Die letzte Bürgerversammlung im Reigen der acht Gemeinden der Großgemeinde Kolitzheim fand in Gernach statt. Bürgermeister Horst Herbert stellte die wichtigen Ereignisse und Themen aus dem Jahr 2024 den zahlreich erschienenen Bürgerinnen und Bürgern vor.
In Gernach sei der Breitband-Ausbau abgeschlossen, die Erschließung des Baugebietes ist für 2027 geplant. Die geplante Freiflächen-Photovoltaik-Anlage am Berghof wurde aufgrund der Naturschutzauflagen von 17 auf 7,5 Hektar verkleinert, so bleibt der Fernblick am Berghof-Kreuz erhalten. Das Hallendach im Franziskusgarten wurde erneuert. Die Fassade des alten Rathauses und die Westansicht des Hauses Franziskus sind zu erneuern.

Gernach zählt 552 Einwohner, vier Geburten stehen sechs Sterbefällen gegenüber. Es gelte, die Aufstellungsversammlungen für die Kandidatinnen und Kandidaten für die Gemeinderatswahl, die im März 2026 stattfindet, rechtzeitig zu planen, so Horst Herbert. Wünschenswert sei, dass von den kleineren Gemeinden je zwei Kandidaten in den Gemeinderat gewählt werden.
Noch kein Standort für die neue Schule festgelegt
Bruno Back fragte, ob der Standort für die neue Schule schon feststehe. Das sei nicht der Fall, so der Bürgermeister. Vordringlich sei, eine Offene Ganztagsbetreuung sicherzustellen und das Schulprojekt mit den zur Verfügung stehenden sechs Millionen Euro an einem Standort abschnittweise zu realisieren.
Benjamin Schneider beklagte die enorme Steigerung der Wasser- und Abwassergebühren. Erhöhte Energiepreise, gestiegene Personalkosten, die zunehmende Menge an Kanalschäden, die erhöhten Kosten für das Wasser und die Kosten der verpflichtenden Kanalbefahrungen seien dafür ursächlich, so Horst Herbert. Pro Ortschaft belaufen sich die Kosten für die Kanalbefahrung auf 100.000 Euro, in Zeilitzheim fallen 6,7 Millionen Euro an Sanierungsaufwand für die Kanäle an.
Etwa 150 Euro pro Quadratmeter betragen die Kosten für einen Bauplatz, beantwortete der Bürgermeister die Frage von Walter Endres. Mehrfamilienhäuser habe man noch nicht auf den Markt gebracht, so die Antwort auf die Frage von Thomas Treutlein – auch mit Blick darauf, dass Mehrfamilienhäuser Konsequenzen für die Infrastruktur haben. In der Gemeinde gebe es zur Zeit keinen Arztsitz mehr, informierte der Bürgermeister auf die Frage von Walter Endres.
Erneuerung der Straße wird als unnötig empfunden
Bruno Back fragte nach dem Stand der Friedhofserneuerung. Der Bürgermeister informierte, dass der "Arbeitskreis Friedhöfe" sich über die Erneuerung aller Friedhöfe in der Gemeinde Gedanken mache. Margot Schneider regte an, darüber ab und an im Amtsblatt zu informieren. Gemeinderat Reinhard Heck, Mitglied im Arbeitskreis informierte, dass es in Gernach genügend Urnengrabstellen gebe. Es sei aber schwierig, alle individuellen Wünsche für die Bestattung zu erfüllen. Die Umgestaltung der Friedhöfe sei ein langfristiges Projekt.
Jens Seufert frage nach, welche Schutzmaßnahmen es seitens der Gemeinde im Katastrophenfall gebe. Das Rathaus und die Feuerwehrhäuser seien zentrale Anlaufstellen, so der Bürgermeister. Kreisbrandmeister Daniel Scheller erinnerte daran, dass jeder Haushalt verpflichtet sei, dafür zu sorgen, dass man unabhängig zwei Wochen überbrücken kann. Die Erneuerung der Verbindungsstraße zwischen Gernach und Unterspiesheim sei unnötig, so die einhellige Meinung der Gernacher. Dem stimme er zu, so der Bürgermeister, man werde den Landkreis aber nicht bremsen.
Günther Pfrang monierte, dass auf Wunsch der Unterspiesheimer Flurbereinigungsgenossenschaft Ackerflächen aus der Gernacher Flur in die Flurbereinigung von Unterspiesheim einbezogen worden seien. Die Gernacher Landwirte seien damit nicht einverstanden. Der Gemeinderat habe dem Vorschlag aber zugestimmt, weil es für die Bewirtschaftung Vorteile bringe, so Horst Herbert. Bei künftigen Verpachtungen wird eine andere, gemarkungsgrenznahe Fläche in Gernach im Ausgleich mit verpachtet, so der Bürgermeister