"Den Galileo-Part proben wir gleich nochmal" stellt Chorleiterin Monika Oser klar, denn bis zum Konzert am 22. Oktober im Evangelischen Gemeindehaus muss alles sitzen. Bohemian Rhapsody ist nur eines von vielen anspruchsvollen Stücken aus dem Programm des Thalia Chors, der sich diesmal auf filmmusikalische Wege begibt.
Erstmals seit der Pandemie steht wieder ein großes Konzert in Vollbesetzung auf dem Programm. Der Thalia Chor ist im Gegensatz zu vielen anderen Ensembles laut Monika Oser recht gut durch die Pandemie gekommen. Gerade in der vergangenen Zeit seien noch viele "tolle junge Stimmen" dazugekommen, wie die Chorleiterin jetzt beim Probenbesuch berichtet und gleichzeitig auch die Internationalität betont. Aktuell singen auch Menschen aus den USA, England, Rumänien, Kasachstan und Frankreich im Chor, den Oser seit 2002 leitet.
Die jüngste Sängerin ist gerade mal 13 Jahre alt. Fiona ist quasi schon vor der Geburt und später dann im Maxi-Cosy bei fast jeder Probe gewesen. Ihre Mutter Alexandra ist nämlich seit gut 20 Jahren festes Ensemblemitglied und im Vorstand aktiv. Schon lange hat Fiona ihre Mutter "gelöchert", nun darf sie endlich mitmachen und ist schon etwas aufgeregt vor ihrem ersten großen Auftritt im typischen schwarz-roten Outfit.
Tenöre dringend gesucht
Neu im Chor ist auch Sarah Kieser, die ihre Liebe zum Chorgesang im Referendariat in Fürth entdeckte und nun zurück in der Heimat beim Thalia Chor mit offenen Armen empfangen wurde. Und auch ein Casting" kurz vor Corona hat zwei neue Männerstimmen zum Chor gebracht. Allerdings, wirbt Chorleiterin Oser, werden gerade Tenöre weiterhin dringend gebraucht, doch auch Bässe werden gerne genommen – "traditionell" dominieren wie auch in vielen anderen Chören die Frauenstimmen. Bass Robert Meyer ist im Thalia-Chor ein "alter Hase" und seit über 30 Jahren dabei. Gemeinsam mit Ehefrau Heike, die seit 1998 im Chor singt, und das gemeinsame Hobby mit ihrem Mann sehr genießt. Und sogar einige Liebespaare haben sich im Thalia Chor schon gefunden.
Selbst während der Pandemie wurde weitgehend durchgängig geprobt, nicht immer in Präsenz, aber doch virtuell. Das war zwar anstrengend gerade für die Chorleiterin, hat aber den Zusammenhalt maßgeblich gefördert. Via Zoom wurde sogar im Lockdown geprobt, wie Oser erläutert: in sogenannten Break-Out-Rooms konnten einzelne Chorstimmen trainieren – allerdings stummgeschaltet und für die anderen nicht hörbar, wie auch bei gemeinsamen Rhythmus- und Improvisationsübungen unter der Anleitung von Monika Oser. Später wurden dann auch Chorproben im Freien abgehalten, da konnten, erzählt Oser, endlich wieder alle zusammen singen.
Die Stimmung ist gut
Nun probt der Chor schon wieder eine ganze Weile in Präsenz, seit einiger Zeit im großen Saal des Jugendtreffs Kom,ma. Die Stimmung in der Probe ist gut, trotz der Intensität, mit der die Chorleiterin mit dem ihr typischen, ausdrucksstarken Dirigat-Habitus ihre Sängerinnen und Sänger anspornt.
Chorhund Filou hebt ab und an den Kopf und wundert sich über die Menschen, die da mit lautem Stampfen von "Believern" singen oder als rumselige Piraten über die Bühne schwanken – auch die Dramaturgie wird nämlich bei den Auftritten des Thalia Chors groß geschrieben. Erstmals ist auch Pianist Bastian Späth, der den Chor schon bei vielen Auftritten begleitet hat, probentechnisch mit von der Partie und gibt gemeinsam mit Paul Weissenberger am Cajon immer wieder den Takt an.
Herausfordernd war es für die Singenden auch, berichtet Alexandra Kiesel, Stücke auf Französisch oder gar Schwedisch zu singen. Doch "Gabriellas Sång" gelingt schon in der Probe ganz wunderbar – besonders der Schluss, wie die Chorleiterin zufrieden lobt.
So heißt es nun am 22. Oktober ab 19.30 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum: "Thalia Chor goes Hollywood".
Karten zu 15 Euro gibt es in der Buchhandlung Collibri oder unter www.thaliachor.de