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SCHWEINFURT: Überfliegerin aus Überacker

SCHWEINFURT

Überfliegerin aus Überacker

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    Mann, ist der Humor schwarz, Mann: Martina Schwarzmann in der Kulturwerkstatt.
    Mann, ist der Humor schwarz, Mann: Martina Schwarzmann in der Kulturwerkstatt. Foto: FOTO Eichler

    Schwarzmann, sinnigerweise am Rosenmontag 1979 geboren, stammt aus Überacker. Das 900-Seelen-Dorf liegt immerhin zwischen zwei weltbekannten bayrischen Geschichts-Schauplätzen: Fürstenfeldbruck (Olympia-Attentat 1972) und Dachau. Harmlose Nettigkeit und menschliche Abgründe: Wo sonst läge das so nahe beieinander wie in den Ebenen des Voralpenlands?

    Die zierliche Gitarristin wirkt auf den ersten Blick wie die Unschuld vom Lande, hat es aber faustdick hinter den Ohren: Kein Wunder, wenn man gleich neben dem Kuhstall mit Millionen Fliegen aufgewachsen ist. Da hieß es, Ärger schon mal tapfer runterzuschlucken: Zum Beispiel, wenn ihr so ein Brummer beim Date in den Mund geflogen war und der Liebhaber gerade zum Zungenkuss ansetzen wollte.

    „Ich hab immer zwei leere Koffer auf dem Dachboden, wenn ich wieder mal von daheim ausziehe“, gesteht die Kabarettistin – jüngst gab es im Hotel Papa Krach, weil sie trotz väterlicher Aufklärung die falsche Partei gewählt hat.

    Nach jedem Auftritt in einer fremden Stadt gönnt sie sich ein lokales Bier: Mittlerweile kann man ja aus den Skelettknochen herausfinden, wo die Nahrungsmittel gewachsen sind, die ein Mensch im Leben so zu sich genommen hat – modernste Analysemethoden machen's möglich. In ein paar hundert Jahren lässt sich so mal Martina Schwarzmanns Tourneeplan rekonstruieren: Ein paar Bierchen für die künstlerische Unsterblichkeit.

    Mit leisen Tönen nähert sich die Künstlerin der oft recht derben Realität des Landlebens – bei einer Art „flatulogischem Kamasutra“ im Wortsinn: Erst beim Absondern von Darmwinden kämen sich die Geschlechter ja so richtig nahe.

    Die gar nicht aufgeblähte Oberbayerin ist wirklich noch zu haben. Zwei Jahre trennen die schwarzhumorige Überfliegerin aus Überacker vom Ü30-Party-Alter. Vergebens hat die Solo-Künstlerin ihre Freundin vor solch würdelosen „Restenudel-Feiern“ gewarnt – die hat dort wirklich einen abbekommen.

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