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Schweinfurt: Über 200 Kontrollen, 30 Platzverweise, ein Haftbefehl: Schweinfurter Polizei ist zufrieden nach Schwerpunkteinsätzen

Schweinfurt

Über 200 Kontrollen, 30 Platzverweise, ein Haftbefehl: Schweinfurter Polizei ist zufrieden nach Schwerpunkteinsätzen

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    Ende Januar bis Anfang Februar kontrollierten Beamtinnen und Beamte der Polizeiinspektion Schweinfurt und der Bereitschaftspolizei Würzburg im Innenstadtbereich verstärkt. Im Fokus der Kontrolle stand auch der Chateaudunpark.
    Ende Januar bis Anfang Februar kontrollierten Beamtinnen und Beamte der Polizeiinspektion Schweinfurt und der Bereitschaftspolizei Würzburg im Innenstadtbereich verstärkt. Im Fokus der Kontrolle stand auch der Chateaudunpark. Foto: Anand Anders

    Wer in den vergangenen Wochen in der Schweinfurter Innenstadt unterwegs war, dem könnte ein verstärktes Polizeiaufkommen aufgefallen sein. Der Grund: Über einen Zeitraum von zwei Wochen gab es zuletzt an ausgewählten Tagen verstärkt Polizeikontrollen – sowohl durch die Streifen der Polizeiinspektion Schweinfurt als auch durch die Bereitschaftspolizei Würzburg. "Das Ziel des Einsatzes war, Präsenz zu zeigen und für die Bürgerinnen und Bürger da zu sein", sagt Joachim Scheid, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Schweinfurt. 

    Anlass der Kontrollen seien verschiedene Mitteilungen aus der Bevölkerung gewesen. Es gehe um Personengruppen, meist Männer, die sehr laut seien, sich schubsen, streiten. Oder es habe den Verdacht gegeben, dass mit Drogen gehandelt werde – auch gegenüber Jugendlichen. "Dies und unsere Feststellungen vor Ort haben schließlich dazu geführt, dass wir unsere Einsatzmaßnahmen angepasst und unsere Präsenz erhöht haben", erklärt Scheid zum Ende der Maßnahme.

    Mehr als 200 Personen in den zwei Wochen kontrolliert

    In dem Zeitraum von Ende Januar bis Anfang Februar haben die Beamtinnen und Beamten im Theaterpark, am Roßmarkt und im gesamten Innenstadtbereich mehr als 200 Personen kontrolliert, mehr als 30 Platzverweise ausgesprochen und einen Haftbefehl erwirken können, teilt die Polizei mit. Allein am letzten Tag der Schwerpunktkontrollen seien es 40 Kontrollen mit mehr als zehn Platzverweisen gewesen.

    "Um ein Vielfaches mehr haben wir aber Gespräche führen können, waren im Austausch und haben auch sehr positive Resonanz erhalten", sagt Scheid. Streifen seien gezielt von der Bevölkerung angesprochen worden, ihnen sei gedankt worden.

    Die Polizei zeigt sich zufrieden – und die Arbeit der vergangenen Monate trage Früchte: Seit 1. September 2024 konnte eine dafür aufgestellte Ermittlungsgruppe insgesamt 22 Haftbefehle wegen Drogenhandels gegenüber Minderjährigen erwirken. "Jede einzelne Festnahme ist hierbei ein deutliches Zeichen, dass die Polizei, die Staatsanwaltschaft und die Gerichte schnell, konsequent und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen Straftäter vorgehen", schreibt die Polizei in der Pressemitteilung.

    Vielzahl der Haftbefehle waren beschleunigte Verfahren

    Eine Vielzahl der Haftbefehle wurde in sogenannten beschleunigten Verfahren am Schweinfurter Amtsgericht abgearbeitet. Das heißt: Schon kurz nach der mutmaßlichen Tat, aber innerhalb einer Woche, landet der Fall vor Gericht. Die Voraussetzungen: Es müssen "einfach gelagerte Fälle" sein, es brauche einen geständigen Täter oder einen direkten Zeugen, erklärt Oberstaatsanwalt Markus Küstner dazu. Außerdem darf die Straferwartung nicht zu hoch sein. 

    Oberbürgermeister Sebastian Remelé bei einer Polizeikontrolle im Chateaudunpark in Schweinfurt.
    Oberbürgermeister Sebastian Remelé bei einer Polizeikontrolle im Chateaudunpark in Schweinfurt. Foto: Lisa Marie Waschbusch

    Solche Einsätze wie in den vergangenen Wochen werde es weiterhin geben, betont Joachim Scheid von der Polizeiinspektion Schweinfurt. Neben der uniformierten Präsenz setze die Polizei nun aber wieder verstärkt auf Zivilbeamte im Innenstadtbereich. Denn wenn mehr Polizei sichtbar sei als sonst, führe dies auch zu Unsicherheiten in der Bevölkerung. Und es könnte auch ein Verdrängungseffekt eintreten. 

    Der stellvertretende Polizeichef betont noch einmal: "Schweinfurt ist sicher." Seine Bitte: "Wenden Sie sich bitte weiter bei Sorgen und Nöten an uns." Auch, was das Thema Falschnachrichten angeht, das zuletzt in Schweinfurt für Unmut gesorgt hatte. In WhatsApp-Chats war die Rede von einer angeblichen Gruppenvergewaltigung und anderen Sexualdelikten, die die Polizei nachträglich dementiert hatte. "Es ist ganz wichtig: Prüfen Sie den Inhalt von Nachrichten, bevor Sie sie teilen", sagt Scheid. "Und wenn Sie Fragen haben, kommen Sie direkt auf uns zu."

    Stadt denkt über Alkohol- und Cannabisverbot an manchen Orten nach

    Auch Oberbürgermeister Sebastian Remelé will der Bevölkerung die Angst nehmen. Die Frage, ob der Chateaudunpark ein gefährlicher Ort sei, ein Hotspot der Kriminalität, verneint er. "Es ist kein Hotspot in dem Sinne, dass die Bürger hier Angst haben müssen, den Platz zu überqueren oder sich hier aufzuhalten", sagt er. Es gehe auch nicht um Straftaten wie Körperverletzungen oder Sexualdelikte, vielmehr gebe es eine Häufung von Drogendelikten im letzten halben Jahr. 

    Als weitere Maßnahme plane die Stadt schon bald eine Satzung zu erlassen, "die gerade den Alkohol- und Cannabiskonsum untersagen soll", sagt Remelé. Dies werde noch im Stadtrat thematisiert werden. "Wir nehmen die Sorgen ernst, die Polizei nimmt sie ebenfalls sehr ernst, wir stehen im engen Austausch." Gerade der Angriff in Aschaffenburg habe die Sensibilität noch einmal erhöht. 

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