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SCHWEINFURT: Über Gott und seine Erziehungsmethoden

SCHWEINFURT

Über Gott und seine Erziehungsmethoden

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    Bibelfest im Brauhaus: Missionarin Maria Prean berichtete den “Christen im Beruf“ von ihrer Arbeit in Uganda, Adoptivtochter Angel sang auf Deutsch, Englisch und Hebräisch.
    Bibelfest im Brauhaus: Missionarin Maria Prean berichtete den “Christen im Beruf“ von ihrer Arbeit in Uganda, Adoptivtochter Angel sang auf Deutsch, Englisch und Hebräisch. Foto: Foto: Uwe Eichler

    „Solange noch (...) nach Osten hin, vorwärts, ein Auge nach Zion blickt, solange ist unsere Hoffnung nicht verloren, die Hoffnung, zweitausend Jahre alt, zu sein ein freies Volk, in unserem Land, im Lande Zion und in Jerusalem!“ Manches Auge im Publikum wird feucht, als die siebenjährige Angel aus Uganda die ha-Tikwa, die Nationalhymne Israels, anstimmt – in Hebräisch und Deutsch.

    Die Pflegekinder und ihre Adoptivmutter, Maria Prean, sind zu Gast im Saal des Brauhauskeller, eingeladen von den „Christen im Beruf“. Prean betreibt in der einstigen britischen Kolonie das Projekt „Vision für Afrika“. Und das im Wortsinn: Christliche Prophetie ist ein Steckenpferd der Charismatikerin. „Sowas hätte ich selber nie zustande gebracht“, lobt die Grande Dame aus Österreich ihren Engel. „Die besten Sachen im Leben muss man sich von Gott schenken lassen.“

    Die Schweinfurter Zweigstelle der Laienbewegung „Full Gospel Business Men's Fellowship International“ hat schon öfter Promi-Christen eingeladen, aus ihrem Leben zu erzählen, von Eva Herman bis zum US-Astronauten. Demnächst geht es um moderne Christenverfolgung weltweit.

    Mit den Gründern Israels fühlt man sich im randvollen Saal besonders verbunden – wer seinen Glauben kompromisslos lebt, für den sind Verheißungen im Alten Testament zeitlos und allgemein gültig. Maria Prean hat trotzdem Humor und wird spürbar von Bibel und Heiligem Geist befeuert. Viele ihrer Sätze enden mit Hallelujah oder Amen. „Ein Mensch ohne Gott ist wie ein Auto ohne Treibstoff“, „Gott kennt keine Wirtschaftskrise“ oder „Unsere Lebensumstände sind die Erziehungsmethoden Gottes“ lauten ihre Erkenntnisse.

    In Uganda sei sie die Mama für tausend Kinder, ebenso für Präsident Museveni – „Nennt mich ja nicht Oma.“ Früher war sie Gehilfin eines Steuerberaters, Lehrerin und Kinderdorfmutter in Österreich, bis sie ausgebrannt war und begriff: Es geht nicht darum, von Menschen geliebt zu werden, wenn Gott das bereits tut. „Lola Gola“ nennt sie ihr Prinzip: „Loslassen, Gott (tun) lassen“. In den USA erhielt ihr Glaube den letzten Schliff. Die Tirolerin spricht über den Tod ihres Mannes, eines Franzosen, vor zwanzig Jahren, über ihren Aufbruch nach Uganda in „seinem“ – Gottes – Auftrag: Prean plaudert täglich mit ihrem Schöpfer, wie andere mit dem Postboten. Der Herr neigt dabei zu österreichischem Schmäh. Typischer Dialog: „Soll ich mich mehr anstrengen, o Herr?“ „Ja, du bist sehr anstrengend.“ Zu Zeiten von Andreas Hofer haben die Tiroler Steine den Hang hinunter gerollt, auf die Soldaten des „gottlosen“ Napoleon.

    In Uganda stürmte Prean selbst den Berg hinauf, salbte ihn mit „Salz der Erde“ zum Gebetsberg und verscheuchte einen „Witchdoctor“, einen Zauberer, der dort nahe des Nils okkulten Praktiken gefrönt hatte. Da kann der einen furchtsamen Rechtsanwalt noch so sehr in Deckung zwingen mit seinem dämonischen Gelächter: Es bleibt beim üblichen Bodenpreis. Der Hexer dient „dem Feind“ – die Dienerin Jesu spricht mit gelassener Verachtung von dessen Treiben. Wie ein Firmenchef über minderwertige Produkte der Konkurrenz. Am Abend gibt's zum Lohn Platzregen, nach Jahren der Dürre.

    Homosexualität, Abtreibung? Gott bewahre! In Uganda verzichte der Präsident lieber auf Entwicklungshilfe: „Wir lieben die Sünder, aber nicht die Sünde.“ Todfeind des (nichtdiktatorischen) Präsidenten ist die „Lord's Resistance Army“, die „Widerstandsarmee des Herrn“, die vom Kongo aus mit Kindersoldaten für einen christlichen Gottesstaat kämpft.

    Maria Preans Missionsarbeit sieht anders aus: Im „Land of Hope“ stehen Kinderhäuser, ein Kindergarten, eine Hotelfach- und eine Keramikerschule, eine Zahntechnikerschule wird gerade gebaut. Im Hauptgefängnis von Kampala werden Bibeln verteilt und Reisen in die „Perle Afrikas“, Uganda, organisiert: „Man darf Pionier sein.“

    „Afrika ist der Liebling Gottes“, hier seien die Menschen noch zum kindlichen Glauben fähig. Der reichste Kontinent der Welt, nur eben von den Weißen ausgebeutet. Derzeit sucht man im Stammsitz in Imst, Tirol, Buchhalter für das Geschäftliche. Prean betet mit den Schweinfurter Christen, Andrea und Jürgen singen das Gotteslob, Bücher werden verkauft. Nach dem Bericht suchen manche persönlichen Rat bei der Missionarin. Der Laie staunt und denkt an Johannes 18,38, die Pilatusfrage: „Was ist Wahrheit?“

    Weitere Infos im Internet unter www.vision-fuer-afrika.com

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