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Gochsheim: Streik: Ver.di bremst Edeka-Lieferungen coronakonform

Gochsheim

Streik: Ver.di bremst Edeka-Lieferungen coronakonform

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    Karton stapeln soll sich wieder lohnen: Ver.di rief am Edeka-Zentrallager in Gochsheim zum Streik auf, der coronakonform organisiert wird.
    Karton stapeln soll sich wieder lohnen: Ver.di rief am Edeka-Zentrallager in Gochsheim zum Streik auf, der coronakonform organisiert wird. Foto: ver.di/Peter König

    Am Edeka-Zentrallager in Gochsheim startete am Freitagmorgen ein zweitägiger Streik der Einzelhandelsgewerkschaft ver.di, parallel zu anderen Standorten. "Stay at home" lautet die Devise im Coronajahr 2021, frei übersetzt: "Wir bleiben zuhause." Die Mitglieder wurden per E-Mail und SMS zur Arbeitsniederlegung aufgerufen.

    Streikleiter Peter König unterstrich mit coronakonformen "Karton-Streikwachen" die Forderung der vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di: Für die Beschäftigten des bayerischen Groß- und Außenhandels werden 4,5 Prozent mehr bei Löhnen, Gehältern und Ausbildungsvergütungen verlangt, plus 45 Euro im Monat. Gefordert wird zudem ein Mindeststundenlohn von 12,50 Euro. Die Laufzeit der Tarifverträge soll ein Jahr betragen. "Dumpingkonkurrenz" und "Vernichtungswettbewerb" im Handel sollen durch allgemeinverbindliche Tarifverträge wirksam bekämpft werden, heißt es in einer Pressemitteilung.

    König kritisierte ein bislang fehlendes Angebot der Edeka Nordbayern: "Da geht gar nichts". Der Gewerkschaftler wandte sich gegen den Eindruck, dass es den Lebensmittelversorgern derzeit wirtschaftlich schlecht gehe. Diese Vorstellung beruhe auf den leeren Innenstädten in der Coronkrise: "Die Großen verstecken sich hinter den Kleinen."

    Einzelhandel hat gute Geschäfte gemacht

    Der Gesamt-Einzelhandel habe im letzten Jahr die besten Zahlen seit 1994 geschrieben, so König. Die Mitarbeiter hätten hart gearbeitet, um die Versorgung der Bevölkerung am Laufen zu halten. Nun bräuchte es eine finanzielle Anerkennung für 270 000 Beschäftigte im bayerischen Großhandel, angesichts steigender Lebenshaltungskosten. Allein Edeka habe 2020 ein Umsatzplus von 5,3 Milliarden Euro auf 61 Milliarden Euro erwirtschaftet: "Das Jahr 2021 läuft für die Edeka mit einem weiteren Umsatzplus von sechs Prozent ebenfalls blendend," so der Gewerkschaftssekretär.

    Der Streik im Gochsheimer Depot wird nun auf Samstag ausgeweitet. Dann soll auch der Marktkauf im Schweinfurter Hafen ganztägig bestreikt werden. Nach Gewerkschaftsangaben arbeiten in Gochsheim 650 Lager-Mitarbeiter, die 500 Filialen in Nordbayern, Sachsen und Thüringen beliefern. In der Pressestelle von Edeka-Nordbayern in Rottendorf hieß es, dass die Anlieferungen in die Supermärkte am Freitag ohne größere Verzögerungen weitergelaufen wären. Auf ver.di-Seite will man durch fehlende Mitarbeiter in mehreren Zentrallagern und den organisatorischen Mehraufwand Druck aufbauen.

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