Pilzexperte Dr. Lothar Krieglsteiner und Diplom-Biologe hatte diese umfangreiche und in der Region wohl einmalige Ausstellung vorbereitet. Der bekannte Mykologe stand vielen Besuchern Rede und Antwort. Mit viel Fachwissen fand er auf fast jede Frage eine passende Antwort.
So gibt es zum Beispiel in Deutschland an die 6000 Pilzarten. Unter den ausgestellten Arten waren auch viele mit fantasievolen Namen: Lederbrauner Öhrling, Muschel-Knäueling, Wurzelschwamm, Harziger Lackporling, Rotporiger Feuerschwamm, Grauer Wirrling oder Blasser Ziegenbart.
Immer noch Neuentdeckungen
Immer wieder werden Pilze entdeckt, die weder der Mykologe noch andere Pilzkenner gesehen haben. Wenn der Pilzwuchs breitflächig zurückgeht, so hat das verschiedene Ursachen: Überdüngung durch die Landwirtschaft, saurer Regen, Zunahme der Abgase in der Luft, Klimaerwärmung und anderes.
Auf die Frage "Wie sollte man die Pilze ernten?" kam die Antwort "Herausdrehen oder Abschneiden ist egal". Die Atomkatastrophe 1986 von Tschernobyl hat für den Steigerwald keine nennenswerten Auswirkungen mehr, anders sieht es jedoch zum Beispiel im Bayrischen Wald aus.
Saison bis November
Der größte Pilz in Deutschland ist wohl der Riesenbovist, die schmackhaftesten sind Steinpilze, Rotkappen, Champignons, Pfifferlinge, Hexenröhrlinge, Parasol und Krause Glucke. Die Pilzsaison geht etwa bis zu den ersten Nachtfrösten, das heißt, sie kann auch bis in den November hinein reichen. Für das Reinigen von Pilzen empfiehlt Dr. Krieglsteiner kein Wasser, sondern Abschaben genüge. Als geeignete Literatur nennt er für Anfänger "Anfänger-Pilzführer" von Ewald Gerhardt und für Fortgeschrittene "Pilze" von Ryman Holmasen (Schweden).