Nicht mehr zeitgemäß ist der 1962 gebaute St. Leonhard Kindergarten in Stettbach. Baulich handelt es sich um einen eingeschossigen Anbau an das alte Pfarrhaus, wo Räume mit genutzt werden. Nach einem Umbau 1982 gibt es mittlerweile einen Renovierungsstau beim Gebäude. Außerdem bietet der Landkindergarten mit 25 Plätzen nur eine Mischgruppe für zwei- bis sechsjährige Kinder und ist damit seit Jahren zu klein für die Kinderzahlen im Ort.
Vor diesem Hintergrund hatte der Gemeinderat das Architekturbüro Gerber mit einer Lösungssuche am Standort beauftragt, mit der die heutigen baulichen und pädagogischen Standards erfüllt werden. Zielvorgabe war außerdem, durch mindestens eine Krippen- und eine Regelgruppe die Betreuung von Kindern von eins bis sechs Jahren langfristig sicher zu stellen. In der jüngsten Sitzung stellte Architekt Benedikt Gerber verschiedene Entwurfsplanungen vor. Das Gremium sprach sich im Anschluss einstimmig dafür aus, die Planung für einen zweigeschossigen Neubau am bisherigen Standort weiter zu verfolgen.
Grundlage für die Untersuchung war laut Gerber das vom Landratsamt Schweinfurt vorgegebene Raumprogramm von 251 Quadratmetern Hauptnutzfläche für eine Krippen- und eine Regelgruppe. Für den Bestand errechnen sich nur 146 Quadratmeter. Die Kosten für eine Erweiterung auf 246 Quadratmeter Nutz- sowie 55 Quadratmeter Lagefläche bezifferte der Architekt inklusive der Sanierungskosten beim Bestand auf 1,4 Millionen Euro. Betreut werden könnten trotzdem maximal 27 Kinder.
Demgegenüber lägen die groben Schätzkosten beim Neubau vorbehaltlich der derzeitigen Unwägbarkeiten im Bausektor bei zwei Millionen Euro, erklärte Gerber. Hinzu kämen 50.000 Euro für den Abbruch des Bestandsgebäudes. Bekommen würde die Gemeinde dafür 440 Quadratmeter Nutzfläche und Platz für 42 Kinder in einer Krippen- und einer Regelgruppe. Außerdem würde das Gebäude den KfW-40-Standart erfüllen. Notwendig sei wegen der in der Bayerischen Bauordnung geregelten Barrierefreiheit auch ein Aufzug, so der Architekt auf Nachfrage. Der Kostenanteil der Gemeinde beliefe sich nach Abzug der Förderung auf circa 1,3 Millionen Euro.
Untersucht worden sei auch ein eingeschossiger Neubau. Bei gleichen Kosten wäre er 40 Quadratmeter kleiner, so der Architekt. Außerdem würde auch die Außenspielfläche kleiner, weil die Platzverhältnisse durch die Umgebungsbebauung begrenzt sind. Statt 615 Quadratmetern ermögliche ein zweigeschossiger Neubau noch einmal 125 Quadratmeter Gartenfläche mehr.
Der Bedarf für zwei Gruppen sei sicher da, stellte Bürgermeister Sebastian Hauck vor der Beschlussfassung fest. Da mit einem Neubau deutlich mehr Plätze entstehen, sei er auch wirtschaftlicher als eine Erweiterung und Sanierung des Bestands. Auch Gemeinderat Norbert Dotzel bekräftigte die schon lange bestehende große Raumnot. Das geplante moderne Gebäude würde sich gut in die Umgebung einpassen.