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Schweinfurt: Taxifahren in Schweinfurt wird teurer: In welchen Punkten sich Stadt und Unternehmen auf Kompromisse einigten

Schweinfurt

Taxifahren in Schweinfurt wird teurer: In welchen Punkten sich Stadt und Unternehmen auf Kompromisse einigten

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    Taxifahren in Schweinfurt wird teurer. Die Stadt Schweinfurt und Unternehmen haben sich auf einen Kompromiss geeinigt. Unser Bild ist am Taxistand am Marktplatz entstanden.
    Taxifahren in Schweinfurt wird teurer. Die Stadt Schweinfurt und Unternehmen haben sich auf einen Kompromiss geeinigt. Unser Bild ist am Taxistand am Marktplatz entstanden. Foto: Anand Anders

    Können Taxiunternehmer frei entscheiden, was sie verlangen? Ganz klar: Nein. Das Taxi zählt zum Öffentlichen Personennahverkehr und damit entscheiden Kreisverwaltungsbehörden oder kreisfreie Städte wie Schweinfurt über die Taxitarife. Festgelegt sind sie in der Taxitarifordnung.

    In Schweinfurt wurde die zuletzt im Jahr 2019 geändert. Nach dem Haupt- und Finanzausschuss stimmte am Dienstag (28. Februar) auch der Stadtrat zu. Mit der neuen Fassung werden sich die Taxitarife in Schweinfurt spürbar ändern – und zwar nach oben.

    Beantragt hatten die Änderung die Schweinfurter Taxiunternehmen, die sich in der Taxi-Ruf-Genossenschaft Schweinfurt zusammengeschlossen haben. Ihre Argumente: Gestiegene Preise für Sprit, Preisanstiege beim gesetzlichen Mindestlohn, den die Fahrer erhalten, hohe Investitionskosten in Spezialfahrzeuge für Fahrgäste, die auf den Rollstuhl angewiesen sind, und die Umrüstung der Taxiflotten auf umweltfreundliche Taxen, auch Elektro-Fahrzeuge.

    Alles Begründungen, die die Stadtverwaltung gut nachvollziehen könne, meinte Ordnungsreferent Jan von Lackum im Haupt- und Finanzausschuss. Allerdings sei die Stadt nicht bei allen Vorschlägen für eine Neuanpassung beziehungsweise Erhöhung der Preise mitgegangen. Einen Kompromiss gab es beim Zuschlag "Spezialfahrzeug Rollstuhl". Der sollte nach dem Vorschlag der Taxi-Genossenschaft bei zehn Euro liegen.

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    Zu viel, meinte die Stadt, auch wenn sie die Investitionen der Taxiunternehmer sieht, die angesichts der immer älter werdenden  Bevölkerung in immer mehr solcher Fahrzeuge investieren muss. Am Ende stand ein Kompromiss: der Zuschlag soll in Zukunft sieben Euro betragen.

    Für Touren im Landkreisgebiet verlangen Taxiunternehmen einen Zuschlag für die Anfahrt

    Ein zweiter Knackpunkt in den Verhandlungen zwischen Stadt und Taxiunternehmen war der Nachtzuschlag. Den wollte die Taxi-Ruf e.G. auf einen Euro setzen. Jetzt soll es laut von Lackum, "wie in anderen Städten auch", keine Pauschale, sondern ein Nachtzuschlag von zehn Cent pro Kilometer sein.

    Der Zuschlag für Anfahrten im Landkreis wird bei 1,70 Euro pro Anfahrtskilometer liegen. Schließlich müssen die Taxifahrer bei Fahrten innerhalb des Landkreises erst einmal an den Ausgangspunkt kommen – und wieder zurück in die Stadt.

    Taxifahren in Schweinfurt wird teurer. Die Stadt Schweinfurt und Unternehmen haben sich auf einen Kompromiss geeinigt. Unser Bild ist am Taxistand am Marktplatz entstanden.
    Taxifahren in Schweinfurt wird teurer. Die Stadt Schweinfurt und Unternehmen haben sich auf einen Kompromiss geeinigt. Unser Bild ist am Taxistand am Marktplatz entstanden. Foto: Anand Anders

    Mit den neuen Tarifen liegt Schweinfurt leicht über dem bayernweiten Durchschnitt

    Laut Verwaltung liegen die neuen Taxitarife in Schweinfurt zwar leicht über dem bayernweiten Durchschnitt, aber leicht unter denen der benachbarten Städte Bamberg und Würzburg. Was auf den zweiten Blick nicht für jeden Preisbestandteil stimmt.

    Der Grundpreis, den man quasi bezahlt, wenn man ins Taxi einstiegt, klettert in Schweinfurt um 1,20 Euro auf 4,30 Euro und ist damit tatsächlich immer noch billiger als in Würzburg, wo der Grundpreis bei 5,30 liegt. Der bisher weit billigere Kilometerpreis allerdings verändert sich deutlich. 2,80 Euro sind es künftig pro gefahrenem Kilometer in Schweinfurt für den ersten Kilometer, in Würzburg 2,50.

    Und während dort ab dem dritten Kilometer 1,80 Euro pro Kilometer fällig sind, wird der Kilometerpreis in Schweinfurt bei 2,80 Euro liegen. Billiger wird es mit 2,20 pro Kilometer erst ab dem vierten Kilometer. Beim Zuschlag für Großraumfahrzeuge liegt man mit künftig sieben Euro mit Würzburg gleichauf.

    Linken-Stadtrat Frank Firsching: "Bedauerlich, dass Taxifahrer mit Mindestlohn bezahlt werden"

    Eine deutliche Preiserhöhung ab dem zweiten Kilometer bis dritten Kilometer stellte Frank Firsching (Linke) fest: Die sei mit "35 Prozent" schon immens und gelte immerhin für die Mehrzahl der Fahrten im Stadtgebiet. Die Preiserhöhung könne er trotzdem nachvollziehen; den Mindestlohn als Hauptgrund aufzuführen, allerdings nicht.

    Seit 2019 sei der um 1,80 Euro auf mittlerweile zwölf Euro gestiegen. "Das ist schon mit einer Fahrt nach drei Kilometern erbracht". Was Firsching allerdings am meisten umtreibt, ist die Tatsache, dass "Taxifahrer in Schweinfurt mit Mindestlohn bezahlt werden". Das sei bedauerlich.

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