Die Kembachkommune ist um einen Gemeindeteil größer geworden, mit insgesamt 133 Bewohnern. Allerdings nur im Nebenwohnsitz, gegen Abend werden sie wieder von den Eltern abgeholt: Nahe dem Platz für Jung und Alt, Richtung Heiligenthal, ist das "Hüttendorf" entstanden, für insgesamt zwei Wochen, als Teil des Sommerferienprogramms. In der ersten Woche sind 78 Kinder angemeldet, für die zweite Woche 55 Hüttendörfler.
In dieser Zeit bewohnen die Kinder selbst gebaute "sturmfreie Buden". Gleich zu Beginn wurde mit Milan der eigene Bürgermeister gewählt, verstärkt durch Stellvertreter Mats. Als erste Amtshandlung wird die echte Rathauschefin durchs Dorf geführt. Lisa Krein ist begeistert vom schnellen Baufortschritt: "Wenn meine Baustellen nur so schnell fertig wären!" Natürlich werkelt der Nachwuchs nicht allein, der Besuch vom Hütten-TÜV ist bereits angekündigt. Am Dorfleben haben die Jugendlichen des IBS einigen Anteil. Die freiwilligen Helfer eines Workcamps sind seit vielen Jahren eine feste Schwanfelder Institution.
"Internationale Begegnung in Gemeinschaftsdiensten (IBS)" nennt sich das Konzept, die jungen Leute wollen neue Kulturen kennenlernen und dabei etwas Gutes tun. Die meisten sind Studenten, Alessandra und Maria kommen aus Italien, Tonkey, Katie und Lin aus China, Karen und Rosalba (eine Zahnärztin) aus Mexiko, Dolmetscherin Lucia ist Spanierin. Auch die Kinder sollen etwas von der großen weiten Welt mitbekommen, im Dorf mit sieben Hütten. Es wird mehrsprachig gesungen und gemeinsam etwas aufgebaut.

Mehrere lokale und überlokale Sponsoren haben die mutmaßliche Premiere im Landkreis möglich gemacht. Bei den Würzburger Nachbarn ist das Konzept bereits etabliert. Initiatorin Julia Hemmelmann, selbst Mutter, hatte die Idee. Die Gemeinde zahlt einen guten Teil der Kosten, eine Spendenbox steht bereit. Krein bedankt sich insbesondere beim Sägewerk Barthel in Donnersdorf, das die Bretter zum Vorzugspreis geliefert hat. Möglich wurde die Aktion auch durch das emsige Schwanfelder Helferteam, rund um Hüttendorf-Leiter Thomas Popp und seine Stellvertreterin, Kinderpflegerin Janina Gisder. Zu den Betreuern zählen außerdem Elena, Paul, Matthias, Max, Valentin, Luisa und Levin.
Zum Hüttenzauber gehört ein buntes Rahmenprogramm, unter anderem mit Waldführung, Besuch beim Bauernhof Biener und dem nahen Schwanfelder Windpark, mit Bastelaktionen und Wasserspielen der Feuerwehr. Der Sportverein lädt zur Dorf-Europameisterschaft ein, auch die Hundestaffel der Polizei hat sich angekündigt. Für die Gemeindechefin gibt es Blumen der Hüttendorf-Bürgermeister Milan und Mats. Besonders freut sich Lisa Krein über ein von den Kindern selbst gebasteltes Armbändchen, mit den Buchstaben "Hüttendorf".
