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Schonungen: Vom Schonunger Rathaus ins Maximilianeum nach München: Darum will Stefan Rottmann für die SPD in den Landtag

Schonungen

Vom Schonunger Rathaus ins Maximilianeum nach München: Darum will Stefan Rottmann für die SPD in den Landtag

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    Stefan Rottmann will für die SPD in den Bayerischen Landtag einziehen. Der politische Fokus des Schonunger Bürgermeisters liegt auf der Transformation der Industrie und der Daseinsfürsorge.
    Stefan Rottmann will für die SPD in den Bayerischen Landtag einziehen. Der politische Fokus des Schonunger Bürgermeisters liegt auf der Transformation der Industrie und der Daseinsfürsorge. Foto: Heiko Becker

    Er zählt zu den bekannteren Gesichtern im Rennen um das Direktmandat zur Landtagswahl im Stimmkreis Schweinfurt. Stefan Rottmann ist alles andere als ein Neuling auf dem politischen Parkett. Seit elf Jahren ist der 36-Jährige Bürgermeister der Gemeinde Schonungen, außerdem ist er Vorsitzender der SPD-Fraktion im Kreistag.

    Während Rottmann bei seiner ersten Wahl 2012 noch bundesweit Schlagzeilen als jüngster Bürgermeister Deutschlands machte, bewies er bei der Wiederwahl 2018, dass die SPD in Bayern durchaus noch imstande ist, Wahlen zu gewinnen. Könnte ihm das nochmal gelingen? Derzeit liegt die SPD in Bayern laut Umfragen unter zehn Prozent. Rottmann ist trotzdem optimistisch: "Ich traue mir mehr zu als die neun Prozent", sagt er selbstsicher.

    Als Bürgermeister glaubt Rottmann, die Sorgen und Nöte der Menschen zu kennen. Man merkt ihm die kommunalpolitische Erfahrung an. Er gibt sich bürgernah, erzählt von Begegnungen und den Wünschen der Leute, aber auch den Grenzen im Handlungsspielraum einer Kommune. Das ist es, was den 36-jährigen Kommunalpolitiker von Schonungen in die Landespolitik nach München zieht.

    Wunsch nach Veränderung

    "Es nervt, dass man sich für viele Dinge rechtfertigen muss, für die man als Lokalpolitiker nichts kann", sagt Rottmann. Vielen Politikern fehlt seiner Ansicht nach das Verständnis dafür, wie sich Entscheidungen von oben auf die Menschen vor Ort auswirken, welche Diskussionen eigentlich in den Kommunen geführt werden.

    Beispiel Infrastruktur: Im Gewerbegebiet in Schonungen wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger seit langem einen Kreisverkehr, sagt Rottmann. Für Staatsstraßen ist jedoch der Freistaat zuständig, deshalb habe die Kommune hier keine Handlungsmöglichkeit. Oder Schloss Mainberg. "Da müssen wir als Kommune eine Lösung finden, obwohl das eine viel zu große Baustelle für uns ist." Die Landespolitik hält Rottmann für die richtige Ebene, um mehr "reißen" zu können. Deshalb will er ins Maximilianeum nach München.

    Es ist aber auch der Wunsch nach Veränderung. "Wir stehen im Wettbewerb der Regionen. Mir ist wichtig, dass wir den Anschluss nicht verlieren." Das Aus von Galeria Kaufhof in Schweinfurt, die maroden Brücken, der Personalmangel im ÖPNV – das alles sei existenziell, was vor der eigenen Haustüre passiere. An all dem wolle er etwas ändern, sagt Rottmann. Er möchte andere Schwerpunkte setzen. "Wo sehen wir uns in zehn oder 20 Jahren? Ich vermisse da eine Strategie, was die gesamte Region betrifft."

    Rottmann: "Ich bin kein Parteisoldat"

    "Ich bin kein Parteisoldat", stellt Rottmann klar. Für ihn sei vielmehr entscheidend, wie sich ein Abgeordneter für die Menschen vor Ort einsetze. Wichtig ist ihm die Kommunikation mit der Stadt, mit dem Landkreis, mit der Industrie. Rottmann sucht den Schulterschluss. Vor allem mit der Industrie, die die Region Schweinfurt geprägt habe und den Menschen zum Wohlstand verhelfe.

    Es sei wichtig, die Unternehmen bei der Transformation zu unterstützen, Arbeitsplätze zu erhalten und neue dazu zu gewinnen. Eine Chipfabrik in Schweinfurt wie in Dresden? "Ich bin grundsätzlich für alles offen", sagt der SPD-Kandidat. Er wolle den Landkreis wirtschaftlich krisensicherer machen. Möglichkeiten für neue Firmenansiedlungen könnten die Konversionsflächen in Schweinfurt bieten.

    Rottmann will aber auch Alltagsprobleme anpacken. Zum Beispiel die Sanierung des Fußgängerstegs am Schweinfurter Hauptbahnhof. Seit Oktober 2021 ist diese Querverbindung in die Ernst-Sachs-Straße, die täglich hunderte Menschen auf dem Weg zur Arbeit genutzt haben, gesperrt. Seine Devise: weniger Prestigeobjekte und mehr Infrastrukturprojekte für die Daseinsfürsorge.

    Stolz verweist Rottmann auf Schonungen, wo in seiner Amtszeit unter anderem ein Windpark entstanden und die Sanierung der Sattler-Altlast erfolgt ist. Auch viele Bäume seien gepflanzt worden. Schonungen sei zu einer aufstrebenden Gemeinde herangewachsen. "Mein Credo war schon immer: Eine Nichtzuständigkeit gibt es erst mal nicht."

    Zur PersonStefan Rottmann ist am 1. Dezember 1986 in Werneck geboren. Nach der Lehre zum Bankkaufmann absolvierte er ein berufsbegleitendes Studium zum Bankfachwirt. Seit 2012 ist Rottmann Bürgermeister in Schonungen. Zudem ist er Sprecher der interkommunalen Allianz Schweinfurter Oberland sowie stellvertretender Bezirksvorsitzender der AWO Unterfranken. Sein Lieblingsplatz ist der Schonunger Kreuzberg, von dem aus man den gesamten Landkreis überblicken kann. Als politisches Vorbild nennt Rottmann den ehemaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt, weil er es als pragmatischer Politiker verstanden habe, die Menschen mitzunehmen. Rottmann ist Vater zweier Kinder und lebt in Mainberg.Quelle: Stefan Rottman

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