Strukturen und Muster begegnen uns überall. In der Fotografie schaffen Strukturen Halt und Muster beleben. Der Gerolzhöfer Fotostammtisch hat diese Systematik analysiert und sie in zwölf Motiven festgehalten, die auf ganz unterschiedliche Weise zeigen, wie viel Ordnung im Alltag steckt.
Die Natur als größte Architektin liefert faszinierende Strukturen: Die Schnittfläche eines Baumstamms mit feinen Rissen erzählt von Wachstum und Zeit. Auch die von oben fotografierte Petersilie zeigt ein überraschend harmonisches Blattmuster. Und wer genau hinschaut, erkennt in den Traktorspuren nicht nur Spuren der Arbeit, sondern ein gezeichnetes Raster aus Kraft und Bewegung.

Architektur und Gestaltung zeigen sich in anderen Motiven: Die Symmetrie der sechs gleichmäßig angeordneten Fenster und Klappläden wird durch die Außenleuchte durchbrochen. Das verzierte Metallgitter, dessen Muster durch ein weiteres Drahtgitter noch verstärkt wird – ein Spiel aus Ebenen und Linien. Ebenso beeindruckend: eine beleuchtete Fußgängerbrücke bei Nacht, deren Konstruktion durch das Licht zur geometrischen Komposition wird.

Auch das Alltägliche kann zum Kunstwerk werden: Gestapeltes Brennholz offenbart klare Linien und wiederkehrende Formen. Ein einzelner Bierkasten von oben betrachtet wirkt fast wie ein Schachbrett aus Flaschenhälsen. Und sogar ein Glas mit Sauerteigansatz zeigt Leben in Struktur – Bläschen und Blasen tanzen im fermentierenden Rhythmus.

Nostalgie und Kultur liefern ihren ganz eigenen Beitrag: Eine alte Wandtapete im Barock-Stil wirkt wie ein Relikt geordneter Vergangenheit. Der bunte Totenkopf aus einem Souvenirladen spielt mit farbenfroher Ornamentik, während ein Sonnenschirm mit Lampenfassungen und nur einer einzigen Glühbirne eine charmante Unvollständigkeit zeigt – Muster im Bruch.
Nach der Ordnung der Dinge geht es bald um Tempo, Energie und Körpersprache: Das neue Thema heißt "Sport."







