Nach neuen, kräftigen Regenfällen, ist es im Raum Gerolzhofen am Sonntagmorgen zu weiteren Überflutungen gekommen. Besonders betroffen war dieses Mal Mönchstockheim, wo in der Siedlung "Am Steinbruch" Wasser von den völlig aufgeweichten Feldern auf mehrere Anwesen floss.
Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Mönchstockheim, Alitzheim, Sulzheim und Vögnitz. Sie haben entlang des am meisten bedrohten Grundstücks einen Damm aus Sandsäcken, Brettern und Erde aufgeschüttet, um das Wasser davon abzuhalten, in das Wohnhaus zu fließen. Zudem pumpten sie mit einer Tragkraftspritze und mehreren Tauchpumpen so viel Wasser als möglich ab, das sich vor dem Grundstück gesammelt hat. Das Wasser wurde in die Kanalisation geleitet.
Auch die Vögnitzer Straße war sowohl innerhalb des Ortes als auch außerorts, zwischen Mönchstockheim und Vögnitz, an mehreren Stellen vom braunen Wasser überflutet, das in Strömen aus der Flur kam. Die stellenweisen Überflutungen zogen sich bis nach Vögnitz in Richtung Bischwind.
In Bischwind musste die Feuerwehr am Sonntagvormittag ebenfalls ausrücken, um Keller auszupumpen.

Schlechte Nachrichten kamen auch aus Michelau und Dingolshausen: Dort stieg am Sonntagvormittag der Pegel der Volkach erneut merklich an. In Dingolshausen, in der Straße Schloßsteige, stand erneut das Wasser auf der Fahrbahn.
130 Liter Regen in 20 Stunden
Wie erwartet hat die Scheitelwelle des Volkach-Hochwassers Zeilitzheim am Samstagmorgen erreicht. In dem Kolitzheimer Ortsteil sind von Donnerstagabend bis Freitagnachmittag innerhalb von 20 Stunden circa 130 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen worden.

Der viele Regen sorgte für eine ganze Reihe von Einsätzen für die örtliche Feuerwehr. Einige Keller, insbesondere in der Straße „Am Hohlgraben“ mussten ausgepumpt werden, aber auch Die Rettung eines kleinen Feldhasen und die Sicherung von Verkehrswegen stand auf dem Einsatzplan. Alle zur Verfügung stehenden Tauchpumpen wurden eingesetzt.

Unterstützung erhielt die Zeilitzheimer Wehr von den Kollegen aus Stammheim. Die Verantwortlichen der Feuerwehr um den Zeilitzheimer Kommandanten Jonas Redweik hatten bereits mit dem heftig einsetzenden Regen am Donnerstagabend umsichtig reagiert und im Feuerwehrhaus eine Bürgeranlaufstelle eingerichtet. Dies ist Teil eines Konzeptes, das Kreisbrandmeister (KBM) Daniel Scheller zusammen mit der Gemeinde bereits Anfang vergangenen Jahres für Großschadenslagen ins Werk gesetzt hatte. Die Gemeinde hatte dies auch im Amtsblatt veröffentlicht.
Feuerwehrhaus als Meldezentrale für Unwetterschäden
Zeitunkritische Einsätze, die in Zusammenhang mit dem Unwetter stehen, sollen demnach direkt an den Feuerwehrhäusern vor Ort gemeldet werden, entweder, indem Einwohner die Schäden dort persönlich oder per Telefon über die Haustelefonnummern der Gerätehäuser, die im Ort bekannt sind, melden. Sinn und Zweck ist es, in solchen großflächigen Schadenslagen die Notrufnummer 112 der Integrierten Leitstelle nicht dauerhaft zu blockieren, damit Menschen in ernsthaften und möglicherweise lebensbedrohlichen Notsituationen schnelle Hilfe erhalten können.

Kommandant Redweik dankte am Freitagnachmittag bei einer Lagebesprechung allen Anwesenden für ihren engagierten Einsatz. Für den weiteren Verlauf des Wochenendes wurde eine Personaleinteilung erstellt, sodass eine Aktivierung der Wehr jederzeit möglich war.
In der Nacht zum Samstag hatte sich die Hochwasserlage weiter zugespitzt, als die Wassermassen aus dem Steigerwald sich langsam ihren Weg bachabwärts bahnten. Hinzu kam, dass in im Kolitzheimer Gemeindegebiet Berichten zufolge allein am Freitagvor- und -nachmittag 130 Liter Regen auf den Quadratmeter gefallen sind, was schließlich zum Teil ebenfalls in Zeilitzheim einlief. Zum Glück kamen die großen Mengen zeitlich versetzt an, betonte Redweik.
Straßensperre und überflutete Sportplätze
Eine Sperrung wurde am Paul-Josef-Weg errichtet, der nicht mehr passierbar war. Die Sportplätze waren vollständig geflutet.

KBM Scheller war am Samstag ebenfalls in Zeilitzheim vor Ort und entschied gemeinsam mit der örtlichen Feuerwehrführung, aus Sicherheitsgründen auch temporär die Ortsdurchfahrt von Gaibach kommend in Richtung Brünnstadt zu sperren, da im Bereich der Volkach-Brücke Wasser auf die Fahrbahn gelaufen war. Auch Bürgermeister Horst Herbert machte sich mittags vor Ort ein Bild der Lage.
Am Samstagnachmittag war der Pegel erstmals nach vielen Stunden nicht mehr weiter angestiegen, sodass leichte Entwarnung gegeben werden konnte. Die vorsorglich noch am Morgen angelieferten Sandsäcke wurden schließlich zum größten Teil nicht benötigt. Rückblickend schätzt Kommandant Redweik, dass die aktuelle Hochwasserlage hinsichtlich Intensität und Ausmaß nicht ganz an das verheerende Hochwasser des Jahres 2013 heranreicht.
Dieser Artikel wird im Laufe des Sonntags fortlaufend ergänzt, sobald neue Informationen vorliegen.