Ein Teil der gemeindlichen Ausschussmitglieder durfte gleich sitzenbleiben: Nach dem mittlerweile zweiten Schulausschuss im noch jungen Jahr stand nämlich anschließend die erste Umwelt- und Klimaausschusssitzung auf dem Programm. Es ging um die Errichtung weiterer Freiflächen-Photovoltaikanlagen auf Heidenfelder Gemarkung – ein gemeinsames Projekt der Climagy Projektentwicklung GmbH und der N-Ergie, das Rainer Kleedörfer und Tim Seeber nun im Gremium vorstellten.
Um es kurz zu machen: Das Areal mit den zwei Flächen scheint geeignet, hat eine eher schlechte Bodenbonität mit geringer landwirtschaftlicher Wertigkeit und ist – so Kleedörfer – nur in Ausnahmefällen von der örtlichen Bebauung her einsehbar. Das Solarkraftwerk fügt sich laut Projektanten "sehr gut in das Landschaftsbild ein und beeinträchtig dieses nur sehr gering"; der nächste Netzverknüpfungspunkt liegt in der Nähe. Sämtliche naturschutzrechtlichen Auflagen sind mit den Naturschutzbehörden besprochen, so wird unter anderem eine große Fläche zum Ortolan-Schutzgebiet. Gleichzeitig könnten laut Projektanten im Solarkraftwerksgelände Blühwiesen, Bienenwagen oder Schafbeweidung stattfinden.
Beitrag zur Energiewende
Wie Kleedörfer betonte, wird die Anlage mit einer Gesamtleistung von insgesamt gut acht Megawatt Peak subventionsfrei errichtet und betrieben und umfasst eine Gesamtfläche von elf Hektar. Auch eine finanzielle Beteiligung der Gemeinde durch die freiwillige Abgabe nach dem EEG ist wieder geplant; bis zu 400.000 Euro sind das bei einer Laufzeit von 25 Jahren. Dazu kommen noch die Gewerbesteuereinnahmen, gleichzeitig so Kleedörfer, leistet die Gemeinde mit einem positiven Votum einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und der Energiewende.
Abschließend stellte Tim Seeber den weiteren Verlauf der Projektentwicklung vor: Bis in den Herbst hinein laufen die Vorbereitungen mit Planungen und Gutachten und der frühzeitigen Beteiligung von Bürgern und Träger öffentlicher Belange. Eine zweite Beteiligung folgt 2024, dann ergeht der Satzungsbeschluss als Startschuss für den Baubeginn. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für Mai/Juni 2025 anvisiert. Und so wird es wohl laufen, denn vom Ausschuss gab es abschließend ein eindeutiges Votum: Einstimmig empfahl das Gremium die Aufstellung von Bebauungsplan und Flächennutzungsplan im Parallelverfahren.
Chaos in und um die Abfallcontainer
Weiter ging es dann mit einem Aufreger-Thema: der nicht immer ordnungsgemäßen Nutzung der Abfallcontainer im Gemeindegebiet. Oft werde wohl – so Bürgermeister Peter Gehring - Hausmüll oder ganze Renovierungsrückstände in den Containern entsorgt und um die Standorte für Chaos gesorgt. Detlev Reusch schlug vor, dazu im Amtsboten darauf hinzuweisen, gegebenenfalls auch auf mögliche entstehende Kosten. Überlegt wird auch, die Container mit kleineren Öffnungen auszustatten und diese im Bauhof aufzustellen.
Anschließend wurden zwei Folgeaufträge an das Planungsbüro Glanz vergeben, das nun für gut 33.000 Euro die Planungen für die Renaturierung eines Teilstücks des Heidenfelder Mühlbachs und für gut 9000 Euro die Renaturierung für einen Teil des Röthleiner Mühlbachs fortführt. Und zu guter Letzt gab es vom Gremium zweimal einstimmig grünes Licht. Einmal für die Umrüstung der Beleuchtung auf LED für die gemeindlichen Liegenschaften; lockergemacht werden dafür 15.000 Euro, eine Förderung wird nicht beantragt. Simon Stock warb dafür, noch funktionstüchtige Leuchten doch anderweitig unterzubringen oder zu spenden. Und dann wurde noch ein Auftrag an die Firma MÄX für die Errichtung einer PV-Anlage auf dem Dach der gemeindlichen Bibliothek inklusive Speicher auf den Weg gebracht.