Eigentlich feierte der VGL (Verein für Gartenbau und Landespflege) in Grettstadt sein 100-jähriges Bestehen, doch die Feier geriet zum Dorfgemeinschaftsprojekt. Pfarrgemeinde, TSV, Geflügelzuchtverein und Freiwillige Feuerwehr stellten Sitzgarnituren, Schirme, Geschirr, Kühleinrichtungen und andere Dinge zur Verfügung und halfen mit. Ortsbürgerinnen spendeten über 50 Torten und fast 20 Kuchen, 17 Besitzer von Oldtimer-Schleppern stellten ihre Fahrzeuge aus. Daniela Haupt bot mit ihren Helferinnen und Helfern zwei Stunden lang die Möglichkeit, auf den Ponys der "Grettschter Ranch" kostenlos zu reiten. Das Angebot von Karin Birkner für Kinder Blumenkränzchen für die Haare zu binden, Holzteile und Blumentöpfe zu bemalen und mit Tagetes und Basilikum zu bepflanzen, fand so viel Zuspruch, dass sie wegen Überfüllung phasenweise den malerischen Birknerhof schließen musste. Und das, obwohl sie von sechs fleißigen Helferinnen unterstützt wurde.
Die Rettungshundestaffel des Arbeiter-Samariter-Bundes in Schweinfurt unter Leitung von Peter Weber und Michaela Weber führte zweimal Elemente ihrer Ausbildung vor und informierte, was von den Tieren dabei erwartet wird. Flächensuche und "Mantrailing" leisten alle 18 Teams, durchschnittlich bei 24 Einsätzen pro Jahr. Die Spezialausbildung zum Trümmerhund haben hingegen nur vier Tiere. Beifall gab es für alle.
Garten wurde zum Treffpunkt
Pfarrer Thomas Klemm zelebrierte mit Unterstützung durch sechs Senior-Ministranten, Katrin Ort und Karl-Heinz Gerhardt einen beeindruckenden Festgottesdienst. Der Chor "Sing-Meet" mit Dirigent Christopher Kuhn wirkte an der musikalischen Ausgestaltung mit. Bürgermeister Jens Machnow, Landtagsabgeordnete Martina Gießübel und der stellvertretende Landrat Thomas Vizl entboten im Anschluss ihr Grußwort, bevor der VGL-Vorsitzende Bernd Wolf alle zum Festbetrieb einlud.
Viermal wurde der erlebenswerte Garten von Harald Ditzel zum kulturellen Treffpunkt: Zunächst präsentierte Katja Karch ihre singenden, musizierenden und tanzenden Musik-Kids, bevor sie, Anna-Lena und Carolina Lenhard die Zuhörer mit Gitarrenklängen begeisterten.

Eine Stunde später wurde der Garten zur Tanzfläche. Iris Fromm bewies mit den "Dancefloor Sweepers" des SC Obereuerheim, wie altersunabhängig Line Dance sein kann. Fromm leitet vier Gruppen, je zwei Anfänger- und Fortgeschrittenengruppen mit über 50 Mitwirkenden. Vorteil von Linedance: Er wird partnerlos in Reihen getanzt. Neben der Bewegung ist vor allem das Verinnerlichen der 32 bis 64 Tanzschritte ein ideales Gehirntraining. Das vorgeführte Repertoire bewies, wie vielfältig Linedance sein kann. Fromms Dank galt Petra Hässelbarth, welche die Medleys zusammengestellt hatte.
Chor speziell für das Jubiläum
Mit "conTakte" präsentierte Rainer Schirling den zweiten Chor des GSV Grettstadt, der Folklore, Spirituals, klassische Kunstlieder und moderne Bearbeitungen präsentierte, immer eingerahmt von launigen Zwischentexten des Chorleiters. Ein Zwischenspiel bot der eigens für das Jubiläum zusammengestellte Männerchor, bevor "conTakte" mit weiteren Titeln seine Bandbreite unter Beweis stellte.
Nach so viel Gesang wanderte ein Großteil des zahlreichen Publikums zum Brändlerhof, wo vier fleißige Teams mit Speisen und Getränken auf sie warteten. Folge: Die Blaskapelle Wolfgang Dürr und Freunde zögerte nicht lange, eröffnete ihren Musikblock zwar im Ditzelhof, fand aber dann im Brändlergarten das große Publikum, das gerne noch viel länger der Musik zugehört hätte, aber das Festende war für 18 Uhr festgesetzt.
Danach machten sich die 25 Aussteller, die einen ganzen Tag in ihrem Stand ausgeharrt hatten, an den Abbau, die Traktoren räumten das Feld und bald erinnerte in der Kirchgasse kaum noch etwas daran, wie viel Leben, Action, Lachen und Herzlichkeit zuvor dort zuhause waren, als Großprojekt der Grettstadter Dorfgemeinschaft. Danke an alle Mitwirkenden.
