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Schonungen: Weil "Essen Heimat schafft": In Schonungen kochen Senioren im AWO-Heim

Schonungen

Weil "Essen Heimat schafft": In Schonungen kochen Senioren im AWO-Heim

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    Das Einmachen von Gurken weckt schöne Erinnerungen.
    Das Einmachen von Gurken weckt schöne Erinnerungen. Foto: Roland Frühwacht

    Der Duft von Gewürzen und Essig liegt in der Luft. Es ist Gurkeneinmachzeit, auch im AWO-Seniorenheim in Schonungen. Im Aufenthaltsraum bereiten die Senioreninnen und Senioren der Wohngruppe "Schlettach" etwa 300 Gurken für das Einkochen vor. Einrichtungsleiterin Sybille Schmitz-Rügamer und ihr Team setzen damit kreativ eine Anregung des Kompetenzzentrums für Ernährung um. Diese Einrichtung des Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat für die Zeit vom 27. September bis zum 3. Oktober bayernweit die "Tage der Seniorenverpflegung" ausgerufen. Das Motto "Essen schafft Heimat- Geschmackserinnerungen wecken". Es soll nicht die letzte solche Aktion sein.

    Im AWO-Seniorenheim Schonungen wird im Rahmen dieses Projekts eine "Fränkische Herbstwoche" für die Seniorinnen und Senioren angeboten. Auf dem Wochenspeiseplan stehen Schmankerl der Region wie Bratwurst mit Sauerkraut, Zwiebeleskäs, Kartoffelgemüse und Bohnengemüse mit Bauchfleisch und Mehlklößen. Nicht fehlen darf am Sonntagmittag das "Hochzeitsessen", erzählt Vanessa Kremtz. "Mit Freude mache ich die Mehrarbeit bei dieser Woche", erklärt die Hauswirtschaftsleiterin des Seniorenheims. Denn es galt zu planen, wie die fünf Wohngruppen bei der Essenszubereitung eingesetzt werden können.

    Jeden Vormittag treffen sich die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenheims mit ihren Betreuern in der Cafeteria, um gemeinsam das Mittagessen zuzubereiten. An diesem Tag gibt es Kohlrabisuppe und als Hauptspeise Kartoffelpuffer mit Apfelmus. "Wir verwenden nach Möglichkeit Zutaten von regionalen Anbietern, sagt Sybille Schmitz-Rügamer. Die Kümmeli, so der fränkische Name für die Gurken, hat sie gestern in Röthlein bei einem Bauern geholt. Inzwischen läuft die Einmachaktion. Die Seniorinnen und Senioren schichten die Gurken in die Einmachgläser, Betreuer Felix Kraus gibt Gurkengewürz dazu und zwei Frauen gießen Essigsud darüber. Ein lebhaftes Gespräch beginnt. "Wir haben 500 Gurken eingemacht", erzählt eine Seniorin. Und eine andere betont, dass die Gurken im Sterilisationstopf nur auf 70 oder 80 Grad erhitzt werden dürften, damit sie auch schön knackig bleiben. "So wie wir", fügt sie scherzend an.

    Gemeinsam kochen schafft auch Gemeinschaft

    Wer sich an der Aktion beteiligt, ist jedem und jeder freigestellt. Auch Männer machen mit. So hat Edmund Niklaus die Zwiebeln geschnitten, die in Stücken in die Gurkeneinmachgläser mit hineinkommen. In einem anderen Aufenthaltsraum bedient ein Mann den Mixer, der die Kartoffeln raspelt. In der Runde der Frauen, die die Kartoffeln fürs Raspeln schälen, sind Sätze wie "ich hab immer gerne gekocht" und "es ist eine schöne Abwechslung" zu hören. So plant Sybille Schmitz-Rügamer weiterhin die Bewohnerinnen und Bewohner stärker in die Essenszubereitung mit einzubeziehen. Sie können ihren Erfahrungsschatz an Rezepten mit einbringen. "Dadurch schaffen wir Gemeinschaft – und das ist unsere Hauptaufgabe." Man wolle öfter solche Wochen organiseren, sagt Vanessa Kremtz.

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