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SCHWEINFURT: Viele Ältere haben Angst vor dem Schlaganfall

SCHWEINFURT

Viele Ältere haben Angst vor dem Schlaganfall

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    Ein Hingucker: Der rote Doppeldecker machte Station auf dem Marktplatz.
    Ein Hingucker: Der rote Doppeldecker machte Station auf dem Marktplatz. Foto: Foto: Waltraud Fuchs-Mauder

    Der ältere Herr wurde ein bisschen blass. 190 zu 120 stand auf dem Messgerät. Die Mitarbeiterin aus dem Leopoldina Krankenhaus maß seinen Blutdruck noch einmal. „Wieder zu hoch“, sagte sie und riet ihm dringend, zum Arzt zu gehen. Kaum war der Herr gegangen, ließ sich eine etwa 50-jährige Frau die Manschette an den Arm legen. Kurz davor hatte sie sich auch ihren Blutzuckerspiegel messen lassen. Sie freute sich: „Alle Werte in Ordnung“.

    Einige Ärzte und Pflegekräfte des Leopoldina hatten am Donnerstag einen ungewöhnlichen Arbeitsplatz: einen roten Doppeldecker-Bus auf dem Schweinfurter Marktplatz. Der Infobus reist im Rahmen der Kampagne „Bayern gegen den Schlaganfall“ durch den Freistaat. Veranstalter sind unter anderem das Bayerische Gesundheitsministerium und die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft. „Es geht nicht darum, Ängste zu schüren, sondern zu sensibilisieren“, sagt Johannes Mühler, Chefarzt der Neurologischen Klinik am Leopoldina, der mehrere Stunden im Bus saß und mit Interessierten sprach.

    „Viele Menschen haben Angst vor dem Schlaganfall“, weiß Mühler aus langjähriger Erfahrung, „viel mehr als vor einem Herzinfarkt.“ Sein Rat: die Risiken so weit wie möglich minimieren, aber vor allem das Leben genießen, sich nicht verrückt machen und schöne Dinge tun. Der größte Risikofaktor, einen Schlaganfall zu bekommen, ist das Älterwerden und dagegen ist bekanntlich kein Heilkraut gewachsen. Gegen das größte behandelbare Risiko, nämlich einen zu hohen Blutdruck, lasse sich dagegen durchaus etwas tun, so Mühler.

    Einige Besucher fragten ihn, wie oft sie Blutdruck messen sollten. Mühlers Antwort: Wenn der Blutdruck gut eingestellt ist, sollte man sich nicht ständig unter Druck setzen und auch mal zwei Wochen nicht daran denken. Und immer in Ruhe messen.

    Deutschlandweit ereignet sich alle drei Minuten ein Schlaganfall. Nur einer von vier Patienten wird wieder ganz gesund. Dabei könnten viele Folgeschäden verhindert werden, wenn die Betroffenen rechtzeitig auf eine spezielle Station, eine so genannte Stroke Unit, kommen. Je schneller, umso besser sind die Chancen.

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