Seit fast 50 Jahren gastiert das Bayerische Staatsschauspiel, jetzt firmierend unter Residenztheater München, regelmäßig im Theater Schweinfurt. So ist die Freude groß, das die enge Zusammenarbeit fortgeführt wird, jeweils um 19.30 Uhr, am Samstag, 6. Februar (Schauspielmiete BLAU und freier Verkauf), und am Sonntag, 7. Februar (Schauspielmiete ROT und freier Verkauf).
Das Residenztheater präsentiert Harold Pinters Meisterwerk von 1960 „Der Hausmeister“ („The Caretaker“) in der Inszenierung von Andrea Breth mit Norman Hacker, Shenja Lacher und Hans-Michael Rehberg. Das Stück war 1973 leztmals in Schweinfurt zu sehen.
Regisseurin Andrea Breth sprach mit dem Münchner Merkur über den Nobelpreisträger Pinter, den Schauspieler Rehberg und ihre Inszenierung: „Herr Rehberg ist ein sehr guter Schauspieler. (...) Bei dem Stück ist es notwendig, dass man einen Schauspieler hat, der in der Lage ist, diese komplizierte Figur zu spielen. Der Künstler muss schon ziemlich die Orgelregister ziehen können. Es gibt viele Schattierungen, und man muss die Figur im Kern verstehen. (.
..) Außerdem muss man die Musikalität bei Pinter absolut ernstnehmen – über die Pausen darf man nicht weghopsen. Das ist das Genialische an Pinter, er ist wirklich ein Hundsfott an Genauigkeit. Man spürt, dass er sehr viel vom Theater wusste und mit Sicherheit ein guter Schauspieler war. Ein Phänomen.“
Oft wurde versucht, seine Stücke mit dem absurden Theater in Verbindung zu bringen, aber zu eigenständig sind sie in ihrer Sprache und im Schweigen. Auf die Frage, ob „Der Hausmeister“ vom Gott des Alten Testaments, vom Gott des Neuen und der Menschheit handele, antwortete Pinter knapp: „Nein, es handelt von einem Hausmeister und zwei Brüdern.“ In einer Winternacht bringt Aston den Obdachlosen Davies mit nach Hause, obwohl er so viel anderes zu erledigen hätte: bauen, reparieren, renovieren. Als Davies beginnt, Astons Großzügigkeit auszunützen, mischt sich dessen Bruder Mick ein und Davies gerät zwischen die beiden.
1960 wurde Harold Pinter durch das Stück zu einem der meistgespielten und einflussreichsten britischen Dramatiker. Daneben schrieb er Drehbücher, unter anderem für Regisseure wie Joseph Losey, Elia Kazan, Robert Altman, Volker Schlöndorff und Paul Schrader, verfasste Hör- und Fernsehspiele sowie den Roman „Die Zwerge“. Als Regisseur und Schauspieler arbeitete er für Film und Theater. In den 1980er-Jahren begann sein politisches Engagement gegen Menschenrechtsverletzungen.
Vorverkauf ab 2. Januar, Tel. (0 97 21) 51 49 55 oder 51 0 – Internet: www.theater-schweinfurt.de