Für drei Menschen endeten Straßenverkehrsunfälle im Raum Gerolzhofen im vergangenen Jahr tödlich. Wie die Polizeiinspektion Gerolzhofen in ihrer Verkehrsunfallstatistik für 2019 mitteilt, ereigneten sich insgesamt 648 Unfälle in ihrem Zuständigkeitsbereich. Das sind 18 mehr als im Vorjahr. Bei drei Unfällen kamen drei Menschen ums Leben (Vergleich 2018: ein Toter).
Am 18. Mai 2019 wurde ein Motorradfahrer tödlich verletzt. An der östlichen Zufahrt zum Gewerbegebiet "Rödertor" bei Donnersdorf wollte eine Autofahrerin mit ihrem Wagen nach links abbiegen und übersah den ihr entgegenkommenden, vorfahrtsberechtigten Motorradfahrer. Der Zweiradfahrer prallte frontal auf den Kleinwagen. Der Mann starb noch an der Unfallstelle.

Am 22. August kam es zwischen Zeilitzheim und Obervolkach zu einem tödlichen Unfall. Ein 19-jähriger Autofahrer kam von der Straße ab und prallte gegen einen Baum. "Er war offensichtlich sofort tot", teilt die Polizei mit.
Frontal in den Gegenverkehr
Am 25. September führte eine Missachtung der Vorfahrt auf der B 286 Auffahrt Gerolzhofen-Nord zu einem tragischen Verkehrsunfall. Ein 20-jähriger Mann aus dem Landkreis Haßberge verlor dabei sein Leben. Nach Polizeiangaben wollte ein 23-jähriger Autofahrer mit seinem Opel in Fahrtrichtung Wiesentheid auffahren. Dabei übersah er den 20-Jährigen, der mit seinem VW Golf auf der B 286 in Fahrtrichtung Wiesentheid unterwegs war. Der Opel touchierte den Golf seitlich, woraufhin der Golf in den Gegenverkehr geschoben wurde. Dort stieß er frontal mit einem entgegenkommenden VW Passat zusammen. Der junge Mann wurde im Fahrzeug eingeklemmt und erlitt tödliche Verletzungen.
Belastende Einsätze
Erste Polizeihauptkommissarin Margit Endres, die Dienststellenleiterin der Polizeiinspektion Gerolzhofen, schreibt in dem Bericht zur Verkehrsunfallstatistik: "Für die Feuerwehrkameraden sind solche Einsätze immer wieder belastend, besonders dann, wenn ein Unfallopfer persönlich bekannt ist." Sie bedankt sich "bei allen eingesetzten Kräften der Feuerwehren", denn deren professionelles und engagiertes Handeln erleichtere der Polizei die Unfallaufnahme wesentlich.
Nach Angaben der Gerolzhöfer Polizei handelte es sich beim Großteil der 648 Unfälle im Jahr 2019 um Kleinunfälle. Bei den schwerwiegenderen Unfällen waren insgesamt 102 verletzte Personen (Vergleich 2018: 122) zu verzeichnen, davon 36 Schwerverletzte (2018: 35) und 66 Leichtverletzte (2018: 87). Der Sachschaden im Jahr 2019 beläuft sich auf insgesamt rund 1,2 Millionen Euro (2018: rund 1,4 Millionen Euro).
Häufigste Unfallursachen sind laut Polizei Fehler beim Überholen beziehungsweise Vorbeifahren, Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- und Anfahren, ungenügender Sicherheitsabstand sowie Überschreitung der Geschwindigkeitsbegrenzung oder nicht angepasste Geschwindigkeit (etwa bei Regen oder Glätte).
Ein Schulwegunfall
Im vergangenen Jahr kam es laut Polizeihauptkommissarin Margit Endres zudem zu einem Schulwegunfall, der glimpflich ausging: Im Juli rannte laut Polizeibericht ein achtjähriger Junge aus einem Hof in Kolitzheim auf die Straße, nachdem er den herannahenden Schulbus wahrgenommen hatte. Beim Überqueren der Schweinfurter Straße übersah der Bub einen vorbeifahrenden Lastwagen. Der Achtjährige prallte gegen die Hinterachsbereifung des Lasters und wurde dabei zum Glück nur leicht verletzt, heißt es in dem Bericht. 2018 war es zu keinem Schulwegunfall gekommen.
Insgesamt seien die Schülerinnen und Schüler sensibilisiert für ein vorsichtiges Handeln im Straßenverkehr. Das liege daran, dass der Verkehrserzieher der Polizei Gerolzhofen, Hubert Kimmel, sowie die Mitarbeiter der Jugendverkehrsschule der Polizei Schweinfurt "unermüdlich mit den Vorschulkindern beziehungsweise den Grundschülern das richtige Verhalten im Straßenverkehr einüben", schreibt Endres.
Bei den Unfällen im Raum Gerolzhofen im Jahr 2019 kam es immer wieder zu Unfallfluchten, insgesamt 107 an der Zahl. Laut der Polizeiinspektion konnten 42 dieser Straftaten durch die Hilfe von Zeugenhinweisen und polizeilichen Ermittlungen geklärt werden.
Die Zahl der Wildunfälle ist im Vergleich zu den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Dieser Trend sei auch in ganz Unterfranken feststellbar. Im Jahr 2019 wurden bei der Gerolzhöfer Polizei 209 Zusammenstöße mit Wildtieren registriert.