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Schweinfurt: Trotz Corona-Infektion auf die Arbeit: Gibt es diese Fälle auch in Schweinfurt?

Schweinfurt

Trotz Corona-Infektion auf die Arbeit: Gibt es diese Fälle auch in Schweinfurt?

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    In Ausnahmefällen dürfen auch positiv getestete Pflegekräfte arbeiten. (Symbolbild)
    In Ausnahmefällen dürfen auch positiv getestete Pflegekräfte arbeiten. (Symbolbild) Foto: Sebastian Gollnow, dpa

    Wer sich mit dem Coronavirus angesteckt hat, der muss für mehrere Tage in Isolation und sollte Kontakte zu anderen Personen meiden – so der Normalfall. Doch es gibt Ausnahmen, in denen es das Gesundheitsamt infizierten Pflegekräften erlaubt, weiterzuarbeiten. Was das Gesundheitsamt Schweinfurt dazu sagt, und ob dies auch in den örtlichen Altenheimen und Krankenhäusern der Fall ist.

    Für infiziertes medizinische Personal, das in der stationären Krankenversorgung arbeitet, gelten grundsätzlich die gleichen Isolationsregeln wie für alle anderen infizierten Personen auch, erklärt Andreas Lösch, Pressesprecher des Landratsamts Schweinfurt.

    Doch leide eine Einrichtungen der kritischen Infrastruktur, wie beispielsweise ein Pflegeheim, unter hohem Personalausfall, könne das Gesundheitsamt eine Ausnahme, die sogenannte Pendel-Isolation, für positiv getestete Angestellte genehmigen. Dies sei beispielsweise dann der Fall, wenn sich nicht nur Bewohner, sondern auch Pflegekräfte mit dem Coronavirus infiziert haben. Kurz gesagt, wenn es Personalnot gibt.

    Das Ziel des Ganzen: Der Betrieb soll aufrecht erhalten werden, damit kranke und alte Menschen weiter gepflegt werden können. Doch ist dies bisher auch in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen der Region der Fall gewesen? Diese Redaktion hat nachgefragt.

    Ausnahmegenehmigung für die Lebenshilfe Schweinfurt

    "Kürzlich ist es in einem örtlichen Wohnheim der Lebenshilfe Schweinfurt mit einer Ausnahmegenehmigung des Schweinfurter Gesundheitsamts zu einem knapp eintägigen Einsatz von positiv auf Corona getesteten Mitarbeitern gekommen", informiert Martin Groove, Geschäftsführer der Lebenshilfe Schweinfurt auf Nachfrage der Redaktion. "Der Betrieb des Wohnheims hätte anderenfalls nicht aufrechterhalten werden können."

    Für den kurzfristigen Einsatz der Mitarbeiter galten in Absprache mit dem Gesundheitsamt die entsprechend hohen Sicherheitsvorkehrungen für Ausbruchsgeschehen in den Wohnheimen, erläutert Groove.

    Positive Angestellte dürfen nur auf einer Corona-Station arbeiten

    Damit betroffenes Personal überhaupt mit dem Virus arbeiten darf, muss der Arbeitgeber laut Lösch die Trennung von infizierten und gesunden Patientinnen und Patienten in der Einrichtung gewährleisten. Positive Mitarbeitende dürfen außerdem keine Symptome haben und nur mit Schutzkleidung auf einer Corona-Station arbeiten. Außerdem müssten sie die Einrichtung durch einen separaten Eingang betreten und sich im privaten Bereich weiterhin an die häusliche Quarantäne halten.

    "Treten bei der betroffenen Person Symptome auf, muss die Tätigkeit sofort beendet werden", macht Lösch klar. Laut Groove hatte keiner der betroffenen Mitarbeitenden Symptome. Auch habe die Mehrheit der Angestellten bereits am Folgetag einen negativen PCR-Test vorlegen können.

    Pendel-Quarantäne beim Caritasverband

    Zwar nicht als Corona-positiv,  aber als negativ getestete Kontaktperson habe ein Mitarbeiter im Kinder- und Jugendhilfezentrum Grafenrheinfeld gearbeitet, informiert Frank Kupfer-Mauder, Geschäftsführer des Caritasverbands für die Stadt und den Landkreis Schweinfurt. Für den betroffenen Mitarbeiter wurde laut dem Geschäftsführer eine Pendel-Quarantäne ausgesprochen.

    "Wir hoffen, dass es nicht notwendig sein wird, infizierte Mitarbeitende einsetzen zu müssen", berichtet der Geschäftsführer. Wenn, dann sei das nur in den Bereichen denkbar, wo ebenfalls infizierte Kinder untergebracht sind.

    "Der Gesundheitsschutz hat hohe Priorität", macht Kupfer-Mauder klar. "Wir handeln grundsätzlich sehr vorsichtig und versuchen nach wie vor Kontakte einzuschränken." Er könne jedoch nur für das Zentrum in Grafenrheinfeld Auskunft geben, nicht aber für die weiteren Caritas-Einrichtungen.

    "Bisher hatten wir keine Engpässe, die uns zu einem solchen Procedere gezwungen hätten."

    Veit Oertel, Pressesprecher des Leopoldina Krankenhauses

    Nicht betroffen gewesen sind bisher die Schweinfurter Krankenhäuser. Im Leopoldina Krankenhaus habe noch kein infiziertes Personal gearbeitet. "Bisher hatten wir keine Engpässe, die uns zu einem solchen Procedere gezwungen hätten", informiert Pressesprecher Veit Oertel auf Nachfrage der Redaktion.

    Sicherheit für Patientinnen, Patienten und Personal geht vor

    Wer sich mit dem Virus angesteckt hat, gelte als krank und kehre meist nach sieben bis zehn Tagen in den Dienst zurück – Voraussetzung sei der Nachweis eines negativen PCR-Tests. Auch das Krankenhaus St. Josef setzt auf diese Regelung, wie Pflegedirektor Stefan Werner auf Nachfrage der Redaktion berichtet.

    "So vermeiden wir, dass weitere Kolleginnen und Kollegen oder sogar Patientinnen und Patienten angesteckt werden."

    Stefan Werner, Pflegedirektor im St. Josef Krankenhaus

    Sobald eine Infektion bei einem der Mitarbeitenden festgestellt werde, greife das Hygienekonzept des Krankenhauses. Der oder die Betroffene werde in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt in Quarantäne geschickt. "So vermeiden wir, dass weitere Kolleginnen und Kollegen oder sogar Patientinnen und Patienten angesteckt werden", so Werner. Bisher seien dort aber noch keine infizierten Pflegekräfte eingesetzt worden.

    Auch die Diakonie in Schweinfurt musste bisher noch nicht auf infiziertes Personal zurückgreifen, wie Geschäftsführer Carsten Bräumer informiert. "Wir hatten diese Situation zum Glück noch nicht in unseren Häusern."

    Glück hatte bisher auch die Geomed-Klinik in Gerolzhofen, "trotz mancher personeller Engpässe", informiert Geschäftsführer Wolfgang Schirmer. "Auch wenn dadurch die Belastungssituation spürbar höher wurde, der Sicherheitsaspekt für das übrige Personal beziehungsweise unserer Patienten war vorrangig", berichtet Schirmer.  "Ich hoffe, dass wir auch künftig dazu nicht kommen müssen."

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