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Schweinfurt: Wie beim Thema Tod und Sterben vor Lachen kein Auge trocken blieb

Schweinfurt

Wie beim Thema Tod und Sterben vor Lachen kein Auge trocken blieb

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    Die Tabutanten kannten bei ihrem Auftritt keine Tabus: Christine G. Holzer (links) und Simone Schmitt arbeiteten humorvoll alle Themen rund um Tod und Sterben ab.
    Die Tabutanten kannten bei ihrem Auftritt keine Tabus: Christine G. Holzer (links) und Simone Schmitt arbeiteten humorvoll alle Themen rund um Tod und Sterben ab. Foto: Stefan Menz

    "Sie werden lachen, es geht um den Tod", dieser Titel entpuppte sich im Laufe eines kurzweiligen Abends zu einem Versprechen: Gelacht wurde sehr viel. Dabei ging es um ernste Themen wie das Leben, um das Sterben, den Tod, die Trauer und die Liebe. Der Hospizverein Schweinfurt und der Malteser-Hospizdienst können in diesem Jahr ihr 30. Jubiläum feiern, die Psychosoziale Krebsberatungsstelle der Bayerischen Krebsgesellschaft blickt auf stolze 15 Jahre seit ihrer Gründung zurück. Die drei Schweinfurter Institutionen kooperieren schon seit Jahren und darum zu diesem Abend eingeladen.

    Ein voller Erfolg: Mehr als 120 Menschen kamen in das Pfarrzentrum St. Peter und Paul am Hochfeld. Für den Hospizverein selbst war es die Auftaktveranstaltung zu mehreren Terminen im Herbst. Doch alles der Reihe nach: Doris Göb von der Krebsberatungsstelle im Gesundheitspark Schweinfurt begrüßte die zahlreichen Zuschauer im Namen der drei Jubilare. Susanne Ritzmann, 2. Vorsitzende des Hospizvereins, und Kerstin Schug vom Malteser-Hospizdienst zeigten sich hocherfreut über die große Resonanz in der Bevölkerung, vor allem auch über die vielen anwesenden Haupt- und Ehrenamtlichen.

    Viel Schweinfurter Lokalkolorit 

    Die Hauptakteurinnen des Abends, die "Tabutanten" aus Aschaffenburg, ließen bei ihrem wortreichen Improvisationstheater kein Detail rund um das Thema Tod und Sterben aus, verbunden mit viel Schweinfurter Lokalkolorit zum Schmunzeln, vor allem, was die Friedhöfe und besondere Schweinfurter "Dauerbrenner" wie Baustellen und Brücken anging. Hinter dem Künstlerinnenduo stecken zwei Frauen mit besonders viel Erfahrung im therapeutischen Bereich: Simone Schmitt, selbst Psychologin und mit eigener Praxis in Aschaffenburg tätig, sowie ihre kongeniale Partnerin Christine G. Holzer, Sozialpädagogin, stehen schon seit Jahren gemeinsam auf der Bühne.

    Ihr Fazit: "Improtheater bringt das Glück des Lebens auf den Punkt: Was zählt, ist der Augenblick, immer jetzt. Loslassen und neu entwickeln." So bekamen die Gäste eine Vorstellung der beiden vom "Spontanen Schauspiel". In mehreren Runden forderten die beiden die Themen und Begriffe für das "Drehbuch" aus den Zuschauerreihen. So wurde beantwortet, was man in Schweinfurt unbedingt gesehen oder gegessen haben muss, an vorderster Stelle standen hier das "Rückert-Denkmal" und die "Schlachtschüssel". Besonders eindrucksvoll spielte auch der älteste Schweinfurter Friedhof in Oberndorf den Schauplatz für eine am Ende nicht ganz ernste Trauerszene.

    Viel Applaus und strahlende Gesichter

    Nach und nach wurde die Liste eindrucksvoll und herzerfrischend in einem gut eineinviertelstündigem Auftritt abgearbeitet. So erzählte in einem Einzelstück Simone Schmitt alias "Hedwig" in reinstem Aschaffenburger Dialekt von ihrer Verantwortung für das Glück in einem Mehrgenerationenhaus. Ihr Fazit: "Kleine Sachen sind das Wichtigste im Leben, denn die bringen Glück." Ebenso eindrücklich Christine Holzer als "Sibylle" vom Hospizdienst, die einer Sterbenden den letzten Wunsch eines Tattoos auf dem Rücken erfüllt, in diesem Falle das Rückert-Denkmal. Als großer Lacherfolg erwies sich schließlich eine Hommage an Dänemark beziehungsweise an die Dänen, die angeblich das glücklichste Volk in Europa seien.

    Die Tabutanten wurden letztendlich für ihren rasanten und zugleich nachdenklich stimmenden Improabend mit langanhaltendem Applaus und strahlenden Gesichtern belohnt. Und das völlig zu Recht: Dem Unausweichlichen wurde hier mit viel Humor der Zahn des Bedrohlichen gezogen.

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