In der Region gibt es 116 Hausärzte: Das sollte für etwa 160.000 Einwohnerinnen und Einwohnern genügen, möchte man meinen. 47 der Mediziner sind aber bereits über 60 Jahre alt, stehen also vor der Berufsaufgabe. Diese Zahlen nannte die Geschäftsleiterin der Gesundheitsregion Plus mit Sitz im Landratsamt, Anja Lehmeyer, dem Sozialausschuss des Kreistages. Und sie wurde sehr deutlich: Den Bereichen Gerolzhofen und Schweinfurt-Nord drohe eine Unterversorgung. Bereits jetzt ist es für manchen Hausärzte schwierig, ihre Praxis zu übergeben.
Hausärzte: Es droht eine Unterversorgung
Für Lehmeyer ist absehbar, dass man eine flächendeckende Versorgung künftig nicht mehr sicherstellen könne. Deswegen seien neue Konzepte notwendig. Unter anderem das ist es ,was die Gesundheitsregion Plus in Angriff nimmt, deren Arbeitsprogramm Lehmeyer den Kreisräten vorstellte. Um Studierende davon zu überzeugen, welche Vorteile der Beruf einer Landärztin oder eines Landarztes bieten kann, unterhält die Gesundheitsregion Plus das Programm "Hausärzte im Grünen". Darin enthalten sind spezielle Praktika und das Streben, dass Studierende ihre Praxisanteile vermehrt in der Region absolvierten. Dazu solle auch die Attraktivität des Landstrichs hervorgehoben werden.
Positives bei der Hebammenversorgung
Eine positive Zwischenbilanz zog Lehmeyer bei der Hebammenversorgung. Mit dem Aufbau einer Hebammenzentrale sollen die Geburtshelferinnen und Geburtshelfer von administrativen Aufgaben entlastet werden, um sich auf die Kernthemen ihrer Tätigkeit konzentrieren zu können. Zudem gehe es um gegenseitige Vertretungen in Kombination mit Bereitschaftsdiensten und einer Hebammensprechstunde. Auch in diesem Bereich versucht die Gesundheitsstelle, neues Personal für die Region zu gewinnen.
Grob gesagt ist es Aufgabe der Gesundheitsregion Plus, Entscheider aus der Kommunalpolitik und Praktiker aus Praxen und Kliniken zusammenzubringen und bestimmte Themen wie Pflege oder Herzkrankheiten zu öffentlich zu machen.
Gesundheits-Projekt läuft bis 2027 weiter
Keinen Widerspruch gab es im Sozialausschuss, das gemeinsame Projekt von Stadt und Landkreis Schweinfurt bis 2027 weiterzuführen, wobei man einen jährlichen Zuschuss des Freistaats von 50.000 Euro erwartet. Die restlichen Kosten werden zwischen beiden Kommunen geteilt, wobei der Landkreis zwei Drittel übernimmt. Das macht einen jährlichen Eigenanteil zwischen 31.000 und 48.000 Euro aus.