Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Gerolzhofen
Icon Pfeil nach unten

Gerolzhofen: Steigerwaldbahn: Eck spricht von "abenteuerlichen Vorschlägen"

Gerolzhofen

Steigerwaldbahn: Eck spricht von "abenteuerlichen Vorschlägen"

    • |
    • |
    Staatssekretär Gerhard Eck sieht den geplanten privaten Bahnverkehr auf der Trasse der Steigerwaldbahn kritisch.
    Staatssekretär Gerhard Eck sieht den geplanten privaten Bahnverkehr auf der Trasse der Steigerwaldbahn kritisch. Foto: Archivbild Stefan Pfister

    Auf die neue Entwicklung auf der Trasse der Steigerwaldbahn, wo jetzt ein privatwirtschaftlicher Betrieb geplant wird, hat nun auch Innenstaatssekretär Gerhard Eck (CSU) reagiert. Wie berichtet, möchte ein Privatunternehmen aus Thüringen die Strecke sanieren und dann soll auch mit ehrenamtlichen Schaffnern und Lokführern ein Zugverkehr organisiert werden.

    In einer Presseerklärung spricht Eck von "abenteuerlichen Vorschlägen". Der "an Weltfremdheit nicht mehr zu überbietende Vorschlag" scheue sich nicht, zu unterstellen, dass man mit ehrenamtlichen Lokführern und Schaffnern und weiteren ehrenamtlichen Kräften auch die Pflege der Bahntrasse und Bahnsteige bewerkstelligen könne. "Kein Wort über die Qualifikation des Personals, die Haftungsfragen für die Beförderung von Menschen und kein Wort über den tatsächlichen Zustand der stillgelegten und teilweise schon rückgebauten Strecke", kritisiert Eck. Der Öffentlichkeit werde geradezu schamlos vorgegaukelt, dass die in ihrem jetzigen Zustand unbefahrbare Strecke mit einem lächerlich geringen Betrag an Investitionen wieder für den Personentransport verwendet werden könne.

    Bahntrasse bleibt den Gemeinden entzogen

    Über den ganzen Vorschlag könnte man nur noch lachen, so Eck, wenn nicht gleichzeitig die Thüringer Eisenbahn GmbH den Antrag auf Erteilung einer Unternehmensgenehmigung für die Steigerwaldbahn beim Bayerischen Verkehrsministerium beantragt hätte. Die GmbH müsse nun im Rahmen dieses Antrags ihre fachliche Eignung und ihre Zuverlässigkeit nachweisen, und sie müsse den Nachweis der finanziellen Leistungsfähigkeit für einen Eisenbahnbetrieb in den kommenden fünf Jahren erbringen. Dies dauere.

    Durch das Zusammenspiel des Fördervereins "Steigerwald-Express" und der Thüringer Eisenbahn GmbH werde die Bahntrasse "für wahrscheinlich lange Zeit der Planungshoheit der Gemeinden entzogen" bleiben, schimpft der Staatssekretär. Anstelle der Entwicklung eines modernen und zukunftsfähigen ÖPNV mit schnellem Radweg und autonom fahrenden Bus-Shuttles gebe es Stillstand. Jedem vernünftig denkenden Menschen sei klar, "dass das vom Förderverein vorgestellte Modell einer ehrenamtlichen, nostalgischen Lösung nie umgesetzt werden kann".

    Anrainer sollen sich zusammenschließen

    Aus diesen Gründen brauche es jetzt dringend in der Region die vor kurzem von Staatssekretär Eck und seinen CSU-Abgeordnetenkolleginnen MdB Anja Weisgerber und MdL Barbara Becker vorgeschlagene Gründung einer starken Interessengemeinschaft der Anliegergemeinden, "die all den Umtrieben geschlossen entgegentritt".

    Wenn jetzt nicht entschiedener Widerstand geleistet werde, so Eck, dann "haben Phantasten mit ihren Vorschlägen freien Lauf, die sich weder um die Sicherheit der Fahrgäste, die Finanzierbarkeit des Vorhabens oder um die sinnvolle Verwendung von Steuergeldern Gedanken machen". Die Entwicklung der Gemeinden aber bleibe blockiert.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden