Die Planungen und die erste realistische Kostenschätzung hatte Architekt Holger Philipp den Poppenhäuser Gemeinderäten vorgelegt: 6,8 Millionen Euro wird der Umbau und die Sanierung kosten; die Werntalhalle bleibt Doppel-Turnhalle für die nahe Schule und ein Veranstaltungsort, der bis zu 600 Gästen Platz bietet.
Bürgermeister Ludwig Nätscher konnte neben einigen interessierten Bürgern auch den fast kompletten Planer-Stab für die Sanierung der Werntalhalle begrüßen. Seit einiger Zeit steht die rund 40 Jahre alte Halle auf der Agenda der Gemeinde und war ursprünglich mit einem Kostenvolumen von rund fünf Millionen Euro für die Sanierung taxiert worden. Auf den Bürgerversammlungen hatte der Bürgermeister betont, dass die Gemeinde für die fest stehenden großen Projekte keine Schulden machen wolle.
Architekt Holger Philipp schilderte den ist-Zustand der Halle und erklärte die Vorgaben der Regierung von Unterfranken. So müsse man das Projekt aufsplitten: in die (Schul-)Turnhalle mit allem, was eine solche Sportanlage notwendigerweise benötigt. Und in einen Versammlungsort, wo Veranstaltungen für bis zu 600 Besuchern abgehalten werden können.
Philipp zeigte die Änderungen anhand seiner Zeichnungen, erklärte den Unterschied zum Ist-Bestand. So müssen für die Schule eine ganze Reihe von zusätzlichen Toiletten und Umkleideräumen in der Halle untergebracht werden und es wird – wie üblich – einen Straßenschuh- und einen Turnschuhgang an den Seiten der Umkleiden geben.
Für die Events muss die Halle eine große Zahl von Sanitärräumen vorweisen und mit einer neuen modernen Belüftungsanlage ausgestattet sein. Neue Rettungswege: - eine Treppe führt von der Tribüne ins Freie, ein anderer Notausstieg soll die Schützen direkt aus dem Gebäudetrakt bringen – sind Teil des neuen Plans.
Kegelbahn verschwindet aus der Halle
Für die Kegler ist zum Ende des nächsten Schuljahres Schluss; wenn man den Zeitplan einhalten kann, beginnen dann die Umbauarbeiten. Die bürgerliche Schützengesellschaft wird ihren Bereich im Keller der Halle erweitern, die Musikkapelle Poppenhausen erhält ihren lang gewünschten eigenen Proberaum. Mit 14 Monaten Umbauphase für die gesamte Halle und den Außenanlagen hat Holger Philipp eine schnelle Umsetzung der Pläne anvisiert. Allerdings kann sich der Baubeginn noch verzögern, es müssen alle Vorschriften bei den Ausschreibungen eingehalten werden.
Mit 6,8 Millionen Baukosten legte der Architekt einen ersten Richtwert fest. Dabei sei der Fakt "Konjunktur" und die Auslastung im Baugewerbe nicht eingerechnet. Zuletzt hatten die Preise kräftig zugelegt. Für einen Neubau veranschlagen die Experten acht Millionen Euro Baukosten und - bei der Errichtung an gleicher Stelle - eine längere Bauphase. Alle gängigen Vorschriften, so Philipp auch im Namen der anderen Planer , werden in diesem Entwurf eingehalten. Darin schloss er Vorschriften der Barrierefreiheit, des Brand- und Wärmeschutzes mit ein. Den vorgelegten Plänen und der präsentierten Kalkulation konnten beinahe alle Gemeinderäte zustimmen. Nur Werner Göbel verweigerte dem Projekt seine Stimme.