Boden und den Traditionen verbunden sind wie Landwirte und Winzer, nicht einfach ein uraltes Recht absprechen kann. Das ist nicht nur unsensibel, sondern auch völlig unnötig. In den zwei Jahren bis zur Neuordnung der Mainwiesen wäre genug Zeit gewesen, die Sache zu prüfen und so zu regeln, dass alle Beteiligten damit leben können. Die knapp 5000 Euro Pacht pro Jahr rechtfertigen nicht, den Frieden im Ort aufs Spiel zu setzen. D ie zweite Sache ist der Umgang des Bürgermeisters mit der Wahrheit, der zumindest Anlass zu Zweifeln gibt. Gegenüber der Redaktion hatte Zeißner betont, er habe die Sache mit den Verträgen mit der Unteren Naturschutzbehörde abgesprochen. Die Behörde teilt mit, man habe sich bei diesem fachlichen Gespräch weder zum Thema Verträge noch zu den Pachtverhältnissen geäußert.
WIPFELD