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SCHWEINFURT: Waldis erste Hundeschau

SCHWEINFURT

Waldis erste Hundeschau

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    Vor dem Schaulaufen: Richter Jens Witter begutachtet Waldis Gebiss – unter dem kritischen Blick von Frauchen Brigitte Dees.
    Vor dem Schaulaufen: Richter Jens Witter begutachtet Waldis Gebiss – unter dem kritischen Blick von Frauchen Brigitte Dees. Foto: Foto: Diana Pfister

    Überall fremde Gerüche und Geräusche, unbekannte Hunde, Menschen mit großen raschelnden Tüten, ein rutschiger Boden. Waldi vergräbt seine Schnauze im Schoß von Besitzerin Brigitte Dees aus Kützberg. Sie streichelt sanft über den schwarzen Hundekopf. Aufgeregt sind sie beide ein wenig. Schließlich ist es das erste mal, dass sie bei einer Hundeschau mitmachen.

    Unter dem Motto „Freizeit und Hund“ veranstaltet der Dachshundclub Nordbayern eine Zuchtschau in der Stadtgalerie Schweinfurt. Eigens dafür wurde im Erdgeschoss ein Richtring aufgebaut, in dem die Tiere sich von ihrer schönsten Seite zeigen sollen. 34 Dackel mit rauem, kurzen oder langem Fell starten heute. Die Bestnote ist das „vorzüglich“. Dann gibt es noch die Kategorien „sehr gut“ und „gut“. Das Ergebnis der Formschau wird in den Stammbaum des Hundes eingetragen.

    Waldi hat keinen solchen Stammbaum. Seine Besitzerin möchte nicht mit ihm züchten, sodass sie auf den Papierkram keinen Wert gelegt hat, als sie sich vor fünf Jahren nach einem Welpen umsah. Mitmachen darf Waldi heute auch ohne Papiere. Er hat die Startnummer drei.

    Erstmal auf die Waage, dann misst Richter Jens Witter den Brustumfang und wirft einen Blick in Waldis Maul: Zahnkontrolle. Witter runzelt die Stirn. „Hm, da fehlen oben hinten aber zwei Zähne!“ Das wäre ein Kriterium, das Waldi für die Zucht ausschließen würde. Einige Runden im Ring dürfen er und Frauchen aber trotzdem drehen. Der Körperbau ist in Ordnung, Waldis Kopfform lobt der Richter sogar. Brigitte Dees lächelt stolz, lobt Waldi. Der freut sich mit wedelndem Schwanz.

    Gerichtet wird nach einem bestimmten Standard, der vom Verein für das Deutsche Hundewesen (vdh) vorgegeben ist. Dieser regelt genau, wie zum Beispiel das Haarkleid und die Körperproportionen der Hunde beschaffen sein sollen. Vor der Beurteilung erinnert Witter aber die Teilnehmer an etwas: „Eines ist wichtig: Für Sie sollte es immer der Liebste und Schönste bleiben.“ Für Brigitte Dees ist Familienhund Waldi auf jeden Fall der Beste geblieben, auch wenn einige Zähne fehlen.

    Auch Stephan Jehle aus Volkach ist zufrieden mit dem Ergebnis seines rauhaarigen Dackelrüden Vitus vom Waldegraben. Im Gegensatz zu Waldi ist Vitus nicht nur Familienhund. Er hat noch einen Nebenjob und darf das tun, wofür der Dackel ursprünglich gezüchtet wurde: Jagen. „Für mich ist das der optimale Jagdhund. Durch seine Größe ist er gut zu handhaben“, sagt Jehle.

    Der Dackel wird besonders gerne für die Jagd in Fuchs- oder Dachsbauten eingesetzt, gilt aber als Allrounder, weil er mit seiner guten Nase auch nachsuchen (verwundetes Wild aufspüren) und stöbern (Wild aufschrecken) kann. Einzig das Niederstrecken von Wild überlässt er besser größeren Rassen.

    Neben der Dackelschau ist für die Besucher der Zuchtschau auch die Wahl des schönsten Hundes ein Highlight. Eine fünfköpfige Jury, bestehend aus Mitgliedern des Dachshundclubs, muss entscheiden. Spontan heißt es, dass alle Mischlinge und Hunde anderer Rassen mitmachen dürfen. Einzige Voraussetzung ist ein gültiger Impfpass. Insgesamt nahmen in dieser Kategorie 31 Hunde teil – vom zierlichen Chihuahua bis zum bärigen Neufundländer. Die Shi-Tzu-Hündin Ginger gewinnt. Den Tagessieg bei den Dackeln trägt die langhaarige Hündin Hope vom Drachenberg nach Hause.

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