Elefanten-Skulpturen, Säulen, eine elegante Liege oder ein kleiner VW-Käfer, bei dem sich sogar die steinernen Reifen drehen _ Naturstein kann viele Gesichter haben. Kann elegant, verspielt, witzig, streng und monumental sein. Ist dazu ungewöhnlich zu kombinieren _ als Bodenbelag mit Holz zum Beispiel. Oder kann bei der Gestaltung von Bädern ebenso protzig wie sachlich-nüchtern wirken. Gibt aber auch wie ein Bild einem Raum eine besondere Note. Wie zum Beispiel die polierten Platten des brasilianischen Steins "Azul do Macaubas." Blaue Adern ziehen sich durch den Stein, entwickeln faszinierende Muster. "Der Stein gefällt jedem _ bis er den Preis hört", scherzt Kerstin Neuhoff, Tochter des Firmenchefs, beim Rundgang über das in den vergangenen Jahren stetig gewachsene Firmengelände. "Je blauer, je teurer." "Wir haben uns einen Namen gemacht", meint Kerstin Neuhoff, wie ihr Vater Steinmetzmeister. Die steinerne Liege im Hof ist ihr Meisterstück. Der Großvater legte den Grundstock zu einem Unternehmen, das sich der Vielseitigkeit des Steins verschrieben hat. Grabsteine entstehen hier, Böden, Treppen, Bäder. Aus Brasilien, Indien, Afrika und China stammen die Steine, die in Schwanfeld verarbeitet werden, schildert Kerstin Neuhoff. Sozusagen der Sammelumschlagplatz für Natursteine ist Italien. Da wendet sich der deutsche Steinmetz dann auch hin, wenn ein Kunde einen besonderen Wunsch hat, ein spezieller Stein gesucht wird. "Wir versuchen, jeden Wunsch zu erfüllen", schildert Kerstin Neuhoff. Bei Geigerin Anne-Sophie Mutter scheint das gelungen zu sein, sie hat sich mit einem Bild mit Widmung bei den Neuhoffs bedankt. Ein bekannter Showmaster badet in Ware aus Schwanfeld, Hotels wie der Königshof und der Bayerische Hof in München verdanken einen Teil der Exklusivität ihrer Ausstattung dem Schwanfelder Betrieb. "In München haben wir fast ständig eine Baustelle." Wer sich sein Schwimmbad mit dem edlen, blauen Stein kacheln ließ, das fällt unter die Firmen-Schweigepflicht. So viel dürfte aber sicher sein: Arm war derjenige nicht. Doch die Firma mit ihren 35 Beschäftigten setzt nicht nur auf Exklusivität, auf Maßgeschneidertes. "Wir haben für jeden etwas", spricht die Italienliebhaberin die Produktpalette an. Modetrends gehen natürlich auch an einem Steinmetzbetrieb nicht spurlos vorbei. Eine Wende zum Schlichten, weg vom Verspielten, hat sie beobachtet. Böden und Bäder in schwarz-weiß sind die Klassiker, der "Renner" sind aber im antikisierenden Stil bearbeitete Steine _ passend zum Landhausstil. Bis aus einem Stück Stein eine Fliese, eine Tischplatte oder zum Beispiel ein Grabmonument wird, sind einige Arbeitsschritte nötig. Manche Arbeiten, die früher mühsam per Hand gemacht wurden, übernimmt jetzt eine Maschine. CNC-gesteuert werden so bestimmte Flächen, zum Beispiel für ein großflächiges Bodenornament, ausgeschnitten. Speziell für eine Naturstein-Vernissage am Freitag, 23.#Mai, in Zusammenhang mit dem 50-jährigen Bestehen entstanden so wunderschöne Gestaltungselemente, ähnlich großen Mosaiken.
