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Gerolzhofen: Von Knopfzelle bis Kühlschrank: Wertstoffhof des Landkreises in Gerolzhofen macht Abfallverwertung leichter

Gerolzhofen

Von Knopfzelle bis Kühlschrank: Wertstoffhof des Landkreises in Gerolzhofen macht Abfallverwertung leichter

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    Das Landratsamt Schweinfurt baut auf dem Acker links neben der Kompostanlage in Gerolzhofen (rechts im Bild) einen Wertstoffhof, der vor allem den Menschen im südlichen Landkreis zugute kommen wird.
    Das Landratsamt Schweinfurt baut auf dem Acker links neben der Kompostanlage in Gerolzhofen (rechts im Bild) einen Wertstoffhof, der vor allem den Menschen im südlichen Landkreis zugute kommen wird. Foto: Michael Mößlein

    Für die Menschen im südlichen Landkreis Schweinfurt werden sich die Fahrstrecken zum Kreis-Wertstoffhof in absehbarer Zeit deutlich verkürzen. Denn die Abfallwirtschaft des Landratsamtes plant, am nördlichen Stadtrand von Gerolzhofen einen Wertstoffhof zu errichten. Diese Nachricht ist nicht neu, sondern zwei Jahre alt. Doch jüngst hat der Gerolzhöfer Stadtrat hierfür eine wichtige Voraussetzung geschaffen.

    Einstimmig beschloss das Gremium den von Jan-Michael Derra vom Ingenieurbüro Stubenrauch aus Königsberg (Lkr. Haßberge) vorgestellten Bebauungsplan "Sonstiges Sondergebiet – Abfallwirtschaftliche Einrichtungen", der die für den Wertstoffhof benötigte Fläche von 4,56 Hektar einschließlich 2,27 Hektar für Randeingrünung und Ausgleichsflächen umfasst. Das Areal liegt zwischen der Kläranlage und der existierenden Kompostanlage des Landkreises.

    Ab Inkrafttreten des Bebauungsplans hat der Landkreis nun vereinbarungsgemäß vier Jahre Zeit, den Wertstoffhof fertigzustellen. Die Pläne hierfür sind schon sehr weit gediehen. Thomas Fackelmann, der Leiter der Kreis-Abfallwirtschaft, präsentierte diese dem Stadtrat.

    Wertstoffhof gleichwertig zur Rothmühle

    Seinen Ausführungen zufolge wird in Gerolzhofen nicht nur ein zweiter, hochmoderner Wertstoffhof entstehen. Dieser werde dem derzeit einzigen Wertstoffhof des Landkreises an der Deponie Rothmühle bei Geldersheim auch im Leistungsumfang in nichts nachstehen. Die Planung habe Wert darauf gelegt, Abläufe und Fahrwege auf dem Gelände so zu gestalten, dass die vorgesehenen sechs Ablade- und zwei Beladebereiche so anzufahren sind, dass sie konfliktfrei parallel zu nutzen sind.

    Alle Annahmebereiche werden – wie an der Rothmühle – überdacht, berichtete Fackelmann. An den Containern können beispielsweise Elektrogeräte, Lacke, Akkus oder ausrangierte Feuerlöscher, aber auch Blechdosen oder Altkleider abgegeben werden. In einer Halle werden unter anderem Schüttgüter, Sperrholz und Kunststoffe gelagert, die mit Radladern bewegt werden.

    Ziel des Neubaus sei es, die Abfälle möglichst hochwertig zu verwerten, wie Fackelmann sagt. Es gehe darum, Stoffe sortenrein zu erfassen. Hier erhofft sich das Landratsamt Fortschritte, auch, weil sich der Aufwand und die Fahrzeiten für circa 40.000 Menschen im südlichen Landkreis durch den zusätzlichen Wertstoffhof in Gerolzhofen merklich verkürzen werden.

    Baumaßnahmen erfolgen in drei Etappen

    Zwei Jahre alte Zahlen des Landratsamtes gehen von geschätzten Baukosten von mindestens 4,2 Millionen Euro aus. Darin enthalten sind zwei Baumaßnahmen, die noch in diesem Jahr, vor Baubeginn für den Wertstoffhof, umgesetzt werden sollen. Gemeint ist ein neues Sozialgebäude auf dem Gelände der Kompostanlage, das ein bestehendes ersetzt und dafür ausgelegt ist, auch alle künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wertstoffhofs aufzunehmen.

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    Zudem wird laut Fackelmann im zweiten Schritt auf der Kompostanlage der bisherige Strauchschnitt-Bereich im rückwärtigen Bereich der Anlage asphaltiert. Die Anlieferung des Schnittguts erfolgt dann künftig am Eingang der Kompostanlage. Die dritte und größte Etappe ist schließlich der Neubau des Wertstoffhofs auf der bisher als Acker genutzten Fläche.

    Was der Landkreis in Gerolzhofen plant, stieß im Stadtrat auf viel Wohlwollen. Abfalltrennung sei wichtig und die Menschen sparten Wege, meinte Benedikt Friedrich (CSU). Für Thomas Vizl (Geo-net) erfüllt sich "ein lang gehegter Wunsch", der zudem die Sonderstellung Gerolzhofens als einzige Stadt im Landkreis stärke.

    Pläne für Zufahrt mit Engstellen

    Friedrich verwies darauf, dass die Zufahrt zur aktuellen Kompostanlage mit der aktuell dort untergebrachten Sammelstelle für Wertstoffe schon heute ein großes Problem darstelle, vor allem in Stoßzeiten. Laut Fackelmann hoffe man, durch die vorgesehenen deutlich erweiterten Öffnungszeiten des Wertstoffhofs den wohl zunehmenden Verkehr zu bewältigen und dessen Spitzen zu entzerren. Zudem solle die Engstelle des Zufahrtswegs auf Höhe der Kläranlage entschärft werden, zumindest durch Ausweichbuchten, besser noch durch ein Verbreitern der Fahrbahn.

    Die bestehende Zufahrt zur Kompostanlage bleibt erhalten und soll künftig in Stoßzeiten als zweite Zufahrt auf das Gelände dienen.
    Die bestehende Zufahrt zur Kompostanlage bleibt erhalten und soll künftig in Stoßzeiten als zweite Zufahrt auf das Gelände dienen. Foto: Michael Mößlein

    Auf Günter Iffs (Freie Wähler) Frage erläuterter Fackelmann, dass vorgesehen, aber vom Kreistag noch nicht entscheiden sei, auf möglichst vielen Dachflächen des Wertstoffhofs Photovoltaikmodule zu installieren. Eine Leistung von bis zu 300 Kilowatt Peak (kWp) seien möglich. Deshalb plane die ÜZ Lülsfeld, ein 20-Kilovolt-Kabel auf dem Gelände zu verlegen. Das Sozialgebäude erhalte eine Dachanlage mit 30 kWp.

    Erich Servatius (SPD) erfuhr, dass das unbelastete Dachwasser sowie Oberflächenwasser, über eine Absetzmulde geleitet, in den Silberbach abfließt. Martin Zink (Freie Wähler) fragte nach den Zufahrten. Ihm antwortete Fackelmann, dass in Stoßzeiten neben der Hauptzufahrt zum Wertstoffhof, die direkt neben der Kläranlage liegen soll, die bisherige Einfahrt zur Kompostanlage als zweite Zufahrt geöffnet werden kann. Vom Gelände herunter führt eine zweispurige Ausfahrt.

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