Beschäftige von H&M in Schweinfurt gingen am Samstag auf die Straße, um für höhere Löhne zu demonstrieren. „Seit 10 Wochen kämpfen die Beschäftigten im bayerischen Handel für Respekt und Wertschätzung und reale Entgelterhöhungen, denn der überwiegende Teil der Beschäftigten im Handel ist akut von Altersarmut bedroht. Reale Entgelterhöhungen sind das beste Mittel im Kampf gegen Altersarmut. Unser Streik bei H&M in Schweinfurt ist die unmittelbare Antwort auf die vierte Verhandlungsrunde im bayerischen Einzelhandel vom vergangenen Donnerstag die als gescheitert erklärt wurde“, sagte Verdi-Streikleiter Peter König.
"Gerade Beschäftigte in Krisenbetrieben haben durch Kurzarbeit massive Entgelteinbußen hinnehmen müssen. Nachdem die Läden nun wieder auf haben und sehr gute Geschäfte machen, brauchen sie nicht nur dringend Entgelterhöhungen, sie haben sie sich auch verdient.“
Der bundesweite Stellenabbau bei H&M in der letzten Zeit habe sich auch in Schweinfurt bemerkbar gemacht. Die bisher 62-köpfige Belegschaft (viele davon in Teilzeit) wurde um elf Stellen reduziert. Obwohl seit Ende des Lockdowns die Umsatzsituation sehr gut sei, müssen jetzt weniger Beschäftigte unter erschwerten Bedingungen die gleiche Arbeit leisten, kritisiert König. Dennoch schüre das Unternehmen die Angst um weiteren Stellenabbau und verkennt dabei, dass nur gut bezahltes und damit motiviertes Personal die Umsätze erwirtschafte.