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SCHWEBHEIM: Uhu Alfons lässt sich bitten – ein Adler nicht

SCHWEBHEIM

Uhu Alfons lässt sich bitten – ein Adler nicht

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    Die Falknerei stammt aus den Steppengebieten Asiens und ist schon über 3000 Jahre alt. Und sie sei kein Hobby, so Karl Josef Kant, der zweite Falkner aus Würzburg, sondern Berufung. Falkner zu sein heißt, nahezu das gesamte Privat- und Berufsleben auf die Greifvogelhaltung abzustimmen.

    Der Heidenfelder Josef Pfeuffer pflegte als Kind einen verletzten Greifvogel und entdeckte so seine Liebe zu den Tieren. Den einjährigen Steinadler kaufte er bei einem Züchter aus dem Fichtelgebirge und dann musste er kräftig mit ihm trainieren, denn der junge Vogel konnte noch nicht schnell genug fliegen, um auf die Jagd zu gehen. Falkner kann nicht jeder werden, erklärt Pfeuffer, er hat die Jäger- und die Falknerprüfung abgelegt. Jetzt jagt er mit seinem Steinadler und der beeindruckt die Kinder. Auch dadurch, dass er noch nicht aufs Wort folgt, sondern schon mal einen Ausflug auf die Bäume des nahe gelegenen Waldes macht.

    Inzwischen erklärt Lothar Schwarz vom Akan allerlei Wissenswertes über die Greifvögel. Da gibt es die Grifftöter wie den Adler oder die Bisstöter, die Falken. Auch viele neue Worte hören die Jüngsten. Sie sehen, wie der Adler „mantelt“, als er mit seinen ausgebreiteten Flügeln seine Beute schützt, oder hören, dass Vögel nicht abgerichtet, sondern „abgetragen“ werden.

    Und sie haben natürlich auch ihre Fragen: „Gibt's auch Tiere, die Adler jagen?“, will ein Junge wissen und erfährt, dass der Adler wirklich der König der Lüfte ist, der keine natürlichen Feinde hat. Adler bringen sich höchstens gegenseitig um. „Was passiert, wenn die Krallen abbrechen?“, will ein anderes Kind wissen. In der Natur könne das für einen Grifftöter gefährlich sein, erläutert Pfeuffer. Schließlich brauche der Adler alle seine Krallen, um seine Beute zu töten. Bei den Menschen wird er solange gepflegt, bis die Kralle nachgewachsen ist. „Das ist wie bei euren Fingernägeln“, erklärt der Falkner anschaulich.

    Karl Josef Kant hat seinen Uhu Alfons mitgebracht, er ist zehn Jahre alt und wenn die Kinder nur schön „bitte“ sagen, dann spannt er auf Wunsch seine Flügel. Mit dieser größten Eulenart, die sogar noch unter einer 50 Zentimeter dicken Schneedecke eine Maus hören kann, begibt sich Kant auf die Jagd. Lebendig und anschaulich erzählt er den Jüngsten, wie Alfons vom zweiten Stock eines Hochhauses aus ein Kaninchen geschlagen hat. Er erklärt, dass der Uhu seine Augen wie Ferngläser einstellen und den Kopf um 280 Grad drehen kann.

    Dann holt er seinen Harris Hawk, einen amerikanischen Wüstenfalken, und dessen Jagdgenossen, ein Frettchen. Mit den beiden geht er in Würzburg auf die Jagd, erklärt der Falkner den Kindern. In Gebieten, wo man nicht schießen kann, zum Beispiel am Bahnhof oder in Parkanlagen, dämmen diese beiden die Kaninchenplage ein. Das Frettchen holt die Kaninchen aus dem Bau und der Falke schlägt sie. Jetzt sind Kevin und Jasmin am Zug. Die beiden Ferienspaßteilnehmer ziehen den Lederhandschuh des Falkners an und lassen den Harris Hawk auf ihrer Hand landen.

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